Signale der Kommunikation

jdonath.jpgIn meiner Dr.-Arbeit geht es zu einem großen Teil um Kommunikation im virtuellen Raum. Damit meine ich nicht in erster Linie Textchats oder Videokonferenzen. Vielmehr geht es mir um nicht-verbale Kommunikation, also alles was nicht mit Sprechen zu tun hat.

Proxemik ist ein spezieller Bereich nicht-verbaler Kommunikation der ebenso wie alle andere Kommunikation auf dem Austausch von Zeichen bzw. Signalen aufbaut. Karsten hat mich heute darauf hingewiesen, dass Judith Donath (Associate Professor am MIT Media Lab) dieses Jahr einen interessanten Vortrag über die Verlässlichkeit dieser Signale gehalten hat. Nach ein wenig Suchen habe ich den Vortrag „Signals, Truth, And Design“ (hier als Video angucken) von ihr bei den Google Tech Talks gefunden.

google_tech_talk.jpgDies war auch eine Herausforderung in meiner Arbeit: Kann man einem Kommunikationssignal trauen? Inwiefern ist die Botschaft die man in einem virtuellen Kontext erhält vertrauenswürdig und nicht gefälscht? Was wird eigentlich neben dem intendierten Signal noch an Information übertragen? Meine Vermutung geht in die Richtung, das sehr viel nicht intendierte Information übertragen wird (die demnach auch nicht-manipuliert ist), wenn Kommunikationssignale entstehen, darauf verweist Judith Donath auch in ihrem Vortrag.

Update 13.1.2008
Nicolas Nova kommt zu einem interessanten Schluss mit seinem Blogpost „Digital space behavior close to physical world proxemics“, er schreibt über eine Studie die mit einem SecondLife-Robot durchgeführt wurde, der den Raumgebrauch der SL-Nutzer aufzeichnet:

this study is interesting in terms of digital space usage

Schade nur, dass ich meine Ergebnisse der Dissertation noch nicht hier reinstellen kann, ich würde jedenfalls sehr gerne!!

Why do I blog this? Ich denke, dass auch nicht-verbale Kommunikation eine enorme Menge an Information „enthält“ (ich weiß nicht ob man von „enthalten“ sprechen kann, denn letztlich heißt es ja nur, das jeder aus einem Zeichen seine eigenen Bezüge herstellt.). Wenn man also nicht-verbale Kommunikation ermöglicht, müßte dies unweigerlich eine weitere Quelle für „intentional“ und „evidence signals“ sein.

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