Rest in Peace Twitter, jetzt aber wirklich…

Seit dieser Woche hat Twitter, die Plattform die sich einstmals als Microblogging-Dienst sah, die Möglichkeiten abgeschafft, dass Drittanbieter z.B. mit Apps wie Tweetbot mit dem Dienst interagieren dürfen. Der API Zugriff für Apps wurde einfach gesperrt. Ich denke nahezu jeder der Twitter mal nutzte, tat dies überwiegend mit dem Smartphone, also mit einer App eines Drittanbieters. Denn im Vergleich, bot die eigene App von Twitter oft die deutlich schlechtere User Experience.

Ich nutze Twitter schon lang nicht mehr, aber es ist dennoch ein dickes Ding zusehen zu müssen, wie die Drittanbieter bzw. deren Entwickler vor vollendete Tatsachen gestellt werden und ihnen MATRIX-Movie-gleich der Stecker gezogen wird. Keine einzige Big Tech Company sollte sich wundern, warum ihnen kein einziger Entwickler vertraut. Egal ob Google, oder Apple, oder Twitter oder Facebook oder Amazon… diese Art des Vorgehens kommt einer öffentlichen Hinrichtung gleich wie damals im wilden Westen Verbrecher am nächsten Baum aufgehangen wurden.

Die baumelnden Leichen (Tweetbot, Twitterific, etc.) zeigen der aktuellen Generation von Entwicklern, auf was sie sich einlassen, wenn sie mit den Big Techs Geschäfte machen wollen. Die jetzt wertlosen Apps zeigen wunderschön, wer hier mächtig ist und wer ohnmächtig zuschauen muss. Ich hoffe die Entwickler die sich oft und gerne auf Konferenzen hinstellen und von INDIE Development fabulieren, lernen ebenfalls ihre Lektion aus dieser Geschichte.

Why do I blog this? Für mich ist bereits vor Jahren klar geworden auf welcher Sprengfalle man sitzt, sofern man sich als Entwickler in die Abhängigkeit von Big Tech Firmen begibt. Es ist eine beispielhafte Demonstration der Macht, die Twitter hier ausführt. Aus meiner Sicht ist damit Twitters Zukunft weitgehend besiegelt. Kein Drittentwickler wird Twitter nochmal anfassen und ihre eigene App wurde ja aus guten Gründen von vielen Nutzern des Dienstes gemieden. Daher: Rest in peace, Twitter. Jetzt auch aus Entwicklersicht!

Das neue Horner Bad in Bremen

Es ist soweit… nach langer Zeit war ich endlich mal wieder ordentlich Schwimmen. Nicht, dass ich jetzt 2 Jahre keine Lust gehabt hätte, aber wir hatten einerseits Covid-19 und dann wurde mein Lieblingsfreibad (Das Horner Bad) leider abgerissen.

ABER… es wurde abgerissen, um ein neues viel cooleres Freibad zu bauen PLUS ein wettkampftaugliches 10 x 50m Hallenbad mit allem Schnick und Schnack. Und am Samstag den 4. Juno 2022 war Eröffnung. Leider konnte ich an diesem Tag nicht hingehen, aber eine Woche später dann ist es mir gelungen.

Fotos

Wettkampfbad (Indoor)

Freibad (Outdoor)

Fazit

Ich bin schwer begeistert. Vor allem aber bin ich erleichtert, dass es die Halle mit den 10 x 50m Bahnen gibt. Ein weiteres Planschbad braucht niemand. Echten Sport machen zu können ist so wichtig. Und dass neue Bad erfüllt diese Bedürfnisse. Klasse gemacht kann man da nur sagen! Danke an die Baufirmen und Bauleitung die da tatsächlich verantwortungsvoll mit unserem Steuergeld ein neues Highlight für Bremengeschaffen haben.

Update: 13.5.2023

Das Bad hat eine echt schoene Bepflanzung bekommen. Der Fruehling laesst gruessen. Auch sonst ist das Bad nach wie vor nice.

Die Belegungsplaene fuer die Bahnen sind nun auch so beschrieben, dass man klar erkennen kann, wann 50m und wann 25m Betrieb ist und wann Flachwasser und wann Normaltiefe. Sie verbessern also auch! Toll.

Aktueller belegungsplan Stand 13.5.2023

Why do I blog this? Ich bin eine Wasserratte. Ich liebe Schwimmen. Nirgends fühle ich mich mehr mit der Natur verbunden als wenn ich tief ins Wasser eines Sees oder eines Schwimmbades eintauchen kann und lautlos durch das Wasser gleiten darf. Für mich ist das magisch. Das neue Horner Bad (vor allem das Hallenbad) erlauben vor allem sportliches Schwimmen. Das war meiner Ansicht nach überfällig. Denn Spassbäder haben wir genug, wer aber mal ein paar Bahnen richtig Vollgas geben möchte, der muss lange suchen, oder im Werdersee, der alten Weser oder im Stadtwaldsee schwimmengehen. Das ginge schon klar, aber gerade im Winter ist das halt eher schwierig. Ich hab zwar einen Neopren-Shorty, aber eher für’s Windsurfen und nicht zum Schwimmen.

Amiga 500 mini: The missing (sane) manual

Ich hab mir vor kurzem einen Amiga 500 mini gekauft (nicht zu verwechseln mit dem Commodore Amiga mini), eine sogenannte Retro-Konsole. Und ich muss sagen ich bin ziemlich begeistert… jetzt wo ich das Teil mit meinen Games ans Laufen bekommen habe.

Leider war das ein ziemliches Gewuerge, bis ich endlich die richtige Kombi aus FAT32-USB-Stick und noetigen Dateien in den Amiga gefuettert hatte, um einerseits ein Firmwareupdate durchzufuehren und andererseits meine Games starten zu koennen. Das geht definitiv einfacher und ein guter Teil des Aergers (mit dem ich nicht allein bin) hat mit der Anleitung zu tun, die in vielerlei Hinsicht nicht genau genug ist. Damit meine ich nicht die Quick Manual die der Packung beiliegt. Die enthaelt das noetigste um schnell starten zu koennen.

Unboxing

Aber erstmal das Wichtigste zuerst, wie schaut das Ding aus? Was kommt alles mit?

Verpackung Maus und Gamepad Controller
Der Amiga 500 mini mit Quick Manual
Nicht im Lieferumfang enthalten:
USB-Netzteil (wohl aber das Kabel USB-Typ-A-zu-USB-Typ-C), USB-2.0-Stick, Joystick Competition Pro Classic, Joystick Competition Pro Gold und die Diskettenbox mit Inhalt (lediglich zum Groessenvergleich) – Nicht im Bild, das mitgelieferte HDMI-Kabel mit passender Amiga-beige Farbe

Das Gamepad ist quasi unerlaesslich zur Bedienung des A500 mini, denn die Menu und Home-Taste werden staendig benoetigt. Damit ist dann auch schon einer von den 3 USB-Typ-A Ports belegt, der naechste wird meist von der Maus belegt, und ein weiterer dann mit dem USB-2.0-Stick. Joa, und dann stellt man fest, dass man einen aktiven (mit eigener Powerversorgung) USB-Hub benoetigt, um auch noch ein Keyboard anschliessen zu koennen. Es gibt aber auch die Moeglichkeit ein Virtuelles Keyboard mit Hilfe des Gamepad einzublenden.

The missing manual

Es verhaelt sich mit dem Retro-Amiga genau wie mit jedem anderen neumodernen Gadget, die echte Anleitung liegt NICHT bei, die gibts nur noch als PDF im Internet und die hat den Dateinamen THEA500-Mini-User-Manual-v1.0.0.pdf und den Titel „THEA500 User manual v1.0.0“ (Link 1, Link 2). Nachdem ich die ersten Schritte gemacht hatte und der A500 am Beamer erfolgreich lief, war mein Interesse geweckt die ganzen schoenen .ADF-files die ich bereits fuer meinen UAE (Amiga Emulator) gesammelt hatte, auch auf dem A500mini ans Laufen zu bringen.

Dafuer benoetigt man zunaechst einen Download von der Webseite namens THEA500-WHDLoad-package-1.0.1.zip, der Code enthaelt oder installiert, so dass man weitere Games per USB-Stick laden kann. Und da fangen die Probleme bereits an mit der Anleitung auf der A500mini-Webseite.

Das moechte ich jetzt gerne korrigieren. Fast-forward, wer Info zu dem ADF-File-Support sucht sollte gleich mal hier lang gehen.

Was die Anleitung schonmal nicht schreibt, ist, wie man den USB-Stick vorbereiten sollte, der am Amiga 500 mini zum Einsatz kommt. Denn da gibt es einiges zu beachten:

  1. Der USB-Stick sollte kein fancy neuer USB-Stick sein, sondern USB 2.0 sprechen
  2. Der USB-Stick muss zunaechst (unter macOS) mit folgendem Aufruf im Terminal formatiert werden:
    sudo diskutil eraseDisk FAT32 MBR /dev/disk4 (WICHTIG: der Teil /dev/disk4 muss dynamisch ersetzt werden!!)
    Dafuer gibt man auf dem Terminal diskutil list ein und schaut welche disk# der USB-Stick hat.
  3. Auch wenn danach der Mac den USB-Stick nur als FAT16 erkennt, ist das dennoch FAT32, der Mac ist an der Stelle einfach zu dumm
  4. Danach entpackt man THEA500-WHDLoad-package-1.0.1.zip und daraus entsteht ein Ordner namens THEA500, den man als einzigen Ordner komplett auf den Stick kopiert. Also nicht etwa den Ordnerinhalt, nein den gesamten Ordner auf den USB-Stick schieben.
  5. Was die Anleitung nicht sagt, das ist im Prinzip das erste Firmwareupdate des A500 mini bzw. ein Patch

Ich hatte zunaechst eine SD-Karte formatiert, ging nicht. Weil der SD-Karten-Adapter zu neues USB-3.0 sprach. Dann einen schnellen USB-Stick, der war auch zu neu. Dann einen altn USB-2.0-Stick, der funktionierte dann endlich nach der ganzen Formatiererei. Und dann war ich stets verwirrt, warum der Mac im Festplattendienstprogramm immer FAT16 statt FAT32 anzeigte, bis ich dann heruasfand, dass der einfach falsch anzeigt. Joa.

Wie dann das Firmware Update und den ADF-Files dann lief schreib ich irgendwann mal weiter… auf jeden Fall hab ich das Ding dann updated bekommen und spiele nun meine gesammelten ADF-images.

To be continued…

Alternativen

Natuerlich ist der Amiga 500 mini bei weitem nicht der einzige Weg, wie man die alten Spiele wieder spielen kann. Der UAE war bislang mein favorisierter (weil einziger) Weg unter macOS. Das tolle daran ist, dass sogar das Diskettenlaufwerk mit den original Sounds reproduziert wird. Aber es gibt unter anderem seit es den RaspberryPI gibt zig RasPI-basierte Retro-Gaming-Loesungen. Keine der folgenden Loesungen verbreitet jedoch den Charme des wunderbaren Gehaeuses und der LED’s die der A500 mini bringt. Wuerde die Tastatur an dem Ding funktionieren und statt eines USB-Sticks ein SD-Karten-Slot fuer die Games vorgesehen (z.B. da wo das Diskettenlaufwerk sonst sitzt) waere ich wunschlos gluecklich. Aber hey, die Wahrscheinlichkeit dass ich jetzt mal wieder Games spiele ist um Tausend Prozent gewachsen, denn am Mac macht das einfach weniger Spass als am TV Geraet.

Hier mal ein kleiner Ueberblick ueber alternative Retro-Loesungen:

Amibian (Link 2) Amiberry
RetroPIE Batocera.linux
Recalbox FS-UAE Amiga Emulator

Games bis zum Umfallen

So und jetzt hab ich Besseres zu tun, als einen Blogpost zu schreiben… ich will Amiga 500 Zocken!!111

Reviews des Amiga 500 mini

Es gibt mittlerweile an vielen Stellen Reviews zum Amiga 500 mini. Einige der aus meiner Sicht lesenswerten hab ich hier mal verlinkt.

Wer die Hardware richtig ausreizen moechte… es gibt da Wege und Moeglichkeiten. :)

Why do I blog this? Ich mag meine neue, alte Freundin… Amiga 500 mini nach all der Zeit immer noch. Ich hab mich gefreut wie ein Kind, als ich das Ding ausgepackt habe. Ja, der Preis mag nicht angemessen sein, aber es hat fuer mich seinen Wert. Einziger Wermutstropfen ist wirklich die nicht funktionierende Tastatur (die Funktionstasten fehlen am meisten) und ein SD-Karten-Slot fuer die Games im Floppydrive, das dann auch Ladegeraeusche machen sollte wenn die gruene Lampe angeht. Ansonsten ist alles chic. Wer nach noch mehr Retro-Content sucht, kann gerne in meinem Posting „Retro Computing – Spaß mit Klassikern für den Amiga“ weiterlesen. Wer dann immer noch nicht genug hat, der kann ja mal die Geschichte des Amiga nachlesen. Oder wie man mit dem echten A500 noch was hacken kann.