CocoaHeads Bremen

In Bremen treffen sich iOS & OS X Entwickler regelmäßig am 2. Donnerstag im Monat zum KnowHow Austausch und zu einem kurzweiligen Schnack beim CocoaHeads Bremen. Es gibt eine Google Group und einen Twitter-Account @CocoaHeadsHB sowie einen öffentlichen Terminkalender.

Nächster Termin ist der 13.12.2012 21. Dezember 2012 um 18:00 Uhr und zwar auf dem Weihnachtsmarkt (Anmk.: Exakter Treffpunkt kommt noch per Twitter und im Blog; Datum und Zeit sind jetzt korrekt). Wir haben Anfang des Jahres eine kleine Liste gemacht mit möglichen Themenschwerpunkten bei denen jeder eine Stimme pro Thema vergeben konnte, der aktuelle Stand dieser Liste ist folgender:

Auf der Liste sieht man welche Vorträge/Themen wir schon behandelt haben (ich hab ganz sicher einige vergessen). Ich hab aber mal die markiert, die eigentlich als nächstes spannend wären. Wer noch mit abstimmen möchte der kann das JETZT tun. Und zwar bis kurz vor dem nächsten Cocoaheads. Noch ist Zeit…

ABSTIMMEN GEHT WIE FOLGT:

  • Notiere die für Themen die dich interessieren die Zahlen daneben, also z.B. 3,17,26
  • Falls DEIN Lieblingsthema fehlt gib es in der Google-Group-Liste oder hier unten in den Kommentaren bekannt unter eine NEUEN bisher unbenutzen Nummer
  • Gib Deine Stimme ab, indem Du auf dieses Thema hier antwortest und Deine Zahlen übermittelst
  • Die endgültige bzw. nächste Zwischenauszählung des Themeninteresses gibt es dann im nächsten Cocoaheads

Geplant ist, das die Leute die Lust haben dann zu den Themen mit dem größten Interesse einen Beitrag vorbereiten ud sich in das Thema einarbeiten/reinhacken. So hören wir Zeugs das uns interessiert und haben Themen die rocken!

Abstimmen bitte nur, wer auch plant zu kommen. Einfach Eure Abstimmung unten in die Kommentare posten. :-)

OS X Mountain Lion – Installation und Tuning der Performance

Ich hab‘ jetzt auch privat den Umzug von Snow Leopard auf Mac OS X Mountain Lion vollzogen. Das brachte unter anderem mit sich mal den gesamten Rechner umzuziehen bzw. die Daten auf den Massenspeichern. Nur ganz so einfach war es nicht. Wer wie ich einige Anpassungen an seinem System vorgenommen hat (z.B. Datenbanken drauf installiert und in Betrieb, angepassten Apache Webserver usw.), der kann nicht mal eben den „Festplatte kopieren“-Knopf drücken.

Kurz und gut, ich hab den Umzug jetzt weitgehend abgeschlossen. Und dabei bin ich nicht dümmer geworden. Insgesamt hab ich ca. 2 volle Tage gebraucht alles wieder herzurichten, aber es hat sich gelohnt. Einige Tipps zum Einrichten möchte ich hier festhalten in Form von hilfreichen Links, auch damit ich die nicht selbst vergesse.

Ich liste die Links rückwärtschronologisch auf (also das was ich mir zu erst angesehen habe steht ganz unten am Ende der Liste):

  • ENDE: Alles läuft!
  • Neue SSH Keys generieren
  • Screensaver: http://fairerplatform.com/2012/08/10-free-mountain-lion-screensavers/ hält eine ganze Menge toller Bildschirmschoner bereit, die für ein wenig Abwechslung sorgen, wenn man mal Pause macht. Mein Liebling ist der Hyperspace-Saver, den ich auf ein fast reines „Starfield“ umkonfiguriert habe, weil ich Starfields immer toll und beruhigend finde. Sieht ungefähr so aus wie das hier. Vielleicht probiere ich auch mir den „Full of Stars“-Code mal selbst anzupassen, oder den SpaceTime. Die größte Quellcodesammlung zu Screensavern hab ich hier gefunden und natürlich gleich damit rumprobiert aber OpenGL ist leider nicht so easy.
  • Matrix Saver: http://s.sudre.free.fr/Software/matrixgl.html, diesen Klassiker muss man natürlich griffbereit liegen haben.
  • Desktop Inspirationen: http://www.flickr.com/groups/lifehacker-desktop-showandtell/pool/ zeigt einige nette Desktop Gestaltungen, wie man den Bildschirmhintergrund doch einigermaßen kreativ mit Information verzieren kann. Ich mag sowas, einige Puristen finden das natürlich Frevel.
  • Wallpapers http://osxdaily.com/2012/09/07/40-gorgeous-secret-wallpapers-os-x-mountain-lion/ hier wird erklärt, wie man einige der mitgelieferten Wallpaper auch in den Zugriff bekommt.
  • Computer de-/aktivieren für iTunes Verwendung: http://support.apple.com/kb/HT1420?viewlocale=de_DE denn Apple ist immer noch der Ansicht 5 Computer sind genug für jeden Erdenmenschen. Was für ein Fail!
  • Verfügbare MacPorts: http://www.macports.org/ports.php
    Verzeichnis im Web mit allem was man an cooler UNIX Software zusätzlich installieren kann
  • Tool zum Loginscreen anpassen http://www.loginox.branox.com/
    Zum Beispiel um so einen coolen Startup hinzulegen, sowas hab ich auch mal gemacht, aber das das normalerweise mit jedem kleinen Update wieder kaputt geht, ist das eher nur von kurzer Dauer.
  • Doku zum alpine UNIX mailprogramm: http://www.washington.edu/alpine/
    Ich wollte schon immer einen mail-client für die Konsole, aber diesmal hab ich es auch einfach gemacht. Mit bissel Arbeit hat man mittels sogenannter „Roles“ seine IMAP-Postfächer auf der Konsole. Und das macht deutlich mehr Spaß als im GUI Client. Für das Setup hab ich eine gute Anleitung gefunden und verwent.
  • Speedup-Tipps die ich zwar gelesen habe aber nicht so umfangreich eingesetzt: http://www.chriswrites.com/2012/07/12-ways-to-speed-up-mountain-lion/
  • Ich mag das HAL Project sehr, leider ist der Screensaver HAL 9000 noch nicht ML fähig, ich schätze das wird er auch nicht mehr, denn die Entwickler haben leider auf eine tote Technologie namens Flash gesetzt statt das sauber cross-platform in OpenGL zu machen.
  • Über MacPorts hab ich mir auch alle Blinkenlights Tools installiert
  • Zwischendurch habe ich dann mal die Seewetter Pro Facebook Seite aktualisiert während grade wieder irgendeine Software am installieren war
  • Ich hab diese tolle Seite für LaTeX Support/Communities gefunden
  • Ich fand diese Liste von 175 brauchbaren Terminal Befehlen für OS X
  • Ich hab rausgefunden, wie ich auf der Konsole ein Textfile in ein PDF umleiten kann (unter Verlust der Umlaute)
    Daraus ist dann ein kleines Shellscript bei mir geworden, dass ich jetzt griffbereit liegen habe für alle Fälle
  • Ich habe fast jedes dieser Kommandos ausgeführt und bin superzufrieden mit dem Resultat. Ich glaube aber, dass TinkerTool mindestens die Hälfte davon auch verändert hat.
  • Ich hab gelernt, wie man Drucker im System anlegt und löscht von der Konsole aus (also nicht in den Einstellungen)
  • Zwischendurch hab ich das hier gelesen und mir gedacht: Gut gemacht, dass Du dir jetzt ein Modell gekauft hast.
  • Im system.log habe ich komische Meldungen gefunden. Hier fand ich wie man einen Großteil davon – die mit Gatekeeper zusammenhängen – los wird.
  • Ich hab die Seiten des DWD besucht, um Bilder URLS zu konfigurieren für meine neu erworbene Software GeekTool, mit der man den Desktop mal hilfreich mit Infos vollpacken kann, z.B. der Wetterkarte von heute, morgen Früh und morgen Abend
  • Mittendrin habe ich mir die App Fidelia zum Abspielen von Musik für 17 € gekauft, weil mir iTunes zu schwerfällig ist und ich dieses Problem schon die ganze Zeit eigentlich gelöst haben wollte. Vorher hatte ich noch Decibel als Kandidaten probiert, aber ohne sauberste ID 3 Tags ist das Ding gar nicht zu gebrauchen, und wer hat die schon? Alternativen zu iTunes gibt es einige.
  • Zwischendurch las ich das hier und dachte WTF.
  • Weil das Ausdrucken eines Bildes zum wiederholten Male mangels Speicher im Drucker nicht klappte hab ich gleich mal 512 MB RAM für den HP geordert (kosten vom Hersteller übrigens absurd das mind. 20fache).
  • Die LaTeX Installation lief dank dieser Seite wie geschmiert
  • Ich stellte fest, dass der AirPrint Activator nun anders heißt und kostenpflichtig ist. Da hab ich die alte Version vom alten mac rüberkopiert, Druckersharing angeschaltet und ich konnte wieder von allen iOS devices drucken auf meinen HP.
  • Ich habe zwischendurch die Xcode Commandline Tools installiert, damit mir diverse Compiler wieder zur Verfügung stehen, auf die z.B. MacPorts Zugriff braucht. Dieses habe ich installiert und dann eine ganze Menge UNIX Programme installiert, die ich ab und an benötige, darunter GhostScript, FontForge, InkScape, Gimp, Grace, Putty und Hatari… aber einiges mehr an reinen Commandline-Zeugs noch dazu.
    Um sich das schön einfach zu machen gibt man auf der konsole am Besten Folgendes ein:
    sudo port install ghostscript && tput bel
    Statt ghostscript natürlich das gewünschte Paket. Der Zusatz am Ende && tput bel bewirkt, dass nach erfolgreicher Beendigung der Installation des Ports ein Warnton und eine Benachrichtigung (Icon bekommt roten Badge) über das Terminal kommen. Das ist sehr praktisch, wenn der Install länger dauert, z.B. bei InkScape, das zig Pakete installiert und kompiliert.
  • Um mal eine gesunde Ausgangsbasis mit Entwicklertools zu haben habe ich Xcode über den MacApp Store installiert. Ging problemlos und fix!
  • Als eine der ersten Maßnahmen habe ich eine neue Version von LittleSnitch installiert. Das Tool ist unerlässlich und das Geld sind die am besten angelegten Euros für Sicherheit überhaupt.
  • Ich habe mir manuell XQuartz installiert damit ich die UNIX X11 GUI zur Verfügung habe.
  • Als eine der ersten Taten habe ich mittels dieser Seite hier und dem Befehl chflags nohidden ~/Library/ dafür gesorgt, dass ich meinen Library Ordner wieder sehen kann.
  • Für die umfangreichen Dateikopieroperationen habe ich zunächst mein altes MacBook im TargetDisk-Mode gestartet („T“ gedrückt halten beim Booten) und dann einmal alles auf eine USB3-Platte kopiert. Die hab ich dann an den neuen Rechner gehängt. Dann hab ich mit ForkLift, das ich eh schon mal gekauft hatte im Store, alles was ich brauchte umkopiert. Leider beherrscht Forklift nicht die Dateien mit sudo/SuperUser-Rechten zu kopieren und fragt auch nicht nach einem Adminpasswort. Daher musste ich einige Files dann doch per Konsole bewegen.
  • Um eine mySQL, Apache, PHP und phpmyadmin ans Laufen zu bekommen habe ich diese Seite hier besucht.
  • Da es WebSharing in ML nicht mehr gibt in den Einstellungen, gab es hier eine Anleitung
  • Das Anschalten von PHP in ML ist einfach.
  • Ach ja, Apple hat mal wieder alles revolutioniert! Auch den Doppelklick auf die Fenstertitelleiste.
  • Mit TinkerTool sollte man frühzeitig für angenehme Arbeitsbedingungen sorgen.
  • Das De-/aktivieren des root-Nutzers war bei mir leider auch zwischendurch mal nötig.
  • START: Nachfolgende Operationen zogen sich über 2 Tage hin

Das finale Ergebnis des Systems/Desktop sah dann zu später Stunde übrigens so aus:

Ich mag ja besonders den Overlay mit GeekTool, der mir sowohl das system.log als auch die Wetterlage prima einblendet. Die Möglichkeiten dieses coolen Tools sind dabei bei weitem noch nicht ausgereizt… da werde ich noch neue Sachen finden, die mir z.B. meine Kalendertermine und sowas noch anzeigen.

Rentenmodell 2.0 – Upps da braucht man Internet für?

Altersarmut (Welt, SZ, handelsblatt, Focus, Spiegel) ist ja derzeit ein großes Thema in den Medien, es gibt sogar schon eine ganze Webseite dazu. Bin mir auch sicher, dass vor der nächsten Wahl die Parteien auch wieder ordentlich die „Rententrommel“ schlagen werden – denn mittlerweile machen die Rentner ja schon einen beträchtlichen Teil der Bevölkerung aus wie nachfolgende zwei Grafiken schön zeigen.


Quelle: statista Originalgrafik


Quelle: Statistisches Bundesamt 2012 (Link)

Und das Prinzip der Politik in dieser Hinsicht, das kennt man ja schon aus dem TV (aka Kathodenstrahlcontent), das Angebot wird für die Zielgruppe gemacht. Das ganz neue Rentenmodell 2.0 kommt jedoch – wie sollte es anders sein – nicht von der Regierung, sondern vom Kapitalismus selbst und heißt www.rentarentner.de. Vielleicht sollte man dem Nationalen IT Gipfel mal davon erzählen, bei dem ja wieder reichlich Pressemeldungen mit dem Thema Fachkräftemangel produziert wurden.

Ja, wenn jetzt die Rentner nicht bloß alle schon solche Angst vor Online Banking, Kinderpornos, Nazis, Identitätsdieben, ganz schlimmem Facebook und noch viel schlimmerem Google im Netz hätten (wie unsere Medien es ihnen ja seit Jahren mit massiver FUD-Verbreitung eintrichtern) dann könnte das mit der Plattform Rent-a-Rentner sogar hinhauen. Gut, auf’m Land dann halt mit Internetlangsamkeit zum nebenbei Kaffeekochen, denn den Internetausbau, den findet man in Germany halt eher so drittrangig… aber hey, Rentner haben ja eh‘ Zeit.

Update 18.11.2012:
Das ganze könnte ein Klon, der aus der Schweiz stammt sein. Zumindest gibt es da eine gleichklingende Seite die von Peter Hiltebrand ins Leben gerufen wurde. Hier mal bissel Video-Footage Herr Hiltebrand erklärt um was es geht, Gewinner Sonderpreis «Rent a Rentner» bei der Marketing-Trophy 2011, Bericht im Schwizer TV und ein Zeitungsartikel dazu.

Update 14.12.2012
Passend dazu mal das Bevölkerungswachstum unterhaltsam visualisiert mit dem Tool Gource.



Quelle: Population Dynamics 1970-2010 (NoTree).
http://www.youtube.com/watch?v=yh9IW9dXFQw

Update 20.4.2013

Die ZEIT drückt in ihrem Artikel „Demografie: Die schon wieder!“ ziemlich gut aus was Sache ist. Mal ein Zitat:

Jeder zweite Bundesbürger ist älter als 45. […] Vom Jahr 2015 an werden so viele Deutsche in Rente gehen, so wenige Junge ins Arbeitsleben eintreten wie nie zuvor. […] Bis zu ihrem Tod werden die Babyboomer ihre Vermögen verbraucht haben. Erst für ihren Lebensstil, dann für ihre Gesundheit. […] Schon jetzt kosten die über 75-Jährigen mehr als sämtliche Kinder zusammen.

Ich würde ergänzen wollen, und eventuell/hoffentlich auch schon vorher für einen Währungsreset der uns endlich gleiche Chancen gibt. Ob ich das alles gut finde? Nein. Find‘ ich nicht gut. Finde ich eine Katastrophe ohne Vergleich die sich in Superzeitlupe entfaltet. Erinnert mich an eine Störung im Raum-Zeit-Kontinuum. Die 14- bis 49-Jährigen als die werberelevante Zielgruppe? Dann kann man sein Geschäft dicht machen, denn es gibt einfach nicht genug junge Menschen, man könnte auch sagen es gibt zuviele alte, sagt aber aus political correctness keiner, siehe Zitat oben. Fakt ist:

Früher war es so, dass die jeweils neue Generation die Alltagskultur prägte. Die Babyboomer aber werden wohl bis zu ihrem Tod bestimmen, was wir sehen und was wir hören. Ihretwegen touren die Rolling Stones noch heute durch die Welt, produzieren Möbelhäuser nostalgische Flokati-Teppiche, fahren Mini Cooper und VW Beetle durch die Straßen – die neu aufgelegten Ikonen aus der Jugend der Babyboomer.

Und dann werden da zu Recht die Fragen gestellt:

Wer bestimmt in Deutschland, was richtig und falsch ist? Die Jungen oder die Alten? […] Was passiert, wenn die Abwehr zur Grundhaltung der Gesellschaft wird? […]

Die Fragen kann man sich wohl selbst beantworten. Willkomen in der Gerontokratie in der schnelles und überall verfügbares Internet betrieben mit Ökostrom nicht etwa als Infrastrukturinvestition in die Zukunft, sondern als überflüssiger Luxus für junge Leute angesehen wird von Generation Uralt-und-steinreich.
Das folgende Zitat fasst es prima zusammen:

Seit dem 11. September kennen wir nichts anderes als Krise: Afghanistankrise, Irakkrise, Wirtschaftskrise, Bildungskrise, Finanzkrise.

Und eure komische Alterkrise die könnt ihr euch meinetwegen an den Hut stecken, denn die interessiert mich nullkommanull. Ich warte bis ihr im großen „Asset meltdown“ alle eure Aktien und Grundstücke für eure so geliebte und euch am allerwichtigsten erscheinende Altersversorgung letztlich verhökern müsst und dann kaufe ich den Laden per Auslandsinvestition. Wenn ich dann noch in diesem Land-des-Stillstands bin… Australien schaut interessant aus, ich bin qualifiziert, dort ist das Wetter besser und die Straßen und Parkräume sind nicht mit Rentnern verstopft die weder ihre überteuren SUV’s vernüftig fahren noch diese anständig einparken können und noch gibt es günstige Flüge von Europa dahin. Der Generationenvertrag ist längst gekündigt fragt sich eigentlich nur noch wann ich den Überseecontainer bestelle für meine Auswanderung schon vor 2015 oder danach..?

Falls sich jetzt jemand über soviel Egoismus in einem Update wundert… denkt mal drüber nach wer hier eigentlich seit Jahren schon egoistisch ist. Was hat diese Situation verursacht? Blanker Egoismus ohne Grenzen, doof nur wenn der sich gegen einen wendet wenn man alt und schwach ist, oder? Tja, da hätte man wohl besser vorher dran gedacht, als man die Jungen „abgezogen“ und ihrer Zukunft beraubt hat. Kommt nie gut so eine Ausnutzung eine Stärkeposition (Alt, vermögend, Politik machend) gegenüber dem Schwächeren (den Jungen, nicht wählen dürfenden, wirtschaftlich abhängigen, Habenichtsen).

Update 26.6.2013
Ich hab mir mal den „Spass“ gemacht, Deutschland mit Australien (Mein Wunschauswanderungsland) zu vergleichen. Sieht erschreckend aus!

germany_vs_australia_1973_550

Update 8.1.2014
In der Grafik zu Australien vs. Germany bezieht sich das auf Zahlen aus 2010, Leute die zu dem Zeitpunkt jünger sind als 40 sind demnach um 1970 rum oder später geboren. Daher kommt dann diese 1973 die ich da eingezeichnet habe.

Wirtschaftskrise ist nicht der einzige Faktor oder wohl sogar der weniger bestimmende… der bestimmendere ist wohl der sogenannte Pillenknick.

Der Pillenknick ist eine Theorie zur Erklärung des markanten Abfalls der Geburtenraten in vielen Industrienationen ab der zweiten Hälfte der 1960er Jahre. Der Knick, welcher sich in der Geburtenkurve zeigt, ist vor allem deshalb so stark, da es zuvor von etwa 1955 bis 1965 eine Baby-Boomer-Phase mit deutlich erhöhten Geburtenzahlen gab. Da der Geburtenrückgang mit der Einführung und breiten Verfügbarkeit der Antibabypille zusammenfällt, wird von Befürwortern der Theorie diese neue Verhütungsmethode für den Geburtenrückgang verantwortlich gemacht.

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Quelle: Wikipedia

Geburtenrate & Kitas

Aus gegebenem Anlass mal zum Nachlesen „Kitas wichtiger als Kultur“, sagt eine Pressemitteilung vom 11.12.2013 (als PDF) des Max-Planck-Institut für Demografische Forschung.

Da hat sich wer gedacht, hey, warum nicht mal direkt an der Grenze Deutschlands zu einem anderen Land nachgucken wie das so mit dem Kinderkriegen da läuft, i.e. ob es da genauso schlecht läuft wie im Rest von good old Germany. Offenbar läufts da besser, wegen deutlich besserer Infrastruktur des Nachbarn.

Konkret hat man sich für Folgendes interessiert:

Countries in Northwestern Europe, including Belgium, report cohort fertility levels of close to two children per woman; whereas Central European countries, such as Germany, have levels of around 1.6 children. In seeking to explain these differences, some scholars have stressed the role of the social policy context, while others have pointed to variation in fertility-related social norms. But because these influences are interdependent, it is difficult to isolate their effects on fertility trends. This study attempts to disentangle these two factors by drawing on a quasi-natural experiment. After World War I Germany was compelled to cede the Eupen–Malmedy territory to Belgium. The population of this region has retained its German linguistic identity, but has been subject to Belgian social policies. We examine whether the fertility trends in this German-speaking region of Belgium follow the Belgian or the German pattern. Our findings indicate that they generally resemble the Belgian pattern. This suggests that institutional factors are important for understanding the current fertility differences in Western Europe.

Ergebnis


geburtenrate_belgien_deutschland
Quelle: Pressemitteilung des Max-Plank-Institut

Originalveröffentlichung (Download hinter Paywall):

Sebastian Klüsener, Karel Neels, Michaela Kreyenfeld: Family Policies and the Western European Fertility Divide: Insights from a Natural Experiment in Belgium. Population and Development Review 39(4): 587–610 (Dezember 2013)
DOI: 10.1111/j.1728-4457.2013.00629.x