…mein Promotionsvorhaben an der Universität in Bremen. Am Dienstag der vergangenen Woche war es soweit, ich habe mein Promotionskolloquium zur öffentlichen Verteidigung meiner Arbeit gehabt. Viele liebe (ex-)Kollegen, Freunde, Bekannte und die Familie sind vorbeigekommen und haben mir die Möglichkeit gegeben, ihnen einen direkten Einblick in meine Arbeit zu gewähren.
Fotos von dem erfolgreichen Abschluß. (Anklicken für große Abbildung)
Quelle: Fotos von Andrea & Michael Kohlhase und Henning Städtler
Step 1: Doktorvater Prof. Dr. Karsten D. Wolf setzt mir den konstruierten Dr.-Hut auf.
Step 2: Ich realisiere, dass ich jetzt einen neuen Hut habe
Step 3: Ich finde das sogar richtig gut!!!
Step 4: Ich denke „Das rockt ja mal richtig!“ wie cool „I did it!“
In einem Rahmen von ca. 30-40 Gästen bei meiner Verteidigung, habe ich in knapp 40 Minuten versucht die Arbeit und die Ergebnisse von zweieinhalb Jahren zusammenfassend darzustellen. Eine nicht ganz einfache Sache. Schon im Vorfeld hatte ich mir überlegt, ob ich eher einen schwerpunktmäßigen Fachvortrag mit vielen Fachbegriffen und komplizierten technischen Details zusammenstelle, oder doch lieber einen Überblicksvortrag mit einer „Foliensprache“, die auch von fachfremden Gästen verstanden wird. Kurz: Ich konnte mich nicht dazu durchringen die zu erwartenden Gäste mit Fachbegriffen zu überfordern und langweilen, auch wenn das wesentlich weniger Vorbereitungszeit benötigt hätte (denn eine Übersetzung der Fachbegriffe hätte dann unterbleiben können).
Folien des Vortrags bei slideshare.net
Die Entscheidung ist – jetzt wo alles gelaufen ist – richtig gewesen! Viele der Gäste haben mir hinterher gesagt, dass sie verstanden hätten, was ich gemacht habe, was mich sehr freut. Ich bedanke mich bei der Prüfungskommission für die zahlreichen kritischen Fragen – vor allem meinen beiden Betreuern bzw. Dr.-Vater Karsten Wolf und meiner Zweitgutachterin Heidi Schelhowe von der Arbeitsgruppe DiMeB – und den Gästen für ihre Ausdauer bei der Veranstaltung. Ganz besonders bedanken möchte ich mich bei den Professoren Frieder Nake und Andreas Breiter (beide Gutachter in der Prüfungskomission), für die offenen Worte (sowohl die kritischen, als auch die lobenden!!). Ich hoffe ich konnte einen guten Einblick geben in meine zweieinhalbjährige wissenschaftliche Arbeit.
Besonderer Dank geht übrigens an die Hut-Konstrukteure (Saeed, Lisa, Andrea, Michael, Thomas und Karsten). Diese werde ich noch um Erlaubnis fragen ein paar Bilder von ihnen bei der Konstruktionsarbeit zu veröffentlichen, und dann hier gegebenenfalls die dazugehörigen Fotos ergänzen.
Update 28.10.2008
Ha! Gefunden! Diese Hinweise hätte ich vorher lesen sollen, bevor ich mit meiner Arbeit begonnen habe. Also hier ist der Link zu einem Beitrag von Prof. H.T. Kung zu dem Thema „Useful Things to Know About Ph. D. Thesis Research“ (Depublikationsschutz). Viel Spaß beim Lesen! (Logo ausgeborgt vom Verein „Volltreffer e.V.“)
8.1.2009
So, es ist soweit: Heute lag die Urkundensendung der Uni Bremen in meinem Postkasten. Mit Datum vom 20. Oktober 2008 darf ich jetzt ganz offiziell den Titel des Doktors der Ingenieurwissenschaften tragen. Die Dissertation ist offiziell veröffentlicht und bereits seit längerem in der Bibliothek erhältlich. Schöne Sache das! :-D
Why do I blog this? Auf das Schreiben dieses Blogeintrages habe ich lange sehnsüchtig gewartet. Die Dissertation ist ein Prozess, der ziemlich viel Ausdauer verlangt, um sie fertig zu stellen und zu einem erfolgreichen Ende zu bringen. Worüber ich mich jetzt freue? Ich habe jetzt endlich den Kopf wieder frei für neue Dinge! Für alle, die der Ansicht sind, eine Promotion sei eine gute Idee, möchte ich auf folgende (Warn-)Hinweise (Tipp 1, Tipp 2, Tipp 3, Tipp 4, Tipp 5, Tipp 6) verlinken. Tipp 5 empfiehlt u.a. ein „Research Diary“ zu verwenden. Das kann ich nur empfehlen, ich habe das in der Präsentation abgebildete „Journale Nautique“ (mit Kompass!!!) verwendet (das ich mir mal auf Langeoog in einem Buddel-Shop gekauft habe), um jeden Fortschritt täglich zu dokumentieren. Das hilft den Überblick zu bewahren und Totpunkte zu erkennen.
Leider finde ich die Webseite eine US-Eliteuni nicht wieder im Augenblick, die einen sehr transparenten Kriterienkatalog enthält bei dem man schnell erkennt, ob man überhaupt promovieren sollte. Ich trage das nach wenn ich die wieder finde.
Wieso bin ich nur fast fertig? Ganz einfach, jetzt geht der Prüfungsbericht erstmal an die Promotionskommission. Sobald dort alles für in Ordnung befunden wird, muss ich meine schriftliche Arbeit (eventuell mit Überarbeitungen) veröffentlichen und das nachweisen gegenüber der Promotionskommission. Habe ich das nachgeweisen, steht dann ein Schriftstück zu erwarten, in dem dann steht, dass ich jetzt einen Titel mit dem Wortlaut „Dr. Ing.“ von der Universität Bremen verliehen bekommen habe. Nun gut, warten wir das mal in Ruhe ab… :-D