Multidimensionale Konferenzerkenntnisse 2006

Thank You!Gut eine Woche ist es her seit meiner ersten DeLFI Teilnahme. Kurz und knapp: Zwei Publikationen mit Vortrag und eine Posterpräsentation, wahnsinnige Hotelpreise (wg. Messe), und 3 Tage bei 28 Grad Celsius in non-casual Kleidung. Anstrengend!

Die Präsentationen und das Poster sind in den Publikationen bereitgestellt und können wie üblich per E-Mail angefordert werden. Ich möchte mich nachträglich nochmal für die reibungslose Organisation durch die vielen Helfer dort bedanken. Alle waren freundlich und hilfsbereit, einige sogar musikalisch sehr beeindruckend. Ein großes Dankeschön an die Darmstädter DeLFI2006-Crew!!!

Nebenbei sei bemerkt, dass mir die Kurzstatements (dieses Jahr neu eingeführtes Format) wesentlich besser gefallen haben als die „normalen“ Vorträge, das sage ich natürlich auch, um diese Teilnahmekategorie ganz legitim aufzuwerten. Wer nur 10 Minuten vorträgt, der muss sich auf das Wesentliche begrenzen. So wird schnell klar, ob es Substanz gibt oder nicht. In so kurzer Zeit als Besucher soviel Input zu bekommen läßt die gefühlte Produktivität der verbrachten Anwesenheitszeit zugleich steigen. Daher war die Informationsdichte und -dynamik sicher bei keinem Programmpunkt höher als bei den Kurzstatements.

Es gab u.a. ein Statement der mir super gefallen hat, der Beitrag von Kai Holzweißig, der ein Kurzstatement zum Thema Mobile Knowledge Experience – Ansätze für die interdisziplinäre Informatikausbildung präsentierte. Kern des Vortrags: Lernende bringen sich gegenseitig relevantes Wissen bei, indem jeder einen Teil aufbereitet und andere im Peer-Teaching-Verfahren auf den Stand der Dinge bringt. Der Erfolg des Projekts „MoKEx“ bestätigt „Teaching is learning twice!“. Lernende die den Stoff anderen erklären, haben das erklärte vorher verstanden, anders geht es nämlich nicht. Von den ganzen anderen Kompetenzen die dabei ebenfalls vermittelt werden einmal abgesehen. Klasse!

Der DeLFI Schwerpunkt zu „(Re-)Authoring und Wiederverwendung“ hat mir gefühlt weniger Neues gebracht als vielmehr more of the same. Meiner Ansicht nach zeigt sich wie der höchst unklare Begriff des Lernobjekts, der von der Informatik offenbar nicht mehr hinterfragt wird, zu sehr zweifelhaften – wenngleich sehr eloquent vorgetragenen – Entwicklungen führt. Trotz der bislang ungelösten Definitionsproblematik des Begriffs „Lernobjekt“ wird das Definitionsproblem weiter verschärft durch die Einführung des Begriffs des mehrdimensionalen Lernobjekts. Ich habe den Eindruck, Kritik an diesem Begriff ist ebenso untersagt, wie Kritik am Begriff „Lernobjekt“. Es bleibt einem letztlich nur, sich an des Kaisers neuen Kleidern zu erfreuen, und die sind multidimensional.

Der Vorschlag von Peter Baumgartner, neue Strukturansätze von der didaktischen Seite her zu schaffen, hat mich anregen und überzeugen können. Fokussierung nur auf „Content“ ohne Blick auf die Verwendungsprozesse (i.e. das Lernen, Didaktik, Methoden), wird E-Learning nicht gerecht. Baumgartner schlägt vor sich an die Arbeit zu machen für eine didaktische Taxonomie. Konkret möchte er eine Sammlung von Mustern für Handlungssituationen aufbauen.

Erinnert hat mich Baumgartners Beitrag an eine Publikation von Susanne Heyer, die mit Ihrer „Analysis of Learning Resources Using a Cognitive Process Taxonomy“ bereits einen sehr konstruktiven Beitrag geleistet hat, der mehr Struktur liefert und in die von Baumgartner vorgestellte Richtung geht. Sie orientiert sich dabei an der „Taxonomy of cognitive processes“ von Anderson & Krathwohl, die einen Strukturansatz für die Bewertung von kognitiven Potenzialen von Lernressourcen bietet. Die Begründung für Heyers Vorgehen anhand der erweiterten Bloomschen Taxonomie ist bestechend einfach: „Learning is a process; in the case of e-learning, learning mostly involves cognitive processes.“ Es gibt sie also schon, die neuen Ansätze.

Why do I blog this? Ich frage mich, was ich Neues von der DeLFI mitgenommen habe. Vornehmlich sind es wohl die multidimensionalen, neuen Kleider des Kaisers gewesen. Ich denke der Begriff des Lernobjektes ist eine der gewaltigsten Nebelkerzen die je in der Informatik brannten. Der dadurch erzeugte Nebel ist so dicht, dass es nichteinmal mehr neuer, multidimensionaler Kleider für den Kaiser bedarf, man würde sie sowieso nicht sehen. Wer – wie ich – seine Probleme mit der Mehrdimensionalität hat, der kann sich vielleicht durch diese kleine Einführung zur String-Theory auf den State-of-the-Art bringen. Das ergäbe auch einen lustigen Begriff: Der mehrdimensionale Learningstring.

Quaero: Ich suche!

Klar, G00gle hat sich seinen Platz erobert unter den Suchmaschinen. Alle Welt und einige Lexika sprechen mittlerweile von „googeln“, wenn man die Suche im Netz meint. Es macht allerdings enorm viel Sinn nicht nur auf eine Suchmaschine bei seiner Recherche zuzugreifen. Denn G00gle weiss einerseits bei weitem nicht alles und andererseits gibt sich die Firma sehr intransparent wie z.B der Film des NDR mit dem Titel „G00gle – die Macht einer Suchmaschine“ zeigt. Auch die ARD hat eine Infobox zu G00gle (wurde depubliziert!) erstellt, die G00gle in einem kritischen Licht betrachtet. Eine eher nicht ernstzunehmende künstlerische Vision ‚EPIC‘ des Jahres 2014 gibts beim Museum of Media History (hier auch auf deutsch). Relativ aktuell ist immer noch die Video-Archiv-Seite des Münchner Kreis, der im Februar 2006 eine Fachkonferenz zum Thema „Suchen und Finden im Internet“ veranstaltet hat. Aber auch viele blog-Beiträge wie z.B. „Wir wissen wenig über G00gle und G00gle weiß viel über uns“ Ersatzlink deuten darauf hin, dass es sich lohnt zumindest einmal einen Näheren Blick auf Alternativen zu G00gle zu werfen.
176Folgende Artikel in der c’t 10/2006 finde ich Augen öffnend: G00glehagel, Europäische Gegenströmung, Der Datenkrake und Jenseits von gut und böse.
UPDATE: Der Artikel bei der c’t ist jetzt hinter einer Paywall wie schön!
An dieser Stelle möchte ich nun kurz meine Alternativ-Lieblinge vorstellen.

AllTheWeb.com (gehört zu Yahoo)
Die Suchmaschine findet oft genau die Dinge die G00gle nicht findet. Sie verfügt über eine ähnliche Bedienung und ist mein erster Anlaufpunkt, falls G00gle etwas nicht findet. Ich habe damit schon oft Dinge gefunden, die ich sonst nirgendwo fand.
http://www.alltheweb.com/
UPDATE: Gekauft von Yahoo! (Wen hat Yahoo! eigentlich noch nicht gekauft..?)

Exalead (gehört zur „Quaero„-Initiative)
Diese ganz neue Suchmaschine beginnt so langsam richtig nett zu werden. Auf Initiative der französischen und deutschen Regierung im Projekt „Quaero“ ins Leben gerufen, sorgt dieses Maschine für einen netten Komfort: Man kann die Treffer-Webseite gleich in der Vorschau sehen. Für Menschen wie mich, die sich gerne optisch orientieren eine echte Hilfe bekannte von unbekannten Treffern zu unterscheiden. Exalead ist eine Firma mit französischen Wurzeln.
http://www.exalead.com/

Update 23.12.2006
Das politisch angestossene Quaero-Projekt ist offenbar gescheitert. Es gibt nun zwei Projekte. Das französische Exalead und in Deutschland soll es unter dem Codenamen „Theseus“ weitergehen. Wenn die Motivation G00gle zu stellen die einzige Motivation sein sollte bei beiden Projekten, dann dürften nach meiner Meinung auch die Einzelprojekte nicht gelingen. Das ist wie beim Segeln, wenn man den vorn liegenden einholen möchtem dann wird man das wohl kaum schaffen, wenn man den gleichen Kurs einschlägt… der Wind steht dann ja für beide gleich. Na warten wir es ab.

metacrawler_logo_homeMetacrawler (abhängig von anderen Suchmaschinen)
Diese Suchmaschine sucht schnell und nach allen Medien in vielen anderen Suchmaschinen. Subjektiv sehr schnell und zuverlässig. Das Motto der Maschine „Search the Search Engines“ trifft die Arbeitsweise auf den Punkt. Die Idee sich andere Suchmaschinen zum „Sklaven“ zu machen hat auch nach den langen Jahren, die diese Maschine jetzt existiert, nichts von der Genialität eingebüßt.

mg-logo-suma1Eine deutsche Metasuchmaschine und ein Suchmaschinen-Urgestein (kenne ich seit ich das Web kenne) ist metager. Besonderheit von metager ist bei jeder Suche ein geistreiches Zitat eingeblendet zu bekommen, solange wie die Suchmaschine sucht, einfach nett.
http://www.metacrawler.com/
http://www.metager.de

Overture (gehört zu Yahoo)
Ist eigentlich die Yahoo-Suche! Die Suchmaschine findet tatsächlich oft etwas andere Dinge als G00gle. Sie war optisch mal viel aufwändiger gestaltet und sollte wohl sowas wie ein Premium-Service werden, Das hat nicht geklappt, mittlerweile ist das einst schicke Design wieder arg zurückgefahren worden und das ganze auf Yahoo übergegangen. Besonderheit ist, dass Firmen sich hier in der Trefferliste „nach oben kaufen“ können. Unter Umständen bekommt man also erstmal die Treffer, die das meiste Geld hatten – „Sponsored Link“ nennt sich das.
http://www.overture.com/
UPDATE: Mittlerweile eingestellt von Yahoo!

Vivisimo (abhängig von anderen Suchmaschinen, z.B. MSN, Yahoo)
Der Name ist ein wenig schwer auszusprechen, aber die Ergebnisse sind top!! Hier werden die Suchergebnisse nach Clustern zusammengefasst, so dass man jeden Cluster einzeln unter die Lupe nehmen kann. Sehr nützlich!!!
http://vivisimo.com
UPDATE: Gekauft und scheinbar eingestellt durch IBM!

Icerocket
Diese Suchmaschine mag ich einfach. Mir gefällt das Motto irgendwie: „Every search is a direct hit!“ und man kann explizit Weblogs durchsuchen. Hat man für eine Suche ein Stichwort eingegeben und Treffer erhalten, kann man auch noch gleich einen Trendkurve zu dem Begriff erzeugen lassen. So macht das Suchen Spass… falls die Rakete keine Bruchlandung hinlegt. Wofür man allerdings nach Handy-Bildern suchen sollte erschließt sich mir nicht wirklich.
http://www.icerocket.com/
meltwaterUPDATE: Gibt’s nicht mehr bzw. wurde gekauft! Jetzt ist das irgendwie meltwater, geschmolzen die Rakete.

del.icio.us
Delicious-LogoTrotz aller Bemühungen der Technik die richtigen Treffer zu finden, sind alle diese Suchmaschinen von einem Manko betroffen: Kein Mensch prüft die Sinnhaftigkeit der Ergebnisse. Anders sieht das bei del.icio.us aus. Eigentlich ist es ein Dienst um Bookmarks im Internet anzulegen, dadurch jedoch, dass das mittlerweile eine ganze menge leute tun, sucht und findet dieser Dienst nur Dinge, die von mindestens einem Menschen auch schonmal für wichtig bzw. bookmark-wert befunden wurden. Richtig sinnvoll ist es, sich anhand von „Tags“ bzw. „Schlüsselworten“ die die Nutzer von del.icio.us vergeben haben, durch die Ergebnisse zu hangeln.

LOGO_MisteWongUpdate 9.9.2006: Ein weiteres Beispiel für diese Art Suche, bei der der Mensch die Schlüsselrolle spielt und kein Algorithmus ist Mister Wong.
http://del.icio.us/
UPDATE: Gibt es noch jetzt unter einer neuen URL https://delicious.com und betrieben von Yahoo! (mal sehn wie lange noch…). Mister Wong wird jetzt übrigens ein Fashion Portal, klingt ja sehr naheliegend #NOT.

Technorati
technorati_logoNicht fehlen darf natürlich technorati, denn dieses Portal hält Informationen über alle möglichen Weblogs dieser Welt (die „blogosphere“) bereit. Wer speziell nur Weblogs durchsuchen möchte und auf Erkundung gehen möchte im Netz der Weblogs, der hat hier das richtige Instrument in der Hand. Klasse ist hier ebenfalls, dass man eine Chartgrafik über Suchbegriffe erhalten kann. So findet man schnell raus, ob ein Thema gerade richtig „abhebt“.
http://technorati.com/
UPDATE: Gibt’s noch ist aber nahezu unbedeutend geworden!

Colossus (Verzeichnis)
colossus_logoDiese Seite ist ein Verzeichnis von Suchmaschinen nach Ländern sortiert. Wer sich bis nach Deutschland durchklickt, der ist ganz sicher überrascht, wieviele Suchmaschinen der deutsche Raum allein bereithält.
http://www.searchenginecolossus.com/
UPDATE: Gibt’s noch und lebt auch noch wunderbar!

lib_albany_ny_logoDas waren meine Favoriten. Eine viel umfangreichere Liste neue Liste (Empfehle ich auch mir selbst!) zu alternativen Suchmaschinen bietet eine Übersicht der Bibliothek der State University von New York, USA.
UPDATE: Gibt’s noch und lediglich der Link der alten Liste ist broken!

Wenn man es genau betrachtet, gibt es eigentlich nur drei „echte“ Suchmaschinen: G00gle, Yahoo und Exalead. Wer also mal den direkten Vergleich sucht, der kann G00gle einmal mit Yahoo vergleichen. Auf dieser Vergleichsseite kann man Sucheingaben machen und die Ergebnisse direkt vergleichen, z.B. an welcher Rangposition die Ergebnisse liegen. Alle anderen Generalisten unter den Suchmaschinen basieren oft auf entweder Yahoo oder G00gle – Positive Ausnahme: Die europäische Exalead! Die Microsoft MSN Suche zählt nicht zu meinen Favoriten, denn ich habe den Eindruck, dass diese Maschine massiv von G00gle kopiert, die Ergebnisse sind sich einfach zu ähnlich, und dann nehme ich doch lieber gleich das Original. hingegen ist Windows-Live-Search tatsächlich zu empfehlen – wenn man in den Modus „wissenschaftlich“ wechselt. Das die Zahl der echten Generalisten unter den Suchmaschinen dennoch so gering ist sieht man auch an dem metacrawler, der neben „G00gle“, „Yahoo“ und „MSN“ nur noch „LookSmart“, „Ask“ und „About“ nutzt – das wird seine Gründe haben.
UPDATE: EXALEAD – das einstige Vorzeigeprojekt einer europäischen Suchmaschine fristet jetzt ein Dasein als Unternehmenssuchmaschine für das Unternehmen Dassault. Toll Sache diese EU Projekte. Oh, und Windows LIVE… ist jetzt keine Sucmaschine mehr ist jetzt ein Loginportal für Outlook.

search_engine_watch_logoWer sich ganz genau für den gesamten Suchmaschinenbereich interessiert, der bleibt mit dem Searchengine Watch am Puls der Zeit. Dort wird regelmässig von den neusten Entwicklungen in Sachen Suchen & Finden berichtet. Aber auch andere Initiativen bemühen sich um aktuelle information und Engagement bei der Forcierung des Suchmaschinenfortschritts, z.B. der SuMa e.V..
UPDATE: Gibt’s noch und der SUMA e.V. ist auch noch aktiv!

Update 9.9.2006
In der Zeit gibt es einen weiteren klasse Artikel über Suchmaschinen mit dem Titel David gegen G00gle (neuer Permalink), der Einblicke gewährt, wie die Konkurrenz von G00gle sich positioniert und was die Suchmaschinen so erfolgreich werden läßt. Auch Einblicke in die Beweggründe der Forscher, die an Suchalgorithmen forschen werden dabei deutlich.

Update 13.1.2007
accoona_logoEs gibt eine weitere interessante und neue Suchmaschine, die hier definitiv in der Liste noch fehlt:
Accoona, eine (fast) europäische Suchmaschine, die Funktionen hat, die andere Suchmaschinen nicht haben, die SuperTarget-Funktion (z.B. Eingrenzung des Suchergebnisses geografisch, nach Sprache, nach Unternehmen, nach Personen usw.). Die TAZ hat einen schönen Bericht „Accoona das doch mal!“ (neuer Permalink) dazu vorrätig. Mir scheint sie derzeit einen Pagerank-Mechanismus zu nutzen, der zu wenig die Aktualität der Infos reflektiert, also ziemlich alte Sachen ziemlich weit oben zeigt. Aber das wird ja vieleicht noch besser.
UPDATE: http://eu.accoona.com/ ist jetzt ein Businessverzeichnis, na dann!

Update 11.2.2007
Tim Bruysten hat einen Hinweis in sein Blog getan zu einem ganz frischen Film über G00gle’s Masterpan, dieser wirft einen kritischen Blick auf den Giganten im Datamining Business. Auch ein hochspannendes Interview it Marissa Mayer ist dort verlinkt.(via Tim Bruystens Weblog)

Update 21.2.2007
Höchst interessant für deutsche Einwohner finde ich die Bewertung G00gle’s in Sachen Datenschutz in Deutschland. G00gle stuft Deutschland auf den hintersten Rängen ein in Sachen Datenschutz und Privatsphäre. (via heise.de)

Update 14.3.2007
Einen herrlich kritischen Beitrag zu Quaero hat Nico Lumma unter dem Titel „Subventioniertes Leuchtturmprojekt mit 90% Eisberg“ (Permalink) online. Mittlerweile gab es ja einen SplitUp, bei dem Quaero alleine weitermacht und jetzt Theseus die Kohlen aus dem Feuer holen soll für Europa. Ebenfalls vielleicht ganz interessant, welchen Ansatz andere Länder gehen (auch wenn es wieder einmal die USA sind): Spiegel Online hat einen Bericht online namens „David gegen G00gle“ (Permalink) darin wird eine Fimra aus San Francisco beschrieben, die G00gle zeigen möchte, „Wo der Barthel den Most holt„. Die Firma PowerSet wird wohl mit ihrer Natural Language Search noch von sich Reden machen. …solange bleib ich trotzdem erstmal ein Freund von G00gle.
UPDATE: Theseus (Suchmaschine) wurd selbst aus der Wikipedia bereits wieder gelöscht, das Ganze residiert jetzt unter Theseus (Forschungsprogramm) LOL! Ach ja, und PowerSet ist jetzt Bing wurde wohl von Microsoft gekauft!

Update 23.3.2007

Wer übrigens absolut auf dem Laufenden bleiben möchte hinsichtlich der Suchmaschine G00gle, der sollte das G00gleWatchBlog regelmässig besuchen. Da ist so ziemlich alles nachzulsen, was G00gle gerade Neues eingeführt hat, oder an was gerade gearbeitet wird.

Update 21.4.2007
Der TV-Sender „Arte“ stellt derzeit auf seiner Webseite den Film „Wer hat Angst vor G00gle?“ für 7 Tage zum Online Abruf bereit (Details zum Film). Der Film ist eine Dokumentation bei der verschiedene Personen zur Sprache kommen. Zum Beispiel Wissenschaftler, die den Prozess der Entwicklung der beiden G00glegründer miterlebt haben und Ex-G00gle-Mitarbeiter. Der Film ist aus meiner Sicht gut recherchiert und kein platter „Anti-G00gle-Film“, sondern ein Film, der tatsächlich Fragen stellt und keine einfachen Antworten gibt. hinterher hat man den Eindruck besser zu verstehen, wie G00gle „tickt“.

Update 29.5.2007
ExaLead, der deutsche Zweig des neu aufgelegten Quaero-Projekts, schickt sich an, eine wirklich gute Suchmaschine zu werden. Nach wie vor gefällt mir das Killerfeature der grafischen Vorschau auf eine Webseite, aber es gibt weitere Neuigkeiten. Golem.de berichtet, dass ExaLead eine neue Suchfunktion für Bilder etabliert hat, die Gesichtersuche ermöglichen soll. Vor allem aber der Bereich „Suche verfeinern“ gefällt mir an ExaLead ausserordentlich gut. Eine gute Gelegenheit die eigene Suchmaschinen-Diversifikation zu überdenken. ;-)
Wie gravierend sich das Suchergebnis daduch verändert zeigt folgender Vergleich, der auch für G00gle funktioniert (war klar, oder, dass G00gle das auch schon fertig hat) (Quelle: dokufoto blog):

  1. G00glesuche OHNE GESICHT als Merkmal nach „Bieber“
  2. G00glesuche MIT GESICHT als Merkmal nach „Bieber“

Es lohnt sich den Beitrag im dokufotoblog „G00gle Gesichtssuche (beta)“ selbst durchzulesen, denn weitere Infos zu den Details der Funktionsprinzipien sind dort verlinkt.

Update 1.6.2007
akademie_der_technik_logoheise.de hat einen guten Bericht mit dem Titel Hoffen auf die nächste Generation von Suchmaschinen von der Veranstaltung des acatech Symposium „Mehr als Stichworte: Wie arbeiten die Suchmaschinen von morgen?“ online. Interessante Lektüre!

Update 18.6.2007
Nutzer des Webbrowsers Camino unter dem Mac (der sich durch seine Geschwindigkeit, ideale Werbeblockerfunktionen und gutes Look&Feel auszeichnet; Nebenbei: mein Standardbrowser!) können sich ganz einfach die Liste der Suchmaschinen, die im Standardsuchfeld rechts oben in der Ecke gezeigt werden selbst konfigurieren. Vorkonfiguriert ist nämlich G00gle, und das ist vielleicht nicht die Wunscheinstellung.
Für alle, die weitere Suchmaschinen einfach wählen möchten, gibt es die Datei „SearchURLList.plist“ in folgendem Pfad:

/Users/@deinnutzername@/Library/Application Support/Camino/SearchURLList.plist

Diese Datei kann man verändern, was ich getan habe. Wer mag kann meine Datei hier jetzt runterladen. Man kann die bevorzugte/Default Suchmaschine änern, indem man den Wert/String in der Datei für den Key „PreferredSearchEngine“ auf den Namen einer der Suchmaschineneinträge setzt. Bei mir sieht das so aus:

Das Gute, wenn man eine Meta-Suchmaschine nutzt, ist, dass z.B. G00gle kein Profil mehr von einem erstellen kann, weil die Suchanfrage ja quasi von einem „Diener“ kommt, der sich nicht gegenüber G00gle ausweisen muss. Sucht man direkt, wird jedesmal der Cookie übertragen und G00gle kann ein wunderschönes Profil von den eigenen Interessen erstellen. Daher empfehle ich konkret Meta-Suchmaschinen zu nutzen, die die Identität des Nutzers durch ihre Suchergebnis-Broker-Funktion schützen.

Update 18.6.2007
Ein hochinteressantes Interview mit Eric Schmidt (CEO G00gle Inc., USA) auf dem World Economic Forum ist bei YouTUBE zu sehen, oder direkt hier:


(via Scobleizer)
UPDATE: Gibt’s natürlich nicht mehr das Video! Klar der Schmidt weiß schon wie man seine Vergangenheit kontrolliert, nennt man Reputationcleaning.

Update 24.6.2007
G00gles penetranter panoptischer Blick lautet der Titel zu einem Beitrag in Telepolis bei heise.de. Ideen für eine konstruktive Begegnung dieser Entwicklung hat das Blog G00gleBlogoscope zu bieten. Zum Beispiel nachfolgendes Schild mit sich herumzutragen. Ein Blick lohnt sich auch wegen allerlei weiterer Information über die Suchmaschine.

Update 14.7.2007
So, jetzt ist es soweit! Ich finde ich muss auf mnemomap aufmerksam machen. Mnemomap ist aus meiner Sicht ein absolut cleverer Ansatz eines Suchmaschinen-Mashup. Kein klassischer Spider, sondern eine Metasuchmaschine, die nach bester Rip-Mix-Burn-Mentalität zusammengestellt wurde. Das ist natürlich untertrieben (ich weiß Tim!). Aber, mnemomap benutzt…
UPDATE: Kam scheint’s nie aus der alpha 0.3 raus… wie schade.

  • Einen Übersetzungsdienst/Translator (welchen weiß ich nicht)
  • Einen Thesaurus für Synonyme bzw. Nachbarn (welchen weiß ich nicht)
  • Einen Dienst, um Vorschaugrafiken auf Webseiten zu erzeugen (websnapper)
  • Sicher einige andere Suchmaschinen (welche weiß ich nicht)

Nun ist es auf jeden Fall alpha 0.3, mehr beta war nie. :-D Ich bin gespannt wie es weitergeht. (via Tim Bruysten)

Update 20.7.2007
Willkommen Theseus! (Ich vermute zwar, dass ich hier früher oder später wieder ein Auf Wiedersehen reintun muss, aber was solls…). Also ich heisse das nigelnagelneue alte Teil-Projekt von Quaero unter dem neuen Namen Theseus offiziell willkommen auf meiner Suchmaschinenseite. TechCrunch berichtet von 165 Mio $ Fördergeld, heise.de berichtet von 120 Mio € (da sieht man mal was der € momentan Wert ist). Aber halt!! Theseus ist gar keine Suchmaschine und soll auch keine werden, oder? Oder doch nicht?

THESEUS ist ein vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) initiiertes Forschungsprogramm mit dem Ziel, eine neue internetbasierte Wissensinfrastruktur zu entwickeln, um das Wissen im Internet besser zu nutzen und zu verwerten. (Details hier…)

Aha, also ein Forschungsprogramm um „[…] Wissen im Internet besser zu nutzen […]“. Ich dachte im Internet gäbe es nur Information, wie sieht denn Wissen aus? Spannendes Projekt! Der SuMa e.V. sieht das wohl anders. Egal, das Geld ist ja nicht weg, es ist bloss bei den anderen 31 Beteiligten (hab ich heute irgendwo gelesen.).
UPDATE: Ach ist das alles traurig… die Theseus Leute haben ihre Domain offenbar auch noch in unlautere Hände fallen lassen, jetzt verlinkt das auf http://www.tesla.de/404.php4. na immerhin kann man jetzt nicht mehr lesen WER die 30 Partner waren. Gutes Reputation Cleaning.

Update 8.12.2007
Bei G00gle gehen die Lichter aus. Jedenfalls heute! „Grün“ sein wird von der Firma aus dem Valley zum neuen Trend gekürt und man zeigt es als Kommunikation nach aussen durch eine schwarze Homepage (siehe Bild).

googlelightsoutmanagement.jpg

Aber das ist noch nicht alles, G00gle verlinkt auf die Projektseiten von Bürger- und Verbraucherschutzinitiativen und unterstützt diese explizit, wie folgendes Zitat belegt:

Am heutigen Samstag, den 8. Dezember 2007, fordert „Licht aus! Für unser Klima“ die ganze Nation auf, von 20:00 bis 20.05 Uhr für fünf Minuten das Licht auszuschalten. Mit dieser Aktion soll ein symbolisches Zeichen an die Teilnehmer des Weltklimagipfels auf Bali gesendet werden, damit sich diese konsequent für bessere Klimaschutzmaßnahmen einsetzen. Die Klimaschutz-Kooperation „Rettet unsere Erde“ von BILD, BUND, Greenpeace und WWF ruft gemeinsam mit Google und ProSieben jeden Einzelnen zum Handeln auf. Mitmachen kann jeder: Alle Privathaushalte aber auch Städte, Gemeinden, Unternehmen, Vereine und Organisationen. Die Teilnehmer können beispielsweise Fassaden-, Zimmer-, Landschafts- oder Weihnachtsbeleuchtungen abschalten.

Da sich Google konsequent für Umweltbewusstsein und Energieeffizienz engagiert, unterstützen wir die „Licht aus! Für unser Klima“-Kampagne und haben heute unsere Homepage abgedunkelt, um unseren Teil dazu beizutragen, die Aufmerksamkeit auf die Aktion zu lenken, von der wir hoffen, dass sie ein großer Erfolg wird.

Googles Begründung liest sich wie die Erklärung eines guten freundes, warum er zur Demonstration gegen Vorratsdatenspeicherung geht:

Warum hat sich Google für die Teilnahme an dieser Aktion entschieden?
Wir freuen uns, einen Teil zur Bekämpfung des Klimawandels beizutragen und sind davon überzeugt, dass die „Licht aus!“-Initiative zeitgemäß und wichtig ist. Außerdem denken wir, dass durch die Ausrichtung des „Licht aus!“-Konzepts auf jeden Einzelnen, so gut wie jeder im Land mitmachen kann. Kurz gesagt: Wir finden es wirklich gut. Daher haben wir etwas unternommen.

Faszinierend! Mehr Info zu dieser initiative gibt es hier:

lichtaus.jpg

… und hier:

Update 14.1.2008
Die schweizer Wochenzeitung (WOZ) hat aktuelle eine Beilage (als PDF) über G00gle zum download. Unter dem Titel „Dein großer Bruder“ wird ein kritischer Blick auf die Machtansammlung von G00gle geworfen. (via Robert Basic)

Die Firma PowerSet, die eigentlich schon im Oktober 2007 mit ihrem „Googlekiller“-Produkt – einer Natural Language Search – online gehen wollte, hat seit kurzem die sogenannten PowerLabs eröffnet. Hier ein Screenshot:

powerlabs_mini.png
Bild anklicken für große Abbildung

chacha_logo.pngEine weitere Suchmaschine namens ChaCha hat sich mittlerweile etabliert mit einem etwas anderen Konzept. Mit dem Motto „Search+Brainpower“ bietet diese an, das echte Menschen einem bei der Websuche helfen. Nicht wirklich neu, denn Google hatte das auch schonmal als „Ask Google“ und das Prinzip ist bereits von amazon unter dem namen „Mechanical Turk“ bekannt, aber dennoch interessant. Mal sehen wie lange das Angebot sich rechnet…
UPDATE: ChaCha gibts noch und sieht jetzt so wie einer NEWS Seite aus… jedenfalls nicht wie eine Suchmaschine.

Update 18.1.2008
yasni_logo.gifEinen höchst interessanten Weg beschreitet die Suchmaschine Yasni (Pressemeldung), von der man denken könnte, sie wäre das Produkt einer Strafverfolgungsbehörde oder ein Prototyp aus dem Bundesministerium für Innere Sicherheit. Denn diese Suchmaschine leistet, wovon jeder Personendatensucher träumt, sie macht gezieltes Personenprofiling. Konkret kann man einen automatischen Suchagenten aktivieren, der das Internet durchforstet nach Informationen über eine bestimmte Person. Ich hab es selbst mal mit mir selbst ausprobiert und es ist wirklich erschreckend, wie gut diese Suche funktioniert. Am besten man probiert es mal selbst aus.
yasni_logoUPDATE: Yasni gibt’s komischerweise noch. Keine Ahnung wer das nutzt, aber die scheinen Durchhaltevermögen da zu haben.

Update 17.5.2008
Im Suchmaschinenbereich tut sich mal wieder eine ganze Menge derzeit. Vor wenigen Tagen ist PowerSet mit einem ersten Angebot einer Suche über die Wikipedia online gegangen. Besonders bemerkenswert an der neuen Suchmaschine ist vor allem der innovative Miniviewer:

powerset_miniviewer.gif

Der Viewer zeigt zu einem Suchergebnis eine gut strukturierte Übersicht rechts am Rand an. Mit Hilfe der Übersicht kann man durch den Text navigieren. Zum Suchergebnis gehörige Bilder werden in einem extra Reiter angezeigt. Die Textgröße der Schrift kann über einen Schalter zwischen zwei Größen wechseln. Diesen Miniviewer würde ich ja gerne in mein Blog für bestimmte Begriffe einbetten. Hoffen wir mal dass Powerset das bald anbietet.

klugsuch.gifEinen weiteren Tipp möchte ich hier schnell noch loswerden: Die Webseite „Klug suchen“ hält so einiges an Ressourcen parat, um im deutschen Sprachraum die wichtigsten Suchmaschinen zu finden.

Update 1.7.2008
scrooge2.gifWem die Allmacht von G00gle und vor allem die Datensammlung bei G00gle auf den Wecker geht, für den gibt es eine wirklich schöne Alternative: Scroogle.

Rekapitulieren wir einmal kurz was G00gle tut:

  1. Geschäftsidee von G00gle war: "Wir laden das gesamte Internet runter"
  2. G00gle Bots, automatische Programme zum Herunterladen unser aller Webseiten, tun seit der Gründung von G00gle genau das, UNSERE Seiten herunterladen bzw. KOPIEREN und anschließend in ihre Bestandteile zerlegen. Das nennt man PAGESCRAPING.
  3. Interessant ist, dass G00gle selbst jedoch das HERUNTERLADEN der eigenen Seiten und Zerlegen in die Bestandteile, also das SCRAPING UNTERSAGT.
  4. Auf der Basis der von UNSER ALLER SEITEN KOPIERTEN Inhalte schaltet G00gle dann Werbung in den Suchergebnissen, die möglichst perfekt zu unseren Seiteninhalten passt. Das geht natürlich nur, weil G00gle zuvor unsere Seiten in einzelne Bestandteile zerlegt und analysiert hat. (2. SCHRITT DES SCRAPING)
  5. Weil fast alle G00gle nutzen um zu suchen und zu finden ist G00gle zum Gatekeeper geworden und hat die Macht darüber wer oder was in den Suchergebnissen oben steht und wer sich nicht SCRAPEN lässt, der wird auch nicht in das Verzeichnis von Google aufgenommen.

Während G00gle sich also ungefragt alle unsere Webseiteninhalte kopiert bzw. via Scraping aneignet dürfen wir uns im Gegenzug G00gle’s Seiten (die ja aus Teilen UNSERER ALLER Seiten bestehen) nur mit Werbung angucken. Wer das etwas obszön findet, ist damit sicher nicht ganz allein. Daher hat sich das Projekt „Scroogle“ zum Ziel gesetzt SCRAPING in der umgekehrten Richtung zu betreiben zumindest die werbefreie Sicht auf unsere in den Ergebnissen verwursteten Seitenteile zu ermöglichen. Wer also ein wenig mehr Gerechtigkeit wünscht, dem empfehle ich alleine schon wegen der besseren Übersicht Scroogle.

Wie wäre es mit einer Testsuche?

 
Thetawelle Web
notrace.gif


UPDATE: Scroogle scheint tot wenn die Wikipedia das richtig erfasst hat! Dafür macht jetzt jemand Anti-Google-Aufklärung unter http://www.scroogled.com/ – auch schön.

Neue Gesichtersuchmaschine
logo_polarrose.pngEbenfalls neu ist die Gesichtserkennungs- und Suchmaschine Polarrose. Hier werden in den Bildern der Webseite die man gerade anguckt Gesichter erkannt, die von registrierten Nutzern mit einem Personennamen benannt wurden. Automatisch abgeglichen durch einen Erkennungsalgorithmus werden die Bilde aber nicht. Die Suchmaschine weiß also nur, was ihr die Nutzer beibringen, nämlich, dass auf Bild X Person Y drauf ist. Das funktioniert auch derzeit nur mit einem Plugin für den Firefox und für den Windows IE. Letztlich also eine Art „Mechanical Turk“, denn die eigentliche Gesichtswiedererkennung leistet der Mensch. Erschreckend ist zugleich, dass Bilder zu Personennamen zugeordnet werden können, die nichts mit der benannten Person zu tun haben (z.B. auch Bilder mit nicht jugendfreien Inhalten). Dadurch steht das Tor zur Falschinformation natürlich weit offen. Mal abwarten wie der Betreiber solche Fälschungen verbannen möchte.
UPDATE: Seit 2010 tot. Aber SearchEngineLand hat noch einen Artikel darüber.

ploarrose_plugin.png

Update: 18.7.2008
twitter-logo-large.pngSee what the world is doing — right now. Das ist der Slogan der neuen twitter-Suche. Damit kann man seit wenigen Tagen twitter-Beiträge suchen, also Beiträge, die gerade live über den Äther gehen.

Update 19.7.2008
Google arbeitet offenbar intensiv daran, sich nicht mehr nur auf den eigenen PageRank-Mechanismus zu verlassen. Zukünftig sollen offenbar auch die Nutzer ein Mitspracherecht haben. Mit neuen Funktionen, die bei techcrunch zu sehen sind, wird es wohl möglich sein, Suchergebnisse nach oben/unten zu bewerten.

Folgendes Video zeigt mehr:Update 28.7.2008
cuil_logo.pngEine neuer Stern am Suchmaschinenhimmel? Vielleicht. Auf jeden Fall ein weiterer Versuch, das Suchmaschinenbusiness – das ja fest in der Hand von G00gle ist – ein wenig aufzumischen. Cuil schickt sich an einen Versuch zu starten. (via Heise) Einige ehemalige Mitarbeiter von G00gle haben diese Maschine aufgebaut. Mal sehen was draus wird, derzeit sind die Ergebnisse eher mager, was aber wohl auch daran liegt, dass nur der GeoIP-Raum der USA einbezogen wurde.
UPDATE: Cuil ist tot! Schade zumindest war es einer der letzten wirklich erwähnenswerten Versuche das Monopol von google zu knacken. Schade!

Update 11.8.2008
123people.pngNoch eine neue Personensuchmaschine die ähnlich wie Yasni.de „mehr als ordentliche“ Ergebnisse liefert. Gut mein Telefon kann sie nicht finden – Gottseidank! ;-) Tja, was soll man dazu sagen… die Transparenz über die Daten anderer wird täglich erhöht. Diesmal heißt sie der Transpanrenzschaffende 123People.de. Einfach mal den eigenen Namen eingeben und sich gut am Tisch festhalten.

Ach ja, CUIL findet bei mir immer mehr Gefallen. Das teil findet Sachen, die ich bei Google nie gefunden habe. Das ist gut so!

Update 15.8.2008
alarm_sign.jpgNeue Suchmaschinen-Alarm! Es gibt neue Maschinen. Die eine ist die sogenannte Meta-Inspiration Engine oamos.com
die andere eine Job-Suchmaschine mit dem Titel: opportuno.com. opportuno_logo.gifBeide hab ich heute gesichtet durch einen Artikel bei heise.de.


Update 2.9.2008
google_chrome_logo.jpgEs war nur eine Frage der Zeit, bis G00gle sich der wichtigsten Anwendung seit Erfindung der Textverarbeitung widmen würde. Dem Browser. Seit heute ist Chrome für Windows-Nutzer herunterladbar und wie die ganzen Twitter-Tweets in meiner Umgebung mir verraten wird er auch heftig runtergeladen (würde ich auch machen, wenn es ihn für den Mac gäbe). Damit ist die Suchmaschine vermutlich endlich dort angekommen, wo sie eigentlich hinwollte, direkt auf dem Rechner des Nutzers.

Eine gute Frage ist sicher, warum tut G00gle das? Ich meine, wer entwickelt selbstlos einen Browser und verschenkt ihn? Wo ist der Haken an der Sache? Um das rauszufinden habe ich mir die Nutzungsbedingungen mal genauer angesehen. Nachfolgend mein vorläufiges Resultat. Da ich selbst kein Windows habe, habe ich einen Windowsnutzer gebeten mir die Nutzungsbedingungen für Chrome zuzusenden. Kann sein dass für den mac etwas völlig anderes gelten wird, ist aber eher unwahrscheinich.

Ich frage mich nach der Lektüre der Bedingungen vor allem, ob ich diesen Browser jemals nutzen würde. Vor allem angesichts der Klausel 8.3 in den Nutzungsbedingungen zu Chrome (mit Service ist hier der Chrome Browser gemeint):

[…] Google behält sich das Recht vor (ist aber nicht verpflichtet), über einen Service verfügbare Inhalte sowohl vollständig als auch teilweise im Vorfeld zu analysieren, zu überprüfen, zu kennzeichnen, zu filtern, abzuändern, abzulehnen oder zu entfernen. […]

Auf gut Deutsch, G00gle kann und darf sehen was man surft und die Inhalte die man sieht verändern, filtern, ablehnen, und natürlich mit Werbung versehen, was in Punkt 17.3 auch explizit nochmal erwähnt wird. Von OpenSource kann in der aktuellen Version keine Rede sein (oder ich habe einen Zusatzvertrag/Nutungsbedigungen nicht in Händen, der das explizit erlaubt), denn unter Punkt 10.2 heißt es klar und deutlich:

10.2 Es ist Ihnen nicht gestattet, den Quellcode der Software oder Teile davon zu kopieren, zu verändern, darauf basierende Werke zu erstellen, ihn zurückzuentwickeln, zurückzuassemblieren oder auf andere Weise zu extrahieren. Es ist Ihnen zudem nicht gestattet, einem Dritten dieses Recht zu gewähren, es sei denn, dies wurde Ihnen ausdrücklich oder per Gesetz gestattet oder es wurde schriftlich mit Google eine anders lautende Vereinbarung getroffen, die dieses Vorgehen ausdrücklich erlaubt.

Teile von Punkt 11.1 würden mir zu Denken geben, denn alles was ich mit dem Browser übermittle, also auch Blogposts in den Fomularfeldern von WordPress sind demnach automatisch an G00gle kostenlos lizenziert:

[…] Durch das Übermitteln, Einstellen oder Anzeigen von Inhalten erteilen Sie Google eine unbefristete, unwiderrufliche, weltweit gültige, unentgeltliche und nicht exklusive Lizenz zum Vervielfältigen, Anpassen, Modifizieren, Übersetzen, Veröffentlichen, zum öffentlichen Darstellen und Anzeigen sowie zum Vertreiben sämtlicher mithilfe der Services übermittelten, eingestellten oder angezeigten Inhalte. […]

Da G00gle also Einsicht in die Inhalte erhält, was man da gerade surft, ist der Punkt 16.1 für einige Nutzer aus Ländern mit besonders „scharfer“ Urheberrechtssprechung möglicherweise von besonderer Relevanz, da die Hinweise auf eine Verletzung der Urheberrechts, beim Zugriff über einen Browser prinzipiell von Google fast automatisch ermittelt bzw. durch Inhaltsanalyse erfasst werden könnten:

16.1 Google reagiert auf sämtliche Hinweise hinsichtlich möglicher Verletzungen des Urheberrechts gemäß den Bestimmungen internationaler Gesetze zum Schutz des Urheberrechts (einschließlich des Digital Millennium Copyright Act in den USA) und löst die Konten von Personen auf, die eine wiederholte Verletzung des Urheberrechts begehen. Weitere Informationen zur entsprechenden Richtlinie von Google erhalten Sie unter http://www.google.de/dmca.html.

Im Zweifel gilt laut den Nutzungsbedingungen immer die englische Ausgabe der Nutzungsbedingungen und die englische bzw. US-amerkanische Rechtssprechung. Die deutsche Fassung die ich vorliegen hatte, ist also eigentlich eine unsichere Definitionsgrundlage für die eigene Nutzung. Man sollte sicherheitshalber die englische Fassung lesen, denn die ist die einzig rechtsverbindliche.

Sascha Lobo tweeted grade einen weiteren Link, der das Gleiche auf Englisch entdeckt hat. Auch bei slashdot einem Portal über die neusten Technologien für Geeks hat sich mittlerweile eine lebhafte Diskussion über die Nutzungsbedingungen von Chrome entwickelt.

Update 5.3.2014
quant_logoEine neue europäische Suchmaschine schickt sich an den Markt aufzumischen. Das Tolle ist, die FINDET auch tatsächlich mehr. So jedenfalls meine Erfahrung. Bei Google geht es ja seit Jahren wieder in die andere Richtung (Seiten rausfiltern, Suchergebnisse zensieren, Ranking nach Reihenfolgealgorithmus wer am meisten bezahlt hat steht vorne usw.). Hier ist nicht nur die Ergebnisliste und ihre Darstellung neu, sondern auch der Ergebnisraum. Ein klarer Tipp von mir für QUANT, eine französische Suchmaschine soweit ich weiß.

Why do I blog this? Wann immer alle Leute um mich herum beginnen in eine Richtung zu gucken, ist es mir ein Bedürfnis genau in die andere Richtung zu schauen, so dass wenigstens einer die Dinge aus der anderen Richtung im Blick hat. Derzeit hab ich den Eindruck, dass G00gle diese eine Richtung ist, in die alle gucken. Es wäre schön, wenn auch andere mal ab und an die andere Richtung im Blick haben würden, denn vier Augen sehen besser als zwei. Wenn man jemanden fragt, wie er im Internet sucht, ist die Antwort zu 99% derzeit G00gle. Es ist mir daher ein Anliegen hier einmal Alternativen zum anklicken aufzulisten. Ich bevorzuge metacrawler. Aber der eine oder andere Abstecher zu den G00gle Labs schadet sicher nicht. Ganz neu ist derzeit G00gle Music Trends (ist jetzt sehr sophisticated Google Trends).
Etwas ist mir auch noch wichtig: G00gles Motto lautet „Don’t be evil!“ also „Sei nicht böse!“. Dieses Motto hat aus meiner Sicht ein schwerwiegendes Problem, wer die Welt versucht in Gut und Böse aufzuteilen, der benötigt dafür Regeln. Ein Messer kann gut und böse sein. Wenn G00gle sagt sei nicht böse, dann ist völlig unklar was da mit gemeint ist. G00gles Motto ist deshalb im Prinzip eine leere Worthülse, weil es zuvor eine Aufteilung der Welt in Gut und Böse benötigt und die dafür notwendige Regel, die bestimmt, was gut und was böse ist. Diese Aufteilung ist jedoch nicht möglich und auch nicht wünschenswert.
Vor diesem Hintergrund erscheint das folgende
Zitat von Marissa Mayer (leitende Angestellte bei G00gle) besser geeignet, die Richtung von G00gle zu bestimmen: „What you want, when you want it. As opposed to everything you could ever want, even when you don’t.“
Demnach soll G00gle eher eine Dienerfunktion haben. Wenn ich eine Information brauche, liefert sie mir G00gle. Problematisch wäre das natürlich, wenn G00gle mir z.B. auch Firmengeheimnisse liefert (im Sinne von „what I want, when I want it“). Und das passiert ja immer wieder, dass Informationen aus versehen bei G00gle zu finden sind, die da niemals auffindbar sein sollten.
Die zentrale Idee hinter G00gle finde ich prima: Informationen finden, die mir weiterhelfen. Sei es nun ein bestimmtes Bild, ein PDF-Dokument, oder geografische Information.

BlackBoard patentiert e-Learning 1.0

Auf diese Meldung hat mich mein Chef aufmerksam gemacht; Die Meldung hat eingeschlagen wie eine Bombe: „Blackboard Awarded Patent on e-Learning Technology“. Bill Fitzgerald hat es als einer der Ersten aufgedeckt ebenso wie Michael Feldstein in seinem Posting. Stephen Downes hat bereits eine super Zusammenfassung geschrieben ausgehend von seinem ersten Posting. Harold Jarche bringt es meiner Ansicht nach auf den Punkt: „Blackboard patents the LMS, but does it matter?“, ich würde sagen ja und nein. Es zeigt einerseits wieder wie unsinnig Patente auf ganze Abläufe sind (in Deutschland üblicherweise „Gebrauchsmuster“ genannt und nur sehr beschränkt schützbar), also „ja“, es macht etwas aus. Aber wenn man sich anschaut, was da angeblich patentiert wurde, würde man sagen „Das ist alles e-Learning 1.0“ von daher „nein“, es wird vermutlich wenig Auswirkungen haben. Die Blackboard-Software wird keinen Deut besser werden durch das Patent. Vermutlich wird Bb andere Firmen weiterhin aufkaufen und dies war nur das Instrument um dies zu beschleunigen. It’s just Business! Oder um es mit den Worten von Jay Cross zu sagen „A game ruined by a player who did not understand the rules.“

Update 4.8.2006:
Stephen Downes hat eine eigene Seite zum Blackboard-Patent eingerichtet und damit eine ganze Menge Beiträge auf einer Seite zusammengefasst. Das lesen des exakten Patentantrags von Blackboard in der Europäischen Union ist übrigens jederzeit möglich. Zugleich überzeugt mich ein Vorschlag von Jym Brittain, der sich gegen eine Kultur von „Angst & Schrecken“ durch Patente ausspricht und fordert: „Yeah, time for the culture of love.

Update 6.8.2006:
Seit Bb seine Patent-Ambitionen bekanntgegeben hat, hat sich einiges im Web getan. Ein Blick auf die Übersichtsseite von Stephen Downes macht deutlich, wie sehr Bb sich hier mit der Community angelegt hat. Der Versuch sich e-Learning patentieren zu lassen dürfte zu einem mittleren Image-Selbstmord von Bb geführt haben. Künstler lassen jedenfalls jetzt Ihrem Unmut freien Lauf und bringen Verfremdungen des Bb-Logos in Umlauf wie hier rechts zu sehen. Die Details aus Bb’s Patent-Filing sind von der Community im Web einfacher zugänglich gemacht worden. Der Angegriffene Desire2Learn hat bereits mit einer Stellungnahme reagiert. Wer selbst ein LMS/LCMS oder eine GroupWare für e-Learning umgesetzt hat, den dürfte die Zusammenstellung der Dinge interessieren, die Ihn angreifbar machen durch Bb’s Vorgehen. Michael Feldstein hat das ganze in „lesbares“ Klar-Englisch (als PDF) übersetzt (Vorsicht, extreme Lachanfallgefahr!).
Zum Thema der Informationsrechte gibt es auch einen Vortrag mit dem Titel „Info-communism v. info-liberalism. Commons and Exclusivity in Information Property Rights“ (als QT-Movie), den Milton L. Mueller von der School of Information Studies der Syracuse University im Rob Kling Center for Social Informatics gehalten hat. Das macht sehr deutlich wo z.B. der Unterschied zwischen „Free Software“ und „Open Source“ liegt und dass dies alles Fragen sind, die die Gesellschaft als Ganzes angehen. Seine Anmerkung zum Vorgehen der französischen Regierung in Sachen iPod finde ich übrigens nicht gerechtfertigt. Würde die EU ebenfalls zu den USA gehören (z.B. als Bundesstaat) hätte er vermutlich völlig anders argumentiert.

Update 18.8.2006:
Auf accidentalpedagogy kann man nachlesen, dass auch das IMS Global Learning Consortium sich nun der Aktion Blackboard’s annehmen wird. Rob Abel stellt fest: „…there have been many legitimate concerns raised.“ und fordert dazu auf, Fragen an IMS zu senden, die in einem Meeting am 5. September mit den Offiziellen von Bb besprochen werden sollen.

Update 2.12.2006:
Es ist soweit: Die Community holt zum adäquaten Gegenschlag aus!. Vor zwei Tagen hat das Software Freedom Law Center eine formelle Anfrage an das Patentamt in den USA gestellt, mit dem Inhalt den Fall BlackBoard zu untersuchen, die Akte zu öffnen und die insgesamt 44 Patentansprüche aufzuheben. Mit der Hilfe von Menschen um den ganzen Globus wurde eine Wikipedia-Seite angelegt, die eine Zeitleiste der Entwicklung von Systemen zeigt, die klar erkennen lässt, das keine neue Erfindung seitens Blackboard vorliegt (sogn. „prior art“ oder wie in einem deutschen Werbespot mal ausgestrahlt wurde „Gibt’s schon.“)! Mit zum Team des Software Freedom Law Center gehört u.a. Lawrence Lessig von der Uni in Stanford. Nicht nur Blackboard steht auf der Sünderliste der Organisation, auch Microsoft, die für Ihre Regelungen zur Rechtssicherheit für Microsoft-Softwareentwickler kritisiert werden. (via heise.de)

Update 2.2.2007
Gestern veröffentlichte BlackBoard eine erste Pressemeldung, in der der teilweise Verzicht auf das Wahrnehmen der Patentrechte (in Form von Klagen) gegenüber quellcodeoffenen Initiativen erklärt wird. Das dürfte aber vermutlich nur eine strategische Geste sein, um sich gegen die davonschwimmenden Felle zu wappnen. Denn das Software Freedom Law Center (SFLC) ist offenbar recht erfolgreich dabei, gegen das gesamte Patent vorzugehen, wie heise.de berichtet.

Update 3.11.2007
long time no posting: Aber es gibt ein wenig Neues zu dem e-learning Patent von Bb. Wie ich eben bei Tim Schlotfeldt gelesen habe. Die Kette geht so: SchlotfeldtDownesFeldstein und landet dann bei einem Posting mit dem Titel: „Blackboard’s Dirty Laundry Comes Out in Patent Trial“ das auf die Patentinfoseite von Desire2Learn verweist.

Und ganz offenbar musste D2L einige Information schon wieder zurückziehen – der Patentkrieg ist also offenbar in vollem Gange:

[Our Litigation Update post, originally posted here on October 24, has been temporarily removed, as late today we received a letter from Blackboard’s lawyers.

Right now, our lawyers are quite busy preparing responses to various court filings by Blackboard – and those responses must be filed with the court soon. It’s more important for our lawyers to address the substantive issues, and not be sidetracked by Blackboard’s attempted distractions. So . . . it’s down, but we promise it’ll be back, in one form or another.

We continue our pledge to be as transparent as possible. And now perhaps our readers can begin to appreciate how difficult that can be.]

Why do I blog this? Having crafted the implementation of an e-Learning solution myself (see http://www.everlearn.info) it sounds like some stranger coming along yelling at you „All your innovation is now owned by me!“. Many people have built up e-Learning solutions in the past, every solution beeing different from the other. Some beeing better than others. To come along telling everyone that you have invented it all may evoke some concerns about the truth behind this shouting. I do not think that patenting is the best way to solve the problems mankind has on this planet. This will apply to the blackboard patent, too.