Die Maschine spricht!

Seit relativ kurzer Zeit taucht bei jedem heise.de-Artikel ein kleiner Knopf neben der Überschrift auf, der die Aufschrift „Vorlesen“ trägt. Klickt man darauf, wird der Text der Meldung als Audiodatei abgespielt, die offenbar mit einer Text-to-Speech-Funktion generiert wurde. Sprechende Machinen kennt man ja zur genüge vom Telefonbanking, aber dieser Schritt zeigt, dass die Maschine im Vorlesen mittlerweile offenbar „gut genug“ geworden ist, so dass bei heise alle Texte fortan gesprochen zur Verfügung stehen. (Der Vollständigkeit halber möchte ich ergänzen, dass dort steht „Testbetrieb der Sprachausgabe bis zum 9.11.07“) Nchfolgend eine Audiokostprobe des Artikels „Heinz Nixdorf Museumsforum zeigt Hollerithmaschine“

[audio:/wp-upload/hnf.mp3]

Update 6.6.2007
Die Financial Times Deutschland zieht nach: Auch die FTD bietet jetzt ihre Artikel (z.B. diesen hier „Bush-Nachfolger drohen Iran mit Atomschlag“) mit Vorlesefunktion (jetzt selber hören) an.

Update 29.1.2008
Mittlerweile – das war klar, oder – gibt es einen Web 2.0-Dienst, den man natürlich komfortabel in das eigene Blog einbinden kann. Talkingtext füllt diese große Lücke, die da klaffte.

talking_text_player.png

Zuerst gesehen habe ich das im Fernstudiumblog, bei dem man sich bereits alle Beiträge vorlesen oder wahlweise als Audiofile einfach runterladen kann. Das sieht dann so aus wie in der Abbildung (Fenster) gezeigt.

Allerdings hat tt noch ein paar beta-bedingte Probleme (Stand 30.1.2008):

  1. Der Registrierungsprozess für ein Blog ist viel zu kompliziert, statt einfach die Standard Feed-URL zu nutzen braucht das Blog einen eigene Feed-URL, die ein Plugin für WordPress erzeugt
  2. Das WP-Plugin ist an sich ne tolle Sache, funktionierte bei mir aber nur lokal
  3. Das Playerfenster ist doch ziemlich arg hässlich, da wünscht man sich ein custom skinning für Farbe, Buttons, Headlines usw.
  4. Was ohne Ende nervt ist, dass man sich auf der Managementseite stets neu einloggen muss (keine Cookies) – das sollte schleunigst behoben werden
  5. Die Registrierung eines neuen Blogs ist absolut kryptisch, man bekommt zig Mails und blickt es irgendwann gar nicht mehr. Warum kann ich den einzubindenden Code nicht im Managementportal einfach einsehen?
  6. Das die Umwandlung Zeit kostet ist klar, aber zumindest eine kleine Audio“vorschau“ bzw. ein pre-Hearing der Stimmen sollte doch möglich sein, oder??
  7. Sowie man sich einlogged sollte gezeigt werden wie weit der Fortschritt für die Text-to-Audo-Konvertierung fortgeschritten ist, dass man nicht so raten muss.
  8. Das Menü der Managementseite ist wirklich arg beta, nichtmal die Eingabefelder für die wichtigen Sachen sind kommentiert.
  9. Die leicht esoterische Musik im Hintergrund ist ja vielleicht ganz nett, aber zumindest eine optinale Abschaltung sollte drin sein, besser noch eigenes mp3-loop hochladen können

Weitere Infos sollten sich im Blog von talking text finden lassen.

Why do i blog this? Mir kommt die Stimme bekannt vor! Genau die Stimme habe ich auf meinem Laptop schon einmal gehört und ich war ziemlich begeistert von der Qualität der individuellen „Vorlesung“, denn der Computer spricht alles immer exakt gleich aus, egal wie oft er es vorliest, das kann kein Mensch so gut! Die Stimme heißt glaube ich „Klaus Infovox iVox HQ“ auf dem Mac. Durch Eingabe des Unix-Befehls say -v "Ralph" -o ralphLiestVor.aiff "This is the Weblog Thetavellehh." kann man beliebigen Text mit beliebigen Stimmen automatisch in eine Audiodatei umwandeln.

Ich finde dieser Schritt von Heise macht deutlich, dass Text-to-Speech das Tor zur sprechenden Maschine weiter aufgestossen hat.
Sience Fiction aus Star Trek wird peu à peu Wirklichkeit und bald sprechen die Maschinen noch viel mehr. Damit einher geht, dass der Computer unsichtbarer werden kann, weil er kein optisches Display mehr braucht, um seine Informationen zu übermitteln. Ein Audio-Display tritt an seine Stelle. In Star Trek ist dadurch die Brücke (siehe Grafik rechts als Beispiel) ein sehr aufgeräumter Ort ohne Tastaturen, Maus oder gar Desktop-Rechnergehäusen, nur noch die wirklich grafisch notwendigen Informationen werden auf den optischen Displays gezeigt, die Kommunikation mit dem Rechner findet per Audio statt. Heise lässt den Rechner sprechen, jetzt fehlt nur, dass ich Heise auch ganz einfach etwas sagen kann, z.B. „Computer, lies bitte schneller vor!“ ;-)

Online Round Table: E-Learning 2.0 & Social Software

Das Weblog von Marcel Kirchner und Thomas Bernhardt aus Thüringen trägt „E-Learning 2.0“ bereits im Namen. Nun veranstalten diese beiden engagierten Studierenden einen „Online Round Table“ an zwei Terminen mit zwei Themen und haben verschiedene Personen, die sich mit E-Learning aus verschiedenen Perspektiven beschäftigen eingeladen 90 Minuten lang über einen Themenschwerpunkt zu sprechen. Morgen Abend werden wir also per Skype-Cast bzw. Audiokonferenz unsere Ansichten austauschen zu dem ersten Themenschwerpunkt “E-Learning 2.0 und Social Software – Buzzword-Alarm oder wertvolle Zukunftschance?”. Ich bin gespannt und freu mich drauf. In Kürze wird diese Diskussion dann hoffentlich für alle im Web abrufbar sein. Mehr Details zu der Veranstaltung und den Teilnehmern gibt es auf der speziellen Seite im Weblog von Marcel und Thomas.


Die geplanten Teilnehmer (aussen) und Gastgeber (innen) der ersten Session

An dieser Stelle schon Mal recht herzlichen Dank für die Organisation und das Engagement. Ich war so frei und habe alle geplanten Teilnehmer der ersten Session grafisch ein wenig in einer Überblicksgrafik zu einem Poster arrangiert.

Update 19.4.2007
Es war sehr interessant und hat Spaß gemacht – das ist mein Fazit als Teilnehmer des Online Round Table (ORT) 2007 von Marcel und Thomas gestern. Die Technik (Skypecast) hat bis auf wenige kleine Aussetzer gut funktioniert, so gut, dass einige zu Beginn tatsächlich dachten, die geladenen Experten würden in einem Radiostudio sitzen und nicht auf Städte in Deutschland, Österreichund der Schweiz verteilt.

Die Veranstalter des ORT 2007 Marcel Kirchner und Thomas Bernhardt haben zu der ersten Session eine Zusammenfassung in ihrem Weblog erstellt, sowohl die Audio-Mitschnitte, als auch (und das ist sehr hilfreich!) den Chat als Video-Mitschnitt bereitgestellt.

Hier meine leider aus Zeitmangel nicht zum Einsatz gelangten Folien, anhand derer ich eigentlich zeigen wollte, dass die Schritte, die man in einem Einsatzszenario mit Weblogs durchführt sich ziemlich gut unterscheiden lassen und auch auf anderes anwendbar sind.

Wer eine alternative (ungeschnittene) Audio-Aufzeichnung des ORT 2007 anhören möchte, der kann dies nachfolgend gerne tun, das ca. 120 Megabyte große mp3-File ist hier als Audio eingebunden. Die Aufzeichnungen der Veranstalter machen allerdings wesentlich mehr Sinn, weil dort der Chat als Video existiert und auch eine Aufteilung nach den Teilnehmern der Diskussion.

[audio:/wp-upload/ORT2007_1.mp3]

Der nächste Online Round Table zum Thema „Aktive und motivierte WikiBlog-Caster in Learning Communities – Illusion oder absehbare Realität?“ findet am 30. April 2007 statt. Geladene Experten werden sein Andreas Auwärter, Steffen Büffel, Martin Ebner und Mandy Schiefner (siehe nachfolgendes Poster).


Die geplanten Teilnehmer (aussen) und Gastgeber (Mitte) der kommenden Session

Meta-Portal für netzbasiertes Lehren & Lernen

Offenbar gibt es ein neues Meta-Portal für netzbasiertes Lehren & Lernen bzw. „Mediendidaktik und E-Learning“. Auf einer sehr funktional gehaltenen Seite www.medida.info hat man offenbar viele internationale und nationale Informationsquellen angezapft und diese zu einem Meta-Portal kombiniert, dessen Kategorien Blogs (d), Blogs (e), Institutionen, Bildung, Magazine und Technik aktuelle Informationen an einem Punkt zusammenführen. Die von mir soeben frisch entdeckte Seite im Netz, die als Service der Universität Duisburg-Essen offenbar von Prof. Michael Kerres ins Leben gerufen wurde scheint einzuladen zum Mitmachen, denn man kann Vorschläge abgeben was an weiteren Informationsquellen „angezapft“ werden sollte. Sieht nach einer prima Sache aus. :-)