Medienmogul 2.0: User-generated Live TV

Tja, so schnell kann es gehen: Denn nicht nur der Herr Graff vom Print (Dead Tree Media) ist in seinem Job bedroht, sondern auch noch die Kollegen vom TV, die sich vielleicht noch sicher geglaubt hatten. Nicht nur Blogs (Text), und Podcasts (Audio), YouTube (Video) nein, jetzt auch noch User Generated Live TV.

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Zumindest kann mit mogulus jeder seinen TV-Sender direkt aufbauen und somit sein eigener Medienmogul(us) werden. ;-) Schöne Sache das, und so wie im Bild sieht das dann aus.

profpeterkruse120.jpgUpdate 12.12.2007
Eine kritische Studie (als PDF) zu dieser Medienentwicklung hat im November Prof. Dr. Peter Kruse von nextpractice, in Bremen vorgelegt. In einem Interview mit dem Portal e-Teaching.org erklärt er seine Studie und erläutert die Hintergründe und einige Ergebnisse per Audio. Dieses Audio-Interview ist nachfolgend eingebunden:

[audio:http://www.nextpractice.de/publicmedia/e-teaching_interview_peter_kruse.mp3]

Die Studie hat wahnsinnig spannende Aussagen/Grafiken zu den Medien Buch, Tageszeitung, Nachrichtenmagazin, ÖR-TV, Wochenzeitung, Video/DVD, Kino, Illustrierte, Comics, Computerspiele, Privatfernsehen, Internetfernsehen, Internet und Rundfunk parat. Interessant finde ich dennoch, dass trotz der sehr detaillierten Studie im Grundtenor der Wandel als zuviel, zu schnell, zu nervend wegkommt, aber wenig konstruktives in Richtung, positivem Umgang mit dem Wandel. Wenn Prof. Kruse z.B. sinngemäß sagt: „Das Problem am Web 2.0 ist, dass es gut funktioniert.“, dann gibt mir das zu denken. Man könnte auch sagen, das Problem am Ölverbrennungsmotor ist, dass er funktioniert, das ist mir persönlich viel zu kurz gegriffen.

Sein Fazit lautet:

Ehedem hoch gelobte Web 2.0 Applikationen wie Youtube, Blogging oderSecond Life werden überraschend kritisch eingeschätzt. Sie teilen sich wesentliche Kritikpunkte mit Boulevard-Presse und Trash-TV. Nur Internet-Angebote, die entweder redaktionell oder über ein anderes Verfahren der Qualitätssicherung aufgewertet werden, kommen den Anforderungen an einideales Medium nahe. Dies gilt z.B. für Wikipedia oder Spiegel online. Das Internet-Angebot Spiegel online überholt dabei sogar den Spiegel in der Gunst der befragten Auskunftspersonen. Das eigene Verhalten bei der Internet- Nutzung wird von den Auskunftspersonen mehr als Suche nach persönlich förderlicher Qualität denn als schneller Konsum von Unterhaltungsangeboten positioniert. Die Faszination des Web 2.0 verliert bereits deutlich an Glanz.

Die „besondere Methode“ hörte sich aus meiner Sicht nach einer an die klassische Conjoint-Analyse angelehnte Methode an wie sie im Marketing ein gängiges Instrument bei der Bewertung von z.B. Produktdesigns ist. Dennoch, diese Studie hat 122 extrem spannende Seiten, und einer der Schlusssätze gibt auch gleich die Richtung vor für kommende StartUps:

Die Nutzer wünschen sich nach Aussage des nextpractice-Chefs (Anmk.: Prof. Kruse) Medien, die die Vorzüge eines guten Journalismus mit den Möglichkeiten des Web 2.0 verknüpfen.

Bedeutet das vielleicht, dass wir die Leute besser zu Journalisten oder ganz einfach weltweit selbst denkende Menschen mit guten journalistischen Grundkompetenzen ausbilden sollten, damit diese in der 2.0-Ära klar kommen?

Update 15.12.2007
Vermutlich geht es eher um das Klarkommen mit Wandel, und dazu hat Prof. Kruse ein wirklich interessantes Interview „Die Kunst der Unterscheidung“ gegeben. Mit Lutz Berger hat er über Lernen gesprochen und das folgende Video zeigt mehr:


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Video nicht mehr bei Ning verfügbar

Weitere ausführliche Interviews gibt es mit Prof. Kruse im Rahmen der Change Days, veranstaltet von der Management School St. Gallen in der Schweiz

Update 2.8.2009
Mogulus heißt jetzt livestream.com und ist noch professioneller geworden. Neuderdings bietet livestream als interessanten Dienst auch ein Produkt für twitter-Nutzer an: twitcam mit dem man adhoc-videostreaming machen kann.

Why do I blog this? Ich werde jetzt jeden Beitrag der unter der „2.0“-Perspektive geschrieben ist mit „2.0“ flaggen, solange bis ich es weglassen kann. Ganz genauso wie es bei E-Learning bis vor kurzem noch des „E“ benötigte, werde ich jetzt „2.0“ schreiben bis ich es wieder weglassen kann. Demnach macht es auch keinen Sinn eine Kategorie einzuführen dafür, weil ich die „2.0“-Perspektive nicht mehr ablegen werde. :-D …ausserdem gibt es da andere die das besser können.

Öffnungszeiten 2.0: Süddeutsche Zeitung führt endlich den Ladenschluss im Internet ein

Was niemand gedacht hätte, dass es möglich wäre, die SZ hat es geschafft… sie hält die Zeit an. Ich hätte es selbst kaum geglaubt, aber als ich in dem neusten Artikel „Die neuen Idiotae – Web 0.0“ von Bernd Graff bis ans Ende gescrollt hatte und einen Kommentar hinterlassen wollte, da war „Ladenschluss“! ja, man glaubt es nicht, wenn man es nicht selbst liest. Da steht doch tatsächlich Folgendes:

sueddeutsche_geschlossen.png

Danke an Jochen Robes, für den Hinweis auf diesen wirklich „tollen“ neuen Beitrag, der aus meiner Sicht das Format hat, die „Klowände des Internet“-Analyse – also known as „Weblogs, the toilet walls of the internet.“ – (auch hier) des Jean-Remy von Matt noch weit in den Schatten zu stellen.

Update 12.12.2007
Die FAZ stimmt sich auch schonmal ein …

Update 13.12.2007
Zusammenfassung und viele Links dazu bei heise.de unter dem Titel: „Blogs und Online-Foren: Die neue Sachlichkeit der Tagespresse“

Update 14.12.2007
Tja, und wie das im Internet ist, mach der eine wegen Öffnungszeiten 2.0 zu, macht ein anderer dafür eben auf: SZenso.de wird sich wohl zu soetwas wie BILDblog.de entwickeln. Nun hat die SZ, also ihren eigenen Public Idiotae Controller geboren. Dafür muss man ja fast schon dankbar sein! :-D

Why do I blog this? Ich könnte ja schreiben, „…weil ich ’ne Klowand hab‘, weil ich ’ne Klowand hab‘, weil ich ’ne Kloohohohwand hab‘!“, aber das wäre zu kurz gegriffen. Nö, ich finde es einfach auch mal amüsant, zu sehen, dass anderen der Wandel auch nicht so leicht fällt. Mir fällt es jedenfalls auch nicht leicht. Aber ich lasse es nicht an anderen aus, wie Herr Graff und erst Recht nicht an meinen Kunden. Und ich sehe in „2.0“ oder „0.0“ wie Herr Graff sagt eine Chance und keinen Weltuntergang. Graff und von Matt könnten Anwärter für die berühmtesten Zitate der Technologiegeschichte sein, nach dem Motto „There is no reason for any individual to have a computer in his home.“ – Zitat: 1977, Ken Olsen, the founder and CEO of Digital Equipment Corporation

Presenting My Findings

431621a-150.gifThis book is clearly a candidate for the subject „Missing manuals on …“. Several days ago Karsten passed me a book having this title „Presenting Your Findings – A Practical Guide for Creating Tables“ (see table of contents for more). This is not about building Excel-Sheets or something alike. It is about how to present statistical data found during research. And yeah, this book might have helped a lot before I started creating my tables in LaTeX.

So to everyone out there fighting with a dissertation thesis, here a summery of a happy customer (William C. Bailey „EQ Coach and Researcher“ from Fayetteville, AR):

This book has been needed for twenty years. Students and professional researchers who write dissertations and manuscripts using APA style have desperately needed this very helpful resource. The book illustrates standard presentation tables for more than twenty types of standard statistical tests. The concept of „Play It Safe“ tables will save researchers hundreds of hours of time.

Why do I blog this? It is of no use to anyone, if the scientific community keeps its secrets about „how to do things“. Badly presented research figures are of no use for anyone and a huge waste of time. So please tell anyone you know about this nice book. It saves you a lot of hassle and time. Thanks to the female authors Adelheid and Penny for this book.