People want your content in their space

elearning2006logo2Auf der EU e-Learning Conference 2006 ist mir ein interessanter Beitrag aufgefallen (leider der einzige zu dem ich Media-Material gefunden habe). Der Beitrag „Social Web in Support of Informal Learning“ stammt von Teemu Arina und ist auch als PDF und Podcast abrufbar. Gefallen hat mir seine Schlussfolgerung, die er aus der zunehmenden Vernetzung zieht: People want your content in their space. Das erinnert mich an „Jäger & Sammler“ Instinkte, was ich gefunden bzw. erjagt habe möchte ich mitnehmen und behalten, rekombinieren, manipulieren usw. zumindest in Form einer Kopie. Genau wird es oft brenzlig mit dem Copyright.



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Hier eine Übersicht von 4 Folien, die seine Aussagen zu einer vernetzen Lernumgebung – die auf Agggregation als Grundprinzip beruht – ein wenig zusammenfassen. LMS stellen für Ihn offenbar einen „Hierarchical approach“ dar der „broadcasting“-orientiert ist. Schaut man auf Weblogs als „LCMS light“, dann ist „narrowcasting“ bzw. „Aggregation“ in diesen schon mit eingebaut, man könnte Sie als PLE auffassen. Viele LCMS rüsten diese Möglichkeiten (Netzdienste einzubinden) auch langsam nach.
Die große Frage ist für mich was meint Herr Arina genau mit „Decentralized PLE“? Ich meine dezentrale Personalized Learning Environment ist ein hübsches Wort, aber was genau ist da anders oder neu? Soll es das überkomplexe Patchwork-System werden (denn von selbst dürfte sich nicht viel aggregieren), oder wie Michael Kerres vorgeschlagen hat, eher die Wahl des Lernenden seinen „digitalen Stift“ und sein „digitales Papier“ sich selbst aussuchen zu dürfen?
Ich würde nicht uneingeschränkt Google zur Bekanntmachung von kopiergeschütztem Content empfehlen, aber der Grundaussage die darin steckt, den eigenen Content generell über eine Schnittstelle transportabel bzw. übertragbar und damit integrierbar zu machen, so dass er in den eigenen Learning Space integriert werden kann, stimme ich voll zu.

Why do I blog this? E-Learning bekommt viele neue Impulse durch die vielfältigen Webdienste, die mittlerweile vollständige Office-Funktionen nachbilden können (z.B. NumSum als Excel-Derivat). Die Idee die gesamte Vielfalt an Netzdiensten, die es im Web mittlerweile gibt in einem „Mashup“ (ich nenne es Patchwork) zusammenzubringen ist attraktiv. Es bleibt die Frage, klappt das auch wirklich? Damit Prozesse der Verarbeitung problemlos ineinandergreifen ist eine Menge Standardisierungsarbeit notwendig. Auf dem Apple Macintosh gibt es da z.B. die Script-Sprache AppleScript oder neuerdings den Automator, der verschiedene Applikationen (sofern sie den Standard unterstützen) für einen Prozess einspannt und damit integriert. Ich glaube eine solche Integration hinzubekommen, die einfach zu bedienen ist, ist ein echtes Kunststück, wenn sie überhaupt gelingt. Das ist und bleibt für mich der existenzberechtigende Grund für grosse Systeme, bei denen Integration und Zusammenspiel von Prozessen bereits bei der Architektur mitgedacht werden. Auch wenn dadurch eine gewisse Zentralisierung bzw. Monolithisierung eintritt.

Nacht der Informatik 2006

Update! Das gesamte Programm für Bremen mit Zeitplan gibt es hier!
In Kürze findet am Freitag, 14. Juli 2006 bundesweit die Nacht der Informatik statt. Eine Übersicht, was alles in dieser Nacht in Bremen angeboten wird zeigt das Programm der Übersichtsseite. U.a. bietet die AG Digitale Medien in der Bildung (DiMeB) eine Veranstaltung für Kinder und Jugendliche an zum Thema „Schlaue Kleidung“. Weitere Infos gibt es imProgramm des Haus der Wissenschaft.

Update: Ich war da. Und habe mir vor allem die Performance „Klick“ angesehen. Was soll ich sagen, ich habe Alltagssituationen des Unilebens gesehen: A1, fett verschlüsselt ;-)

Tagung der Nobelpreisträger in Lindau

climate_change_panelJedes Jahr seit 1951 finden sich ca. 20 bis 25 Nobelpreisträger alljährlich zu den „Meetings of Nobel Laureates in Lindau“ ein, um auf ca. 500 Schüler (meist Doktoranden) aus aller Welt zu treffen (gefunden via bildungsklick). Die Nobelpreisträger halten Vorträge (hier die Streams), die in diesem Jahr insbesondere den Schwerpunkt Chemie abdeckten. Dieses Jahr im August noch einen zweiten Schwerpunkt zur Ökonomie. Am Besten schaut man mal in die Liste der Lectures. Wer einen genaueren Blick auf die Vielzahl der weltweit verstreuten Nobelpreisträger gewinnen möchte, der kann in der Laureates Gallery fündig werden. Vom Treffen aus 2005 ist ein Evaluation Report downloadbar als PDF. Der enthält weniger eine Evaluation (auch ein wenig aber nicht viel) wie wir „Evaluationsgeschädigten“ erwarten würden, sondern wesentlich einen netten Bericht mit Statements und Fotos der Schüler (oft Doktoranden) was Ihnen besonders gefallen hat und was sie mitgenommen haben. Auch die Nobelpreisträger kommen zu Wort. Kurzweilig zu lesen.

Mich persönlich hat ja der Vortrag von Prof. Hänsch an, Titel: „A Passion for Precision“ angesprochen. Das trifft meine Einstellung im Software Engineering sehr gut – hätte auch „A Passion for Detail“ heißen können. Leider ist der Film mittendrin kaputt, schade. Das Thema von Prof. Hänsch erinnert mich an den Film Powers-of-Ten um die Welt zu begreifen (Merkwürdig wie ähnlich sich die ganz „kleine Welt“ und die ganz „grosse Welt“ in vielerlei Hinsicht sind, z.B. viel schwarzer Raum zwischen den Elementen).

Why do I blog this? Nobelpreisträger sind auch nur Menschen, aber oft einfach besonders Interessante. Ebenso wie ich regelmässig bei „Edge“ vorbeischaue, um den „big brains“ über die Schulter zu gucken, ist auch dieses Event dazu prima geeignet. Wann kommt man sonst so nah an das aktuelle Wissen in so schön aufbereiteter Form wie bei den Lectures die dort gegeben wurden. Wer des Englischen mächtig ist, wird seine Freude haben die Vorträge anzuschauen. Okay, Naturwissenschaft sollte man vielleicht auch nicht gerade ablehnend gegenüberstehen.