Im Alter von 85 Jahren ist Joe Weizenbaum in Berlin an den Folgen eines Schlaganfalls gestorben. Nach einer Chemotherapie hoffte er noch an seinem Geburtstag im Januar, ein schönes Jahr verleben zu können. (Quelle; auch nachfolgender Text: heise.de)

In einer seiner letzten Mails schrieb der große Kulturkritiker und Mitbegründer der Computer Science:
„Unser Tod ist der letzte Service, den wir der Welt leisten können: würden wir nicht aus dem Weg gehen, würden die uns folgenden Generationen die menschliche Kultur nicht wieder frisch erstellen müssen. Sie würde starr, unveränderlich werden, also sterben. Und mit dem Tod der Kultur würde alles Menschliche auch untergehen.“
Update 8.3.2008
Einige Worte von Weizenbaum in Bezug zu den Informatikern dieser Welt (Quelle: ilmare film):
[audio:http://www.ilmarefilm.org/W_NichtOhne.mp3]
Weitere Meldungen über den Tod von Weizenbaum in der Presse:
- Die ZEIT: Joe Weizenbaum, freier Geist
- derStandard: Computerforscher Joseph Weizenbaum gestorben
- Presse.com: Joseph Weizenbaum: Insel der Vernunft im Cyberstrom
- Süddeutsche Zeitung: Professioneller Zweifler
- Golem.de: Computer-Rebell Joseph Weizenbaum ist tot
- FIfF.de: Joseph Weizenbaum †
- Netzzeitung: Zum Tode Joseph Weizenbaums: «Das Internet ist ein Misthaufen»
Lesenswerte Artikel von Weizenbaum in überregionalen Tageszeitungen und Publikationen:
- Die ZEIT: Albtraum Computer
- Süddeutsche Zeitung: Grenzen des Wissens – Wir gegen die Gier
- FIfF.de: Wider den Zeitgeist – Sonderausgabe zur FIfF-Kommunikation 3/07 (August 2007)
- Who is Who blog: It could have been great …
Why do I blog this? Weizenbaums Standpunkte gegenüber dem Einsatz von Technologie zur Kriegsführung und die von ihm formulierte Kritik bezüglich des Abschiebens von Verantwortung auf Maschinen, teile ich. Weizenbaum war und bleibt für mich eine Persönlichkeit an der man sich orientieren kann. Aktuelle Entwicklungen zu autonomen Kriegswaffen und Kriegsrobotern holen die Diskussion die er fortlaufend geführt hat rasend schnell ein. Er ist und bleibt daher ein Vorbild und Pionier für mich und sicher auch sein Fachgebiet. Als „professioneller Zweifler“ – wie ihn die Süddeutsche nennt – würde er sich vermutlich gut beschrieben fühlen auch als Wissenschaftler. Wenn die Weisheit nach Goethe „Mit dem Wissen wächst der Zweifel“ stimmt, dann war er wohl ziemlich wissend.
Ein Gedanke zu „In Remembrance of Joseph Weizenbaum“