RoboCup 2006 (Live; zu Ende)

Die Live Übertragung ist hier zu sehen als Stream.

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Nun ist die RoboCup WM auch schon vorbei, schade! Die Ergebnisse stehen fest. Die „NUbots“ (von der University of newcastle, Australien) haben in der 4legged-League das Final gewonne, die „Microsoft Hellhounds“ (Universität Dortmund, Deutschland) waren jedoch bis zum Schluss sehr gut dabei und haben letztlich die „Technical Challenge“ insgesamt gewonnen. Eine Übersicht aller Teams kann man hier sehen. Ich habe den RoboCup am Samstag selbst das erste Mal besucht und muss sagen ich bin beeindruckt.

Ich habe mir alle League’s angeschaut und bin zu dem Schluss gekommen, dass meine Symphatie für Unterhaltung und Ästhetik den Aibo’s gilt, meine Symphatie für Spieldynamik und Realitätsnähe der Middle-Sized League bzw. den „fahrenden Tonnen“. An den Aibo’s hat mich einfach auch die gute Beobachtbarkeit der Spielzüge fasziniert. Auch die Innovation der Spielzüge mit der vom „German Team“ entwickelten „Assbomb“ (eine Technik den Ball unter den Beinen des Aibo hindurch nach hinten zu spielen) fand ich absolut faszinierend. Ein Vortrag über die Funktionsweise wie ein Aibo sich orientiert hat mir dann auch die Augen geöffnet wie schwierig es im Prinzip ist, überhaupt die Positionierung auf dem Platz hinzubekommen. Interessant ist übrigens, dass das Siegerteam seinen Quellcode für die Robotersoftware allen Teilnehmern nach dem gewinn zur verfügung stellen muss, damit bei der nächsten WM wieder annähernd gleiche Chancen herrschen. Das finde ich eine gute Sache!

aiboGanz allgemein bin ich vor allem von der kreativen Nutzung bzw. dem „Misuse“ der verschiedenen Technologien für eine im Prinzip sehr unterhaltsame Sache wie Fussball begeistert. Die Aibo’s z.B. sind nie dazu konstruiert worden Fussball zu spielen, und laufen daher eigentlich nicht auf den Gelenken, sondern normalerweise auf den Füßen. Die schlichte Umprogrammierung der Roboterhunde ist es, was den meisten Eindruck auf mich gemacht hat. Sony hat sich sicher nie vorgestellt, dass die Vierbeiner einmal zum Fussball antreten werden. Ich hoffe daher, dass die japanische Firma ein Einsehen hat und den Hund (der dieses Jahr vermutlich aus wirtschaftlichen Gründen aus dem Programm genommen wurde) auf die eine oder andere Art wieder ins Produkt-Programm aufnimmt. Nicht zuletzt weil er schlicht ein unnachahmlicher Symphatieträger (nicht nur für Sony) ist.

Auch wenn die Diskussion um Roboter schnell mit kritischen Fragen zur Ethik und Arbeitsplätzen verbunden wird, für die Unterhaltung, zum Lernen und zum Spielen finde ich Roboter uneingeschränkt einfach nur Klasse. Das ist mein abschließendes, laienhaftes Fazit nach einem Besuch auf der KI-Tagung und dem RoboCup am Samstag.

Weitere Infos:
Schöner Bericht bei heise.de
The Tokyo Lectures Archive about KI and Robotics (Rolf Pfeiffer)

Update 11.4.2007
Auch eine spannende Veranstaltung ist die LEGO Sumo Robotics Championship. Ein beeindruckender Film (DivX Plugin nötig) der dritten Runde dieses Wettkampfs zeigt wie simple Strukturen („fahrende Rampe“ bzw. „Blue Wedgie“) recht erfolgreich sind. Auch der Film der zweiten Runde ist absolut sehenswert.

Neuregelung für Gastronomiedienstleistungen der Universität Bremen

Die Universität Bremen (seit Beginn des Jahres Anwärter auf einen Platz als Exzellenz-Universität) führt beginnend ab kommender Woche ein neues System ein, um die Mensa und die Cafés auf dem Campus bei Ihrer Dienstleistung für den Wissenschaftsbetrieb zu optimieren.

Im Rahmen der Umstrukturierungspläne des Hochschulentwicklungsplans 5 (kurz: HEP5) wurden jetzt Teilregelungen aktiv, die nachträglich für alle Studenten und Mitarbeiter die Teilnahme an einem Intelligenztest (nach A.P. Rilton) möglich macht. Künftig sollen Personen mit IQ über 120 Punkten generell das Recht haben sich in Schlangen ganz vorne anzustellen.

Diese Massnahme stellt laut Pressestelle der Universität einerseits eine Fortentwicklung des bereits vor einigen Jahren durchgeführten Projekts „Intelligent Queueing (iQ)“ dar, andererseites so wird auf dem Campusgelände kolportiert, habe der HEP5-Ausschuss ein weiteres Zeichen für die Bemühung um Exzellenz in allen Bereichen der Universität setzen wollen.

Die Teilnahme an dem Test ist natürlich freiwillig, wie uns ein Pressesprecher der Universität versicherte, um nicht in die Persönlichkeitsrechte des Einzelnen einzugreifen. Die Regelung, 120er IQ’s in Schlangen künftig vorzulassen ist jedoch für alle Personen auf dem Campus nach Inkrafttreten der Regelung am heutigen Tag ab Montag verpflichtend. Nach erfolgter IQ-Auswertung wird eine neue „Card of Excellence“ an die betreffenden Studenten und Mitarbeiter ausgegeben, in der zusätzlich die exakte IQ-Information in Form eines neuen RFID-Chip (Radio Frequency Identification) hinterlegt ist. Mit dieser durch technische Weitsicht geprägten Entscheidung sollen künftig weitere Dienste für Exzellenz optimiert werden (z.B. Zugang zu Uniparkplätzen, Bibliotheksdienstleistungen, Lehrveranstaltungsraumvergabe, Kopierernutzung, usw.).

Das Konzept schliesst Personen unter 120 IQ-Punkten nicht aus, wie die Pressestelle betont: „Diese können gegen einen einmaligen Semesterbeitrag von 250 Euro jeweils 5 IQ-Punkte zum erzielten Testergebnis hinzukaufen.“

Erste Reaktionen auf die neue Regelung fallen positiv aus. Die Elite der Uni begrüßt die geschaffene Regelung als überfälligen Schritt hin zu mehr Effizienz auf dem Campus. Was Studentenprojekte wie „Intelligent Queueing“ nicht geschafft hätten, würde hier zukunftsweisend umgesetzt. Bremen werde damit ein weithin sichtbares Zeichen für Aufbruch setzen, das nicht nur ein Lippenbekenntnis zur Forschungsuniversität ist.

Für eine freiwillige Teilnahme an den IQ-Tests ist in jedem Fachbereich ein sogenanntes „Office of Excellence“ eingerichtet worden. Für den Fachbereich 12 ist dies z.B. der Raum GW 2 / A2280. Weitere Offices anderer Fachbereiche sind seit gestern im Suchsystem der Universität hinterlegt. Dort ist eine Anmeldung für den Test zwischen 10:00 und 12:00 an Werktagen möglich. Die Durchführung des Tests findet an regelmäßigen Terminen im Sportturm der Universität statt und wird durch einen externen Gutachter der Universität Heidelberg und einen Notar aus Hamburg begleitet, die gleiche Bedingungen für alle Teilnehmer sicherstellen werden.