Eine neue (Über-)Dimension des Podcasting

Für den Apple Macintosh ist eine brandneue(!) Software erschienen mit dem Namen Übercaster. Was diese Software in Sachen benutzerfreundlicher Bedienung aufzuweisen hat ist schlicht richtig gut. Podcasting wird mit dieser Software noch einfacher. features_autopilot Wer es bisher für kompliziert gehalten hat Podcasts zu produzieren (so wie ich), der wird mit dieser Software wenig Grund mehr haben dazu. Einfach mal die Filme auf der Webseite von Übercaster anschauen und staunen wie einfach das ausschaut! Ich habe die Software soeben selbst ausprobiert und bin begeistert (allein die Stimmen-Effekte). Ich bin ein wenig überbegeistert, denn mit GarageBand bin ich nicht wirklich happy gewesen. Die Entstehungsgeschichte von Übercaster, einer Software made in Germany (auch wenn es nicht so aussieht wegen der englischen Sprache) kann man in einem Blog nachlesen und weiterverfolgen.

Why do I blog this? Diese Software ist qualitativ eine solche Leistung, dass ich nicht umhin komme auf sie zu verweisen. Als Softwareentwickler unter Mac OS X weiss ich einigermassen einzuschätzen, wie aufwändig es ist eine solche Benutzerfreundlichkeit zu designen. Was hier gelungen ist ist jede Erwähnung einfach wert. Super gemacht!

Die „E-Environment“ der Zukunft für das Lernen

Vor dem Hintergrund des Agendasetting durch Begriffe wie „E-Learning2.0“ und „Web2.0“ finden auch kontroverse Diskussionen über die weitere Entwicklung statt (z.B. bei Jochen Robes‘ Beitrag „E-Learning 2.0 – Buzzword oder ernstzunehmende Entwicklung?“). Während viele die sich gerade ganz gut mit LMS Systemen eingerichtet haben, verständlicherweise nicht gerade bereitwillig davon abrücken möchten, zumal man damit Geld verdienen kann, gibt es dennoch Entwicklungen, die LMS in einigen Bereichen bereits weit überholt haben, und die momentan unter dem Begriff der Personal Learning Environment (PLE) diskutiert werden.

In Sachen Autonomie und Kontrolle des Lernenden über „seinen Arbeitsbereich“ haben Weblogs z.B. gegenüber einem LMS bei dem die Kontrolle weitgehend bie den Lehrenden/Tutoren liegt, einen deutlichen qualitativen Unterschied. Auch die Möglichkeiten der Vernetzung mit anderen ist bei einem Weblog oft um ein Vielfaches besser als in einem restriktiven LMS. Die einfach zu bedienende Funktion Links anzulegen und die eigenen Inhalte per RSS-Feed bereitzustellen (Export) stellen die Basis bereit für automatischen Aggregation bzw. technisch ermöglichte Kompilation fremder Inhalte im eigenen Blog.

Bereiche in denen LMS zunehmend Druck bekommen durch PLE-Ansätze hat James Farmer anregend zusammengestellt in seinem Beitrag „Centred Communication: Weblogs and aggregation in the organisation“. In seinem neusten Beitrag nimmt James Stellung zu der Diskussion um dem Begriff der PLE. Auch Albert Petersheim fragt sich in seinem Beitrag „LMS schön und gut, aber wo bleiben die Lernenden?“ und faßt darin einige kontroverse Standpunkte zusammen auch hinsichtlich der neuen Anregungen durch James Farmer.

Why do I blog this? Ich denke, dass Weblogs tatsächlich „kleine LCMS light“ darstellen. Sie verfolgen einen pareto-optimalen Ansatz einer Lernumgebung (alles was im weitesten Sinne mit „Bürokratie“ bzw. „Verwaltung u. Organisation“ zu tun hat wurde einfach weggelassen, was Potenziale für andere Schwerpunkte freigesetzt hat). Die Einarbeitung in ein Weblog ist nicht weniger schwierig als in ein LMS, aber die Flexibilität hinsichtlich Gestaltung und die Qualität hinsichtlich der Kontrolle des Nutzers über seinen Bereich ist oft viel besser! Der Begriff der „PLE“ ist für mich derzeit dennoch nur ein Label, dass diese zwei Schlüsselqualitäten als neuen Mittelpunkt sieht und nicht unbedingt zu der Schlussfolgerung verleiten sollte einfach alles über Bord zu werfen. Ein grosser Vorteil von z.B. LCMS ist die hohe Integration und das Ineinandergreifen verschiedener Basisfunktionen für „Erstellung von Content“, „Distribution von Content“ und „Betreuung von Lernenden“. Die organisatorischen Funktionen fehlen eben bei Weblogs, was bestimmte Probleme für den institutionellen Einsatz mit sich bringt. Aber das lässt sich ja vielleicht irgendwie in Zukunft beheben. Genauso könnten bestehende LCMS lernen von den Weblogs, indem Sie Restriktionen beseitigen und Flexibilität und Kontrolle an den Lernenden geben. So könnte man von zwei Seiten her das identifizierte Problem angehen.

Hyperkult 2006: Modelling & Simulation

hyperkult2In welcher Weise verändert der Computer als universelle Simulationsmaschine das Wissen und die Erkenntnisweisen der Wissenschaften? In welcher Weise verändert die Simulation das Verhältnis von Theorie und Experiment? In welcher Weise verändert die Simulation das Verhältnis von Gesetz und Regel? In welcher Weise verändert die Simulation das Verhältnis von Beweis und Demonstration? In welcher Weise verändert die Simulation das Verhältnis von Kunst und Wissenschaft?

Das sind die Fragen die im Zentrum der Beiträge für die Hyperkult 2006 standen. Auf der Seite sind die Vorträge alle inklusive Videostream bereitgestellt. Prima!! Veranstaltet wird die Hyperkult von der Fachgruppe »Computer als Medium« im Fachbereich »Informatik und Gesellschaft« der Gesellschaft für Informatik e.V und »Labor Kunst und Wissenschaft« und ist zugleich eine Kooperation der Uni Lüneburg in Kooperation mit der Humboldt Uni Berlin und der Uni Basel (Schweiz).