Coolhunting Tipp: Diginfo News

diginfo_logoIch bin heute per Zufall über eine sehr schöne Seite gestolpert, bei der mein Geek-Herz aufgegangen ist. Ich meine ich liebe Japan ja sowieso schon, aber was auf diginfo.tv so alles an tollen Erfindungen versammelt ist hat mich erstaunt.

Air-In-Shower_550

Da ist zum Beispiel dieser Duschkopf, der die Wassertropfen mit Luft füllt und so bei weniger Wasserverbrauch das gleiche Duschgefühl erzeugt. Sehr, sehr sinnvoll wenn man mich fragt. Sinnvoller als dieser Boomerang namens „Doosh“ vom Stefan Raab jedenfalls, auch wenn dessen Präsentation natürlich überzeugender ist. ;-)



Quelle: http://www.diginfo.tv/v/12-0221-r-en.php

Ich zitiere die Erfinder:

„Ordinary water-saving showers use less water by having smaller holes, but we wondered if we could save water ergonomically, without losing the cleansing sensation of an ordinary shower. What’s special about the Air-In Shower is that it aerates the water to make the droplets larger, so it can save water without making the water volume feel low.“

Why do I blog this? Ich bin immer wieder fasziniert von den japanischen Erfindungen. Viele kleine Fortschritte führen dann eben letztlich doch zu einem Riesenschritt. Wenn man in jeden kleinen Wassertropfen ein bissel Luft reintut, hat man eben am Ende des Tages ’ne ganze Menge kostbares Trinkwasser gespart. Gut unsere Wasserversorger mögen das natürlich mal wieder gar nicht, aber die Umwelt wird es sicher danken.

Lichtzeichenanlage (LZA): Interessante Idee für Redesign

Ich hab über einen tweet folgende Idee gesehen für eine neue Ampel oder auch eine Lichtzeichenanlage.

signalanlage_idee
Quelle: http://www.good.is/posts/would-an-hourglass-traffic-light-work-better

Der Beitrag „Would an Hourglass Traffic Light Work Better?“ trägt schon den richtigen Titel. Nämlich als Frage.

Zunächst mag das toll aussehen. Innovativ denkt man sich. Und eine Sanduhr das kennt jeder. Prima Sache! Doch dann kommen die Fragen…

Was haut nicht hin dran?

signalanlage_bw_idee

Farbsättigung rausgenommen (Simulation von Farbenblindheit)

  • Sowohl das GO-Signal als auch das WAIT-Signal sehen sich strukturell sehr ähnlich. Lediglich die Farbe dient als Unterscheidung, und das reicht nicht aus weil es auch für Farbenblinde funktionieren muss.
  • Das READY-Signal ist völlig unklar. Heißt das jetzt ich habe noch 3 Sekunden zum fahren dann springt es auf WAIT um oder heißt es in 3 Sekunden geht es los auf GO? Das wesentliche Merkmal der bestehenden Ampel, OBEN ist immer WAIT, MITTE ist immer READY und UNTEN ist immer GO, stellt jederzeit sicher, dass man weiß welches Signal anliegt. Man sollte nicht nachdenken müssen bei sowas!

Fazit: Lustige Idee aber gänzlich unbrauchbar.

Idee: Wie wäre es mit einer EIN-LICHT-AMPEL

Wenn man schon was verbessern will, warum nicht vereinfachen und EIN Licht verwenden? Das schein ja irgendwie auch die Absicht des obigen Designentwurfs gewesen zu sein. Das spart Leuchtmittel, Gehäuse, verdeckt weniger Sicht und ist einfach zu kapieren ob Farbenblind oder nicht. Zeitinformation die bislang als gelbes Licht kodiert wurde (gleich wird es ROT oder gleich wird es GRÜN) kann man über BLINKEN kodieren.


single_light_ampel_550
Quelle: Eigener Entwurf

  • Ist für Farbenblinde geeignet, lediglich HELL-DUNKEL-SEHEN ist erforderlich
  • Signalisiert Statusübergänge (zwischen GO und WAIT) deutlich sicherer durch BLINKEN
  • Erlaubt klarere Kommunikation an den Wartenden wie lang es noch dauert bis er fahren kann
  • Reduziert den Leuchtmittelbedarf
  • Auch bei eine beschlagenen Scheibe, die einen Blur-Effekt auf das Ampellicht appliziert, dürfte der VOLLKREIS, das BLINKEN und der AUS-BIS-AUF-DEN-AUSSENRAND Betrieb gut erkennbar und unterscheidbar sein. Das dürfte bei der Sanduhr schonmal fehlschlagen.
  • Reduziert die durch die Anlage verdeckte Sicht im Straßenbild (nur noch eine Lampe, die weniger Fläche im Sichtbild verbraucht)
  • GO-Signal ist eine Lampe die fast AUS ist, was nah dran ist an KEINEM Signal, lediglich der Leuchtkreis weist auf ordnungsgemäße Funktion hin.

Update 9.8.2013
Heute schreiben die ZEIT un die bild über Experimente mit Countdown-Ampeln.

Zitat aus der ZEIT:

Verkehrspolitiker von Union und FDP werben dafür, Ampeln so umzurüsten, dass sie den Fußgängern anzeigen, wie viele Sekunden die Rotphase noch dauert. Das soll die Verkehrssicherheit erhöhen. […] Im Bundesverkehrsministerium stößt die Forderung nach Countdown-Ampeln auf offene Ohren. […]

countdown_ampel_smallNa das klingt ja interessant. Ich meine die zeitliche Anzeige gibt es ja schon jahrelang in den USA. Und schon melden sich Verkehrsexperten zu Wort…

Unter Verkehrsexperten gehen die Meinungen zu den Countdown-Ampeln auseinander. „Wenn man in Eile ist, weil man zum Beispiel seinen Zug erreichen muss, hat man oft den Eindruck, dass Ampeln ewig lang rot sind“, sagt Egon Stephan, Verkehrspsychologe an der Universität Köln und Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Verkehrspsychologie. Eine Anzeige, wie lange die Ampel noch rot ist, könne da den Stress reduzieren. „Ohne diese Info sind viele Menschen zu ungeduldig und rennen einfach trotz roter Ampel über die Straße.“

Dem kann ich nur zustimmen. Transparenz was da in den Ampelschaltungen vor sich geht kann eigentlich nie schaden. Denn umso abgewogener und sicherer kann eine Entscheidung stattfinden (warten/losfahren/losgehen).

Berlin experimentiert seit dem vergangenen Jahr mit blinkenden Lichtsignalen.

Das klingt danach, als sei mein Entwurf weiter oben ja vielleicht doch nochmal relevant. Gibt übrigens international schöne Beispiele für solche Art Ampeln. Warum die allerdings immer auf die Fußgänger fokussieren verstehe ich nicht. Als Autofahrer interessiert mich das doch genauso.

Hier mal ein schönes Beispiel aus Taiwan:

Und hier ein vergleichbares aus Mexico City:

Diesen Entwurf hier find ich auch noch ganz passabel:

countdown_ampel_ring

Ebenfalls schön die Lösung mit vielen bunten Lichtern und der Klassiker aus den USA:

countdown_ampel_colored_225 countdown_ampel_numbers_225

Dann warten wir mal auf die Revolution der Ampelmännchen:

Ampelgestaltung, das verkannte Kulturgut

Die vielen verschiedenen Ampeln weltweit müssen ja einen Grund haben. Ich denke mal es ist einfach ein Kulturgut wie Häuser, Autos, Steckdosen und Geschäfte. Jedes Land gestaltet einfach seine eigene Version davon. Überzeugen kann man sich davon auf der Internationalen Seite für Ampelmännchen. Hier mal eine kleine Auswahl von 4 verschiedenen aus Belgien, Singapur, Polen und Monaco.

belgien_singapur_polen_monaco

Wien testet neue Ampeln für Fußgänger

Die Stadt Wien arbeitet laufend an einer hohen Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer. Ein Pilotversuch mit einer neuen FußgängerInnen-Ampel soll für höhere Verkehrssicherheit sorgen.

Quelle: https://www.wien.gv.at/verkehr/ampeln/pilotprojekt.html

Das besondere an den neuen Ampelmodellen, sie zeigen mehr als einen Ampelmann und zwar Pärchen in der Formation Mann-Mann, Mann-Frau und Frau-Frau. Hintergrund ist eine Initiative der Stadt für mehr Toleranz und eine Kommunikation von Toleranz anlässlich u.a. des Eurovision Song Contest 2015. Leider werden diese Ampelbilder wohl nach diesen Ereignissen wieder zurückgebaut in den Ursprungszustand. Angesichts der viralen Botschaft die weit außerhalb Wiens zur Kenntnis genommen wird, haben sich die kolportierten Kosten von 63.000 € wohl schon vielfach gelohnt als Marketingbudget mit Viraleffekt. Und so sehen die neuen Ampeln aus…

wien_ampel_2
Es gibt auch zwei Filme auf der Webseite des Beitrags (1,2Depublizierungsschutz)

Die Webseite der österreichischen Grünen schreibt „DIE WIENER AMPELN ZEIGEN VIELFALT“ und

Drei neue Sujets wechseln sich an den Test-Ampeln ab und zeigen in Form von Paaren an, ob Fußgänger_innen gerade „rot“ oder „grün“ haben. Da die Menschenrechtsstadt Wien in den kommenden Wochen – rund um LifeBall, Songcontest und Regenbogenparade – ganz besonders im Zeichen der Weltoffenheit steht, werden die Ampel-Paare die Vielfalt der Wienerinnen und Wiener zum Thema machen: neben Mann-Frau werden auch Männer-Paare und Frauen-Paare auf den Wiener Ampeln sichtbar sein.

…gleichzeitig wird aber auch mit neuen Ampeln experimentiert die die sogenannte Räumzeit besser kommunizieren sollen. Und die sind ähnlich gestaltet wie Exemplare die ich weiter oben bereits erwähnte. Die sollen wohl auch irgendwann in den Regelbetrieb übergehen. Das sieht dann so aus…

wien_ampel_1

Ich frag mich ja immer nur, warum wirklich jedes Land seine eigene Ampelforschung macht. Aber nun ja, zu Vielfalt führt es ja.

Branded Traffic Lights

Eine schöne Variante wäre ja auch mal, Ampelflächen für Werbung zu vermieten. Einfach Firmenlogo drauf und ab geht die Post. So ein schönes Microsoft-Logo für die Grünphase das wäre doch mal was, oder? Oder ein wunderbares Laternenrot für die SPD. Das würde dann ungefähr so aussehen:

branded_traffic_light

LED Streifen als Verstärker (Update, 12.2.2017)

In den Niederlanden diskutiert man derweil, ob man nicht Fußgängerampeln mit Leuchtstreifen gestaltet, weil viele nur noch mit dem Smartphone nach unten schauen. Siehe folgendes Video:


Quelle: facebook Webseite der Gemeinde (ich verlinke nicht auf facebook)

LED-Leuchtstreifen im Bürgersteig an einer Kreuzung sollen die Ampelphasen anzeigen. Damit will eine Kleinstadt Fußgänger davor schützen, im falschen Moment über die Straße zu gehen, weil sie sich auf ihre Smartphones konzentrieren.

Finde ich generell eine gute Idee. Aber warum rot und grün? Ein Dauerlicht wenn rot ist reicht völlig aus. Bei „grün“ kann das LED Licht doch einfach zu zwei Punkten werden einer ganz links und einer ganz rechts, oder zu einer gestrichelten Linie.

Why do I blog this? Mich interessiert die Usability auch über Rechnersysteme hinaus. Das neu Designen von Dingen ist aber nicht so simpel. Und das fasziniert mich! Altes Zeug neu designen ist nämlich gar nicht so einfach. Ich wette es gibt Ampeldesigner, die haben gute Gründe, warum mein Ein-Licht-Ampel-Entwurf (Kollegen von mir würden sagen: „’ne Ampel für Apple User“) auch noch diverse Fehler enthält. Spätestens die Richtlinien für Lichtsignalanlagen (RiLSA) der Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen haben da sicher was dagegen. Bin dennoch auf Kommentare gespannt…

Die Steckdose für Strom mal neu gedacht

Mehrere Menschen (Suhyun Yoo, Eunah Kim and Jinwoo Chae) haben mal ein wenig über Steckdosen nachgedacht. Und ganz offenbar gründlich, denn rausgekommen ist die Donut-Steckdose.

‘DONUT’ consent has a donut-shaped hole in the middle instead of two small holes. This makes life a lot easier because you can plug in all directions. You are not being constrained by just two holes.­­­­­ Even if this outlet is placed in out of sight. You can plug your sockets easily

poweroutlet_solution

Hilflose Versuche der Rumoptimierung auf dem letzten Prozent

Dagegen sehen die 25 kreativsten Ideen zur Verbesserung von Steckdosen irgendwie alle aus wie ein Fail. Oder diese 19 hilflosen Versuche der Verschlimmbesserung. Warum nur denke ich dabei an so Usability Fails wie den Lichtschalter 2.0?

Und gerade wenn man sich mal den ganzen internationalen Wahnsinn in Sachen Steckdosen anschaut… fragt man sich was wir uns da eigentlich angetan haben mit der Einführung der Steckdose.

poweroutlet_mess

Kurzschluss in der Dose?

Ich für meinen Teil habe das Funktionsprinzip der neuen Steckdose wie folgt verstanden, so haben es die Designer sich aber nicht gedacht gehabt.

donut_power_outlet_improved
Quelle: Eigener Entwurf der einen Vollrund-Stecker zeigt.

Man könnte diesen Entwurf sogar noch weiter verbessern, indem man in der Steckdose die beiden stromführenden Schichten (rot/blau) erst dann mit Strom versorgt, wenn der Stecker ganz drinnen steckt. Also wenn er quasi beim Einstecken noch mechanisch die Zuführung des Stroms erst aktiv schaltet. So wäre die Steckdose sogar völlig ungefährlich für Kinder. Realisieren könnte man das, indem man durch den mechanisch ausgeübten Druck auf den Stecker am Steckdosenboden über eine Wippe überhaupt erst die stromführenden Schichten mit Strom versorgen lässt. Sobald der Stecker also vollends eingesteckt ist sorgt die Wippe für eine Unterstromsetzung der Dosenkontakte. Kinder könnten so ruhig in der Dose mit Stricknadeln rumhantieren, sofern die Wippe nicht ausgelöst wird passiert nichts.

Letztlich kann man auch einfach gucken, was andere schon entwickelt haben. Da wäre z.B. der Cinch-Stecker, der aber durch den freiliegenden Außenkontakt nicht für 220 Volt geeignet erscheint.
chinch_stecker

Weiterer Ansatz „Multi-prise(s)“

dose_1 dose_2 dose_3
Original Story dazu.

Weitere Verbesserung für Stecker.

stecker_cool

Why do I blog this? Dieses Konzept sieht mal wirklich überzeugend aus, geradezu genial einfach! Jetzt müssen wir nur noch von den gefährlichen 220 Volt lebensgefährlicher Spannung weg und dann wäre das auch für den urbanen Lebensraum des Menschen geeignet.