„You“ Learning: Impact of User Generated Content on Education

Auf der gerade zu Ende gegangenen Interactive Technology in Education (ITK07) in Hämeenlinna, der größten Konferenz in Finnland zum Thema Informations- und Kommunikationstechnologie im Education Kontext, hat Prof. Dr. Karsten D. Wolf die Keynote gehalten. In der Keynote mit dem Titel „You Learning – the Impact of User Generated Content on Education“, die als Präsentation bei Slideshare eingestellt ist, geht es darum, welche neue Rolle Inhalte spielen können, die von Lernenden erstellt werden.

In seinem Vortrag stellt Wolf in zwei Schlüsselabbildungen dar, welches Defizit auf der einen Seite und welches Potenzial auf der anderen Seite im Bereich User Generated Content in Bildungskontexten besteht. Folgende zwei Abbildungen bringen die Kernaussage der Keynote für mich auf den Punkt:


Grafik anklicken für große Abbildung

Die von Wolf benannte equal participation gap (linke Hälfte der Abbildung) zeigt das Defizit. Durch neue Technologien wie z.B. Lernplattformen und Internetwerkzeuge wie Blogs ist es allerdings möglich diese Lücke zu schließen. Der Einsatz von Lösungen, die für Lernende die Inhaltserzeugung ermöglichen (im Beispiel wurde EverLearn verwendet), bietet die Chance diese Lücke zu schließen (rechte Hälfte der Abbildung).

Interessant ist in diesem Zusammenhang sicher auch den Beitrag „Participative Web: User-created content“ der OECD, auf den Jochen Robes hingewiesen hat. Die Studie von Sacha Wunsch-Vincent und Graham Vickery mit dem gleichnamigen Titel kann als PDF Dokument geladen werden.

Update 25.4.2007
Ein ebenfalls passender Artikel zur Rolle des „You“ in der veränderten Webwelt mit dem Titel „From YouTube to YouNiversity“ ist im Weblog von Henry Jenkins zu finden, der als Schöpfer des Comparative Media Studies (CMS) graduate program am MIT gelten kann. (via eduFuture)

Update 30.7.2007
Interessant ist es durchaus, sich jetzt nachdem die Hälfte des Jahres überschritten ist, sich nochmals die Trendanalyse (als PDF downloaden) zu vergegenwärtigen, die im Januar diesen Jahres auf der Digital Life Design Conference von Hubert Burda Media Research namentlich, Wolfgang Dittrich und Dr. Marc Mangold (Head of Corporate Development, Hubert Burda Media Marketing & Communications) vorgestellt wurden. Darin werden folgende wichtige Trends für 2007 und ein Outlook vorgestellt:


New Media Trends 2007 / Quelle: DLD 2007 (Bild anklicken zum vergrößern!)

Interessant, User Generated Content ist eindeutiger Spitzenreiter in den Trends der wichtigen Themen. Ebenfalls interessant zur Kenntnis zu nehmen, dass sogenannte RisingStar Companies und Businessmodels nur einie einzige Company nannten: Apple Inc. Noch viel spannender jedoch, dass Kreativität für Firmen die Wichtigste Eigenschaft ihrer Mitarbeiter ist! Da fragt man sich, schon, was denn ein Schulbildungssystem im Stillstand, mit der Latenz zur Eliminierung jeder Kreativität für einen Beitrag leisten kann. Die befragten Personen haben konkrete Ratschläge an Deutschland zu geben: Vor allem mehr Kreativität! Ich hoffe, dass hier jemand vom BMBF vorbeischaut, die gerade auf der Suche nach Rat in Sachen Web 2.0 sind. Vielleicht sollte man ein Projekt initiieren, das Change Agents und Creativity Agents ausbildet und in die Schulen bringt, oder so. Ach ja, und Optimismus kann auch nicht schaden! ;-)

Online Round Table: E-Learning 2.0 & Social Software

Das Weblog von Marcel Kirchner und Thomas Bernhardt aus Thüringen trägt „E-Learning 2.0“ bereits im Namen. Nun veranstalten diese beiden engagierten Studierenden einen „Online Round Table“ an zwei Terminen mit zwei Themen und haben verschiedene Personen, die sich mit E-Learning aus verschiedenen Perspektiven beschäftigen eingeladen 90 Minuten lang über einen Themenschwerpunkt zu sprechen. Morgen Abend werden wir also per Skype-Cast bzw. Audiokonferenz unsere Ansichten austauschen zu dem ersten Themenschwerpunkt “E-Learning 2.0 und Social Software – Buzzword-Alarm oder wertvolle Zukunftschance?”. Ich bin gespannt und freu mich drauf. In Kürze wird diese Diskussion dann hoffentlich für alle im Web abrufbar sein. Mehr Details zu der Veranstaltung und den Teilnehmern gibt es auf der speziellen Seite im Weblog von Marcel und Thomas.


Die geplanten Teilnehmer (aussen) und Gastgeber (innen) der ersten Session

An dieser Stelle schon Mal recht herzlichen Dank für die Organisation und das Engagement. Ich war so frei und habe alle geplanten Teilnehmer der ersten Session grafisch ein wenig in einer Überblicksgrafik zu einem Poster arrangiert.

Update 19.4.2007
Es war sehr interessant und hat Spaß gemacht – das ist mein Fazit als Teilnehmer des Online Round Table (ORT) 2007 von Marcel und Thomas gestern. Die Technik (Skypecast) hat bis auf wenige kleine Aussetzer gut funktioniert, so gut, dass einige zu Beginn tatsächlich dachten, die geladenen Experten würden in einem Radiostudio sitzen und nicht auf Städte in Deutschland, Österreichund der Schweiz verteilt.

Die Veranstalter des ORT 2007 Marcel Kirchner und Thomas Bernhardt haben zu der ersten Session eine Zusammenfassung in ihrem Weblog erstellt, sowohl die Audio-Mitschnitte, als auch (und das ist sehr hilfreich!) den Chat als Video-Mitschnitt bereitgestellt.

Hier meine leider aus Zeitmangel nicht zum Einsatz gelangten Folien, anhand derer ich eigentlich zeigen wollte, dass die Schritte, die man in einem Einsatzszenario mit Weblogs durchführt sich ziemlich gut unterscheiden lassen und auch auf anderes anwendbar sind.

Wer eine alternative (ungeschnittene) Audio-Aufzeichnung des ORT 2007 anhören möchte, der kann dies nachfolgend gerne tun, das ca. 120 Megabyte große mp3-File ist hier als Audio eingebunden. Die Aufzeichnungen der Veranstalter machen allerdings wesentlich mehr Sinn, weil dort der Chat als Video existiert und auch eine Aufteilung nach den Teilnehmern der Diskussion.

[audio:/wp-upload/ORT2007_1.mp3]

Der nächste Online Round Table zum Thema „Aktive und motivierte WikiBlog-Caster in Learning Communities – Illusion oder absehbare Realität?“ findet am 30. April 2007 statt. Geladene Experten werden sein Andreas Auwärter, Steffen Büffel, Martin Ebner und Mandy Schiefner (siehe nachfolgendes Poster).


Die geplanten Teilnehmer (aussen) und Gastgeber (Mitte) der kommenden Session

State of the Learning Systems World 2007

Kurz vor Ostern hat Jochen Robes eine kleine aber feine Sammlung von Links zum Thema LMS & LCMS veröffentlicht („LMS-Stories“, weiterbildungsblog.de). Ein Link hat mich persönlich am meisten angesprochen: Die 18 Podcast-Interviews, die Elliott Masie im Rahmen der von Ihm ausgerichteten LMS 2007 geführt hat mit den CEO’s großer E-Learning Unternehmen.

Der „Blick in die Glaskugel“ fokussiert sich auf folgende Punkte:

  1. Changes in the Learning Systems Field
  2. What’s New and Changing with LMS or LCMS Systems
  3. The Role of LMS and the Evolving Web (2.0)
  4. Informal Learning and the Learning System

Ein kleiner Vorgeschmack auf die Podcasts, die Masie aufgezeichnet hat sind folgende Audios, in denen die Chefs von SumTotal Systems Inc. und Giunti Labs S.r.l. den Fragen von Masie Rede und Antwort stehen. Die zwei ca. 15-20 minütigen Interviews geben einen guten Einblick, was die LMS-Industrie derzeit umtreibt.

Don Fowler, SumTotal Systems Inc., Vereinigte Staaten
[audio:http://www.hipcast.com/export/P38b3f16d9bc1c03babdd1ff4926f129bZVB6RFREY2Rx.mp3]

Fabrizio Cardinali, Giunti Labs S.r.l., Europa
[audio:http://www.hipcast.com/export/P9276fe545e51c2af36a61ab444d1d4bfZVB6RFREY2Ry.mp3]

Why do I blog this? Ich bin zurück aus dem Urlaub – Grund Nummer 1. Und dann habe ich tatsächlich einige der Interviews angehört, weil es mich interessiert hat. Neben viel „Business-Speak“ und vielen bekannten Web 2.0-buzzwords blitzen doch an der einen oder anderen Stelle interessante neue Ausrichtungen auf und man bekommt ein Gefühl für die Stimmung in der Industrie, die derzeit offenbar relativ gut ist. Worte wie „Wearable Learning“ bei denen es um den mobilen Einsatz geht z.B. bei Giunti Labs in der Flugzeugindustrie machen dann doch neugierig, Details wurden aber nicht genannt.

Es fallen immer wieder Schlagworte, die vermutlich als E-Learning 1.0 beschrieben werden könnten. Es wird eigentlich eher wenig auf die Trends eingegangen, die durch Vernetzungstechnologien wie z.B. RSS-Feeds entstanden sind. Aber so ist es eben auch in der LMS Welt, eben eher eine eigene Welt. Es ist aus meiner Sicht auch durchaus schwierig als LMS-Anbieter auf diese Trends zu reagieren: Soll man jetzt Wikis und Weblogs einfach integrieren? Wird dadurch nicht der Vorteil der Weblogs (spezialisiert auf die eine Aufgabe zu sein, nämlich einfaches Veröffentlichen) zunichte gemacht? LMS würden sich dann immer weiter ausweiten auf andere Gebiete und wären irgendwann ein funktionaler Moloch. Interessant sind die interviews dennoch, um auch als Wissenschaftler mal ordentlich geerdet zu werden, was in der Industrie eine Rolle spielt. Der Kontrast mit z.B. dem kürzlich veröffentlichten Artikel von Stefanie Panke mit dem Titel „Unterwegs im Web 2.0: Charakteristiken und Potenziale“ (dowanload als PDF) dürfte deutlich bemerkbar ausfallen und zeigen wie unterschiedlich hier von Lernen bzw. E-Learning gesprochen wird. (via petersheim.de)

Schade fand ich noch, dass weder von BlackBoard noch von Desire2learn – den beiden Patent-Kontrahenten aus 2006 – jemand interviewed wurde, das hätte mich so richtig interessiert. Beide fehlen interessanterweise auch bei den Sponsoren, da bleibt Raum für Spekulationen.