Our Social Spaces, our Digital Lives

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reports_sharing_detail_whit.gifDie Online Computer Library Center (OCLC), Inc. hat gerade ganz frisch einen Bericht (als PDF) veröffentlicht mit dem Titel „Sharing, Privacy and Trust in Our Networked World“. Der Bericht ist also aus der Perspektive von Bibliothekaren bzw. „Bibliothek 2.0“ geschrieben und konzentriert sich deshalb auf folgende Schwerpunkte:

  • The use of social networking, social media, commercial and library services on the Web
  • How and what users and librarians share on the Web and their attitudes toward related privacy issues
  • Opinions on privacy online
  • Libraries’ current and future roles in social networking

Darin sind aber zwei Kapitel enthalten, die spannende Information über „Our Social Spaces“ und „Our Digital Lives“ enthalten. Mich hat vor allem die Übersicht interessiert, warum Social Networking Sites wie z.B. LinkedIn, Xing und FaceBook genutzt werden. Hier ist internationaler Vergleich vorgenommen worden (Grafik Seite 55 des OCLC Berichts) und wir Deutsche (Grafik) stechen als vorwiegende Netzwerker deutlich hervor. sn_howisit.pngVor allem aber ist bemerkenswert, warum Schüler und Studenten diese Angebote nutzen. Es gibt scheinbar eine Art Gruppenzwang, der aktiv wird, denn der Hauptgrund lautet wie man nachfolgend sieht: „My friends use the same site“. Und eines ist auch klar, die Dienste wie Xing, studi.vz oder FaceBook übernehmen mehr und mehr die Funktion eines Kommunikationskanals wie ähnlich zu Telefon und E-Mail.

Wer also keinen Account hat, der bekommt natürlich auch keinen „Anruf“ bzw. keine Nachricht, ist also kommunikationstechnisch abgekoppelt von vielen Menschen. Vor allem für Schüler dürfte das das Killerargument für eine Mitgliedschaft in einem solchen Dienst sein. Schön fand ich auch deshalb das Zitat (siehe rechts), warum man z.B. ein eigenes Profil oder ein Weblog pflegt. Man lädt ja schließlich Leute zu sich nach Hause ein um u.a. auch Kommunikation zu haben.

whystudentsuseit.png
„Why Students Use Social Networking Sites“ – Quelle: OCLC Bericht, Seite 232

Interessant könnte auch die Webseite der vergangenen OCLC Symposien sein. Dort sind einige Audiomitschnitte hinterlegt, z.B. zum Thema „Who’s Watching YOUR Space?“ bei dem „social networking practices and trends“ diskutiert wurden. Unter anderem ist im Rahmen eines Expert Panel von Howard Reingold folgender Audiomitschnitt über Chancen und Risiken von Online Communities und Social Networking zu hören, insbesondere in Bezug auf junge Menschen:

[audio:http://progressive.powerstream.net/002/00173/symposium2007audio/file0100.mp3]

(Gefunden über Bibliothek 2.0)
Why do I blog this? Da die Diskussion um Personendaten bzw. Social Graph-Daten derzeit so hochaktuell ist, passt diese Studie grade wunderbar, um das eigene Bild abzurunden, was eigentlich genau gerade mit unseren ganzen Daten aus welchen Gründen passiert. Für die, denen das alles völlig fremd erscheint, müßte der Titel des Postings wohl eher „Their Social Spaces, their Digital Lives“ heißen. ;-)

Was ist OpenSocial?

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OpenSocialDerzeit fegt ein Buzzword ganz rasant durchs Web: OpenSocial. Google hat offenbar mit vielen Social Networking Websites bereits Abkommen getroffen, einen Standard zu schaffen für den gegenseitigen Austausch und Abgleich von personenbezogenen Daten und Aktivitäten.

Die Adresse http://code.google.com/apis/opensocial/ dürfte eine interessante Quelle für Interessierte sein. Vor allem die Dokumentation zu dem neuen Standard für den Bereich People Data API. Es geht dabei nicht wie auf der Titelwebseite zu OpenSocial und in der FAQ geschrieben um Applikationen, sondern es geht um Daten, genauer personenbezogene Daten. Die OpenSocial People elements reference wird deutlicher, um was es genau geht, es geht um folgende Personendaten:

  • Name der Person (Name; The desired display name for the user)
  • Foto der Person (Image link; With thumbnail, a small image URL to represent the user)
  • Hyperlink auf volles Profil (Profile URL; With alternate, the standard profile URL representing the user)
  • Aufenthalts-/Wohnort (GeoLocation; Geographic location of the user. This may be approximate, or rounded off to the nearest city.)
  • E-Mail-Adresse (email; Email address(es) for the user)
  • InstantMessenger Verbindung (IM; Instant messaging adress(es) for the user)
  • Volle Postanschrift (Address; Address(es) for the user.)
  • Telefonnummer (Phone number; Telephone number(s) for the user)
  • Beliebige weitere Daten (Key value parameters)

Bei den Daten endet OpenSocial nicht, denn es sollen auch die auch Aktivitäten der Nutzer zwischen Plattformen ausgetauscht werden. Denkbar wäre z.B., dass das Hinzufügen eines Kontaktes in XING als Aktivität an die mySpace-Plattform gemeldet wird, die wiederum nachguckt, ob der XING-Kontakt nicht vielleicht auch bei mySpace existiert um dort ebenfalls einen Kontakt einzutragen. Da könnten zumindest theoretisch Verbindungen entstehen, die vielleicht gar nicht entstehen sollten. Das Verfahren dafür heißt AuthSub proxy authentication und ermöglicht der OpenSocial-Partnerplattform mit Zustimmung des Nutzers seine Aktivitäten (nach OpenSocial-Standardprotokoll) zu melden und auch auszuwerten.

Einige Magazine/Blogs/Dienste haben über OpenSocial derweil schon Interessantes berichtet oder bereits eine Implementierung des API angekündigt, u.a. folgende:

Der Artikel in der ZEIT macht auf eine bedeutende Veränderung durch diese Entwicklung aufmerksam:

Die Angaben der Nutzer sind das A und O der Netzwerke im sogenannten Web 2.0. Mit dem Vor- und Nachnamen fängt es an, geht über Arbeitgeber oder Universitäten, die Beziehungen zwischen Freunden oder Geschäftspartnern und die Kontaktdaten bis hin zu angegebenen Vorlieben im Sexuellen oder Politischen. Für die Nutzer kann OpenSocial dabei auch ein Vorteil sein: Nun werden sie bequem Daten von einem in ein anderes soziales Netzwerk transportieren können. Doch die verfügbare Datenmenge pro Nutzer wird OpenSocial ins fast Unermessliche steigern.

Ralf Bendrath hat eine sehr umfangreiche Übersicht in einem Posting zusammengestellt, was OpenSocial ist, wo es herkommt, und inwiefern OpenSocial geeignet ist einen Prozess der Social Context Conflation zu befördern. Das bedeutet, meine unterschiedlichen sozialen Kontexte wie z.B. Berufs- und Privatleben werden durch OpenSocial eventuell miteinander verschmolzen und vermischt, obwohl ich das gar nicht möchte.

Robert Basic hat einen ScreenCast zu OpenSocial online, der am Beispiel erklärt, wie das Ganze funktionieren soll.

Google selbst sagt: „The web is better when it’s social.“, doch was meint Google damit? Es dürfte spannend sein das weiter zu verfolgen, nicht zuletzt, weil die erste OpenSocial-Plattform bereits nach 45 Minuten gehackt und Nutzerdaten kompromittiert wurden.

Update 6.11.2007
Ich habe auch heute nochmal das Netz genauer abgesucht zu „Open Social“ und irgendwie haben mich selbst die „Social Design Best Practices“ von Google nicht wirklich schlauer gemacht. Das einzige Statement, das mich ein wenig angesprochen hat ist von Joshua Porter, der schreibt „It’s about building software that takes advantage of social connections to provide enhanced value.“. Meine Ansicht ist, dass der wahre Motor der Internetentwicklung soziale Gründe hat (von Beginn des Internet an ist das so; Tim Berners-Lee hat vermutlich auch nur nach Gleichgesinnten gesucht…).

kollock.jpgMeiner Ansicht nach ist „Gleich und Gleich gesellt sich gern.“, also die Suche nach Partnern die ähnlich sind (ähnliche Interessen, ähnliche Vorlieben, usw.) ein wichtiger Treibstoff des Web. Und das ist ein ganz und gar ökonomisches Verhalten, denn von Personen die ähnliche Interessenausrichtungen haben wie ich, erfahre ich eher etwas über mein Spezialgebiet als von Personen mit vollkommen anderer Interessenlage.

Ein Artikel von Peter Kollock (UCLA) „The Economies of Online Cooperation: Gifts and Public Goods in Cyberspace“ enthält für mich aber noch viel bessere Hinweise für sogenannte „Social Design Best Practice“ als das was Google da auf der Webseite hat. Seine Hinweise sind erfreulicherweise auch noch überschaubare 4 Prinzipien, die als „Motivations for contributing“ zusammengefasst sind:

  • reciprocity
  • one’s reputation
  • increased sense of impact/efficacy
  • attachement/commitment to and need of a group

Den ersten Begriff könnte man mit „Geben und Nehmen“ übersetzen. Reputation ist selbsterklärend. Spannend ist aber die wahrgenommene eigene Wirksamkeit, als Motivation. Wenn ich also nicht sehe, dass mein Tun Auswirkungen hat, werde ich es lassen. Das sich zu einer Gruppe zugehörig fühlen ist der vierte Faktor, den gruppenspezifische Plattformen wie spickmich.de, studi.vz, schueler.vz xing usw. mehr als bestätigen.

Update 8.11.2007
Robert Basic (Basic Thinking Blog) hat sehr ausführlich Stellung genommen zu Open Social in seinem Posting „Open Social Doku live, na und? Milliardenbusiness?„. Die Kommentare sind bei dem Posting sehr informativ und zu empfehlen!! Für alle die, die sich noch immer fragen, „was tun User in Social Networks, hier MySpace“, gibts dort auch etwas zu lesen.

Do-it-yourself-Mautbrücke: Lärmüberwachung von Straßen zu Forschungszwecken

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Mittlerweile liegt das Experiment, dass ich hier vorstellen möchte, schon eine Weile zurück. Eine Aufräumaktion auf meiner Festplatte ließ mich über dieses Experiment stolpern. Als ich noch in Bamberg/Bayern beschäftigt war, habe ich an einer ziemlich stark befahrenen Straße gewohnt. Die Luitpoldstraße ist in Bamberg eine wichtige Straße in die Stadt hinein und heraus. Trotzdem ich im 3. Stockwerk wohnte, war der Straßenlärm eine ganz schöne Belastung und mich interessierte nach einer Zeit, wann eigentlich die angenehmen Ruhezeiten existieren.

Abbildung des Verkehrsaufkommens von 24 Stunden
Abbildung des Verkehrsaufkommens von 24 Stunden (Anklicken für grosses Bild!) [als PDF]

Ich hatte mir in den Kopf gesetzt das herauszufinden, egal wie. Und das hat auch geklappt wie die Grafik oben zeigt. Als mir dann zufälligerweise die Software EvoCam in die Hände fiel kam mir eine Idee. EvoCam ist ein Programm, mit dem man eine an den Rechner angeschlossene Kamera zu einer WebCam machen kann, also eine Kamera, die regelmäßig Bilder aufzeichnet. Das Besondere an EvoCam jedoch ist eine Funktion, die „Bewegungssensor“ genannt wird, ganz ähnlich zu den Mautbrücken, die es auf Deutschlands Autobahnen gibt. Man kann in einem Kamerabild einen rechteckigen Ausschnitt definieren, der auf Veränderungen im Bild überwacht wird. Tritt eine solche auf, dann kann EvoCam verschiedene Aktionen bzw. Befehle ausführen.

Tag und NachtansichtDas brachte mich auf die Idee, den Straßenverkehr vor meiner Wohnung mittels EvoCam durch das Fenster hindurch zu beobachten. Es wurde natürlich nur der sichtbare Öffentliche Raum abgebildet und keine Personen, diese sind wenn dann nur Beiwerk der Bilder. Ich konnte die Kamera tatsächlich so aufstellen, dass ich einen prima Blick auf beide Fahrzeugspuren der Straße hatte, da die Straße vor der Wohnung einen Knick machte.

Da ich wie gesagt die alten Reste dieses Experiments auf meiner Festplatte gefunden habe, möchte ich diese gerne der Allgemeinheit zur Verfügung stellen. Und damit ich auch sicher bin, dass das alles noch funktioniert, habe ich mir zunächst die aktuellste Version von EvoCam (v3.6.1) nochmal heruntergeladen aus dem Internet (Man darf es 15 Tage kostenlos probieren, was völlig reicht!) und alles nochmal selbst ausprobiert.

Man rüstet zunächst in dem Bedienfeld „Items“ der Software zwei „Sensor“-Items ein (für die rechteckigen Bewegungssensoren) und platziert diese passend im Bild. Ich habe noch ein „Caption“- und ein „Clock“-Item hinzugefügt, um Fotos zu machen. Das ganze sieht dann wie rechtsstehend (siehe Bild) aus. Nun muss man noch festlegen, was passieren soll, wenn eine Sensorfläche Bewegung detektiert.

Das habe ich (damals habe ich dafür fast 4 Stunden gebraucht bis es durch Probieren lief) mit einer Kombination von AppleScript und Unix-Shell-Befehlen definiert. EvoCam sollte bei jeder Bewegung die es feststellt einfach nur Datum und Uhrzeit aufzeichnen, und die Strassenseite des Ereignisses notieren. Unter Unix/Mac OS X gibt es den einfachen Befehl „date“, der zuverlässig das Datum und die Uhrzeit anzeigt. Mit AppleScript wußte ich nicht, wie man Dateien anlegt, denn ich wollte das natürlich in einer Datei 24 Stunden nonstop notieren lassen. Also habe ich ein Unix-Shell-Script geschrieben mit folgendem Inhalt:
shellscript.png

applescripteditor.pngDieses Script ruft den „date“-Befehl auf, fügt noch den Text „LEFT“ oder „RIGHT“ für die Strassenseite hinzu und fügt den Text an die Datei „trafficCount.txt“ die ich im temporären Verzeichnis speichere.

EvoCam kann keine Unix-Shell-Scripte direkt ausführen, daher musste ich den Aufruf für das Shell-Script in ein AppleScript mit folgendem Inhalt tun:
applescript.png

Wichtig: Das Script muss den korrekten Pfad zu dem Unix-Shell-Script enthalten und als „Nur ausführbar“ gesichert werden. Ob es funktioniert kann man mit dem „Ausführen“-Knopf vorher prima testen!

configuremotionsensor.pngNun konfiguriert man EvoCam (siehe Bild rechts; anklicken!), welches AppleScript es bei Sensoraktivität ausführen soll, um wiederum das entsprechende Unix-Shell-Script auszuführen. Dazu wählt man aus „Run Script“ und weist mit dem „Script…“-Button das AppleScript zu, das ausgeführt werden soll für den Sensor. Dann sollte man noch die „Sensor recharge time“ – die festlegt, nach wieviel Sekunden sich der Sensor „beruhigt“ – auf einen passenden Wert stellen. Hier haben sich 2 bis 3 Sekunden bewährt, solange brauchte es, bis das Auto den Sensorbereich wieder verlassen hatte. Große Busse werden danm zwar zweimal gezählt, aber das stimmt ja auch im Groben und Ganzen. Denn große Fahrzeuge sind besonders laut!

Das erschreckende Ergebnis meiner Untersuchung damals: Ruhe in meiner Straße gab es eigentlich nur von 23 Uhr bis 5 Uhr früh, also ganze 6 Stunden. Das hat mich dann auch bewogen umzuziehen, zumal die Fenster keine Lärmschutzverglasung hatten.

Die vollständigen Ergebnisse und alle notwendigen Script- und Anleitungsdateien um dieses Experiment selbst durchzuführen, stelle ich nun hier als Downloadpaket zur Verfügung. Viel Spaß allen Hobby-Straßenverkehrsforschern dieser Welt!

Do-it-yourself Mautbrücken-Paket downloaden (Zip 680 kb)

Why do I blog this? Ich finde man kann mit Computern so viele nützliche Dinge anstellen, die auch noch Spaß machen. Ständig ist in den Medien von Kameraüberwachung überall die Rede und der Bürger soll damit überwacht werden. Die Rechner bieten aber auch gute Möglichkeiten selber mal aktiv zu werden. Ein Projekt das ähnlich ist zu meinem Experiment ist zum Beispiel das Tripwire-Projekt des MIT Media Laboratory, mit dem Luftverkehrslärm und die Einhaltung von Flugverbotszeiten auf ähnlich spannende Weise technisch überwacht wird. Ich möchte mit dieser Anleitung Möglichkeiten aufzeigen, wie man mit Technik, die mittlerweile in jedem Haushalt verfügbar ist (Kamera & Computer), leistungsfähige Forschung machen kann.

Ich weise ausdrücklich darauf hin, dass ich mit dieser Anleitung NICHT zur Überwachung des öffentlichen Raums aufrufen möchte! Während meines Versuchs ist kein einziges Videobild entstanden, auf dem Personen festgehalten wurden oder identifizierbar sind. Und das ist auch nicht nötig! Ich möchte jedoch dazu aufrufen, die Mittel die man hat zur Verbesserung der Lebensbedingungen aller einzusetzen. Wer z.B. an einer viel befahrenen Straße lebt, der kann selbst eine Verkehrszählung durchführen, um sich wissenschaftliche Daten zu erzeugen. Das war schließlich auch mein Antrieb hinter diesem Experiment.

Nachtrag: Weiterer schöner Hack der Wattzwitscherer.