Wir befinden uns gerade auf dem besten Weg in die Gleichschaltung der Zivilgesellschaft. Vereine bekommen jetzt einen Maulkorb verpasst über die Strafmaßnahme des Gemeinnützigkeitsentzugs.
Wer hätte gedacht, dass die SPD in ihrer Zuständigkeit derzeit für das Bundesfinanzministerium, den Steigbügelhalter für Nazis macht, indem man Vereinen, die sich politisch oftmals unbequem äußern und tatsächlich etwas für die Zivilgesellschaft bewegen, die Gemeinnützigkeit und damit die Steuerbefreiung entzieht?
Skandal
Wer sich als gemeinnütziger Verein politisch äußert, der kann die Gemeinnützigkeit verlieren. Nichts anderes ist es, was die Finanzämter derzeit mit Bezug auf das attac-Urteil grade durchziehen. Als erstes kommt einem da erstmal Artikel 5 Grundgesetz zur Meinungsfreiheit in den Sinn:
Artikel 5 Grundgesetz
Aktuell
(1) Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten und sich aus allgemein zugänglichen Quellen ungehindert zu unterrichten. Die Pressefreiheit und die Freiheit der Berichterstattung durch Rundfunk und Film werden gewährleistet. Eine Zensur findet nicht statt.
(2) Diese Rechte finden ihre Schranken in den Vorschriften der allgemeinen Gesetze, den gesetzlichen Bestimmungen zum Schutze der Jugend und in dem Recht der persönlichen Ehre.
(3) Kunst und Wissenschaft, Forschung und Lehre sind frei. Die Freiheit der Lehre entbindet nicht von der Treue zur Verfassung.
Doch neben dem Angriff auf die Meinungsfreiheit, gehen die Finanzämter noch einen Schritt weiter und erkennen die Gemeinnützigkeit insbesondere auch deshalb ab, wenn ein Verein die Aufnahme von Nazis als Mitglieder ablehnt. Das haut dem Fass den Boden raus. Siehe auch Radiointerview mit Frauke Distelrath von attac zum Verlust der Gemeinnützigkeit von gemeinnützigen Organisationen
Nazis fördern, Wadenbeißer ruhigstellen mit Maulkorb
Erstaunlich ist in diesem Zusammenhang, dass derzeit auffällig viele Vereine die sich sozial und bürgerrechtlich stark engagieren ihre Gemeinnützigkeit abgesprochen bekommen. attac und campact zum Beispiel setzen sich für mehr Demokratie ein und erleichtern dem normalen Bürger sich einzubringen bei z.B. kritischen Entscheidungen der Politik wie z.B. den internationalen Handelsabkommen wie zum Beispiel TTIP und CETA haben sie erfolgreich Millionen Bürger mobilisiert. Beide Vereine sind also höchst erfolgreich in dem was sie tun und das scheint der Politik ein massiver Dorn im Auge gewesen zu sein. Daher hat vermutlich noch unter Sigmar Gabriel der Kampf hinter den Kulissen begonnen gegen diese beiden Vereine.
Weil der Staat gerade diese Vereine hart treffen wollte, ließ man ihnen kurzerhand die Steuerbefreiung entziehen. Doch in dieser Sache ist das letzte Wort noch nicht gesprochen, denn attac geht damit vor das Verfassungsgericht und wird meiner Ansicht nach allein schon mit Bezug auf Artikel 5 GG haushoch gewinnen.
Why do I blog this? Es ist absolut unverantwortlich, zivilgesellschaftliches Engagement nur weil einem die Kommentare un Meinungen nicht gefallen, mundtot zu machen mit der Drohnung der Aberkennung der Gemeinnützigkeit. Das ist faktisch eine Einschränkung der Meinungsfreiheit mit massiven Chilling-Effekten. Eine Demokratie die lebhaft sein soll und sich gegen z.B. Nazis zur Wehr setzen möchte, muss auch Vereine aushalten, die sich zu politischen Fragen politisch äußern. Mir scheint, die Bundesregierung wird immer dünnhäutiger.
Die Firma Kellogg’s beobachte ich seit Jahren mit Interesse. Das liegt vor allem daran, dass ich Cornflakes wirklich gerne essen mag, allerdings nicht die von Kellogg’s, sondern lange Jahre die der Firma C. Hahne Mühlenwerke GmbH & Co. KG. Verfolgt habe ich dennoch intensiv was Kellogg’s treibt, weil ich im Supermarktregal immer weniger Konkurrenzprodukte zu Kellogg’s gesehen habe. Zum Schluss war es lediglich noch die Firma HAHNE und die Handelsmarke des jeweiligen Supermarktes.
Seit auch das Produkt von HAHNE aus den von mir besuchten Supermärkten verschwunden ist, verfolge ich was Kellogg’s nun treibt noch gespannter, nachdem die Konkurrenz erfolgreich aus dem Regal des Handels vertrieben wurde. Was ist Kellogg’s nächster Schritt? Wie macht man weiter wenn man bereits die Schlacht gewonnen hat?
Konkurrenz plattgemacht und jetzt?
Nun seit September 2019 weiß ich es… Kellogg’s kann nun, da die Konkurrenz nicht mehr präsent ist im Regal, versuchen den Produktnutzen zu verringern bei gleichbleibendem Preis. Die Verbraucherzentrale Hamburg hat dem Milliarden-Konzern bereits Ende April 2019 die Mogelpackung des Monats verliehen.
Kellogg’s hat gleich bei mehreren Produkten die Füllmenge reduziert: In vielen Packungen steckt jetzt weniger drin – der Preis bleibt allerdings der gleiche. Wegen dieser versteckten Preiserhöhung wurden Kellogg’s Cerealien von der Verbraucherzentrale Hamburg zur „Mogelpackung des Monats“ gekürt.
Vielleicht haben die Mitbewerber noch nicht Insolvenz angemeldet, sind also rechtlich noch Marktteilnehmer, faktisch dürften sie von der verkauften menge und damit dem Umsatz her keine Rolle mehr spielen, wenn sie aus jedem Supermarktregal des Handels verschwunden sind. Es gelten für Cornflakes also seit kurzem die Gesetze des Oligopols wenn nicht gar des Monopols.
Als Monopolist ist nur noch ein Ziel übrig, das finden des Cournotschen Punktes. Ganz konkret geht es um die Berechnung des cournotschen Punkts (C) mit gewinnmaximalem Preis (p_{c}) und gewinnmaximaler Absatzmenge (x_{c}).
Und genau das scheint Kellogg’s jetzt gerade zu tun. Sie lassen den Preis gleich, manipulieren aber heimlich an der Menge herum. Natürlich würde es dem Kunden auffallen, wenn die Menge kleiner wird, aber die Packung gleich bliebe. Man würde sich zwangsläufig wundern, wieso da soviel Luft in der Packung ist. Nun soviel ist auch den Damen und Herren bei Kellogg’s klar, daher haben sie ihre Verpackungsdesigner hinzugezogen. Und diese Designer haben ganze Arbeit geleistet. Denn diese haben schlau wie sie waren einfach gleich mehrere Verpackungsmodelle geschaffen die insgesamt kleiner sind, aber versuchen auf unterschiedliche Art zu kaschieren, dass die Menge reduziert wurde.
Die Abbildung zeigt, eine normale Verpackung der Handelsmarke „ja!“ im Vergleich zu den nun manipulierten Verpackungen der Firma Kellogg’s. Man sieht wie geschickt der Hersteller hier mit seinen Manipulationen vorgeht. Die ganz linke Packung der „Unicorn Froot Loops“ soll die Illusion hervorrufen sogar größer zu sein als die Handelsmarke indem an der Höhe der Packung manipuliert wurde. Gleichzeitig wurde aber die Tiefe der Packung so stark reduziert, dass das Volumen der Packung kleiner ausfällt als die normale Packung.
Die nächste manipulierte Verpackung verändert ausschließlich die Höhe und lässt die Tiefe der Packung unberührt. Das ist im Prinzip die ehrlichste Änderung der Packung. Das was Luft in der Packung wäre, wurde reduziert in der Höhe. Doch diese „ehrliche Packung“ kann man nicht losgelöst von der Packung die direkt daneben steht bewerten. Denn die Packung ganz rechts versucht ebenfalls zu mogeln, indem sie Höhe und Breite der neuen „ehrlichen Packung“ übernimmt, aber die Tiefe nochmal krass reduziert.
Wer jetzt ganz in diesem Blogpost mal die Preise der Produkte anschaut, der merkt wohin die Reise geht. Das Marketing hat bewusst alle Preise gleich gelassen und ausschließlich an den Packungen manipuliert. Die eigentlichen Füllangaben habe ich jetzt noch gar nicht mit einbezogen (das hat die Verbraucherzentrale bereits getan). Aber es ist schon klar erkennbar, dass hier maximale Verwirrung gestiftet werden soll. Der „fairste“ Preis wenn man so will, ist der für die „ehrliche“ Packung. Dort hat man die Füllmenge aber auch nur um 15g nicht 45g reduziert, damit es nicht so auffällt, dass hier der nächste Mengenkürzungsschritt möglich ist. Die gesetzlich vorgeschriebenen Preisangaben die für 1 kg Cornflakes angegeben werden auf den den Regalpreisschildern sind hier aufschlussreich.
Im EDEKA hab ich dann noch mehr Packungswirrwar gefunden…
…vor allem der Einsatz von „MEGA“ scheint Kelloggs‘ besondere Freude zu machen. Sowohl der Einsatz der Aufschrift „MEGA“ als auch das gleiche Verpackungswirrwarr zwischen den Packungen die die Aufschrift „MEGA“ tragen, zuegt von der einzigen Absicht den Käufer maximal zu täuschen. Man beachte die Höhen und Tiefen der Packungen.
Update 2. Oktober 2023
Vier Jahre später wissen wir endlich was die Firma Kellog’s als nächstes tut, wenn man alle Konkurrenz aus dem Regal geworfen hat. Sie wollten die Einkaufspreise bei EDEKA um 45 Prozent erhöhen. Es ist schon irgendwie krass, wenn sich die Maximierungsregeln für den Profit von Monopolisten so sehr am Lehrbuch einer BWL-Grundvorlesung an der Universität orientieren.
Quelle: spiegel.de
Quelle: bild.de
Die einzig korrekte Reaktion darauf setzt EDEKA jetzt um, nämlich die konsequente Auslistung von Kellogg’s Produkten im Regal. Ich war vor kurzem bei EDEKA zum Einkauf und habe mal ein schönes Foto von der Auslistung gemacht. BRAVO, EDEKA! Endlich hat mal jemand die Eier in der Hose sich das nicht bieten zu lassen. 45 Prozent Preiserhöhung mitten in eine Inflationsphase hinein ist wirklich schon ein massiver Monopolisten-Schachzug.
Ich wünschte mir REWE, Netto, Lidl, Aldi und wer auch immer da noch so in dem Business unterwegs ist, lassen sich das auch nicht mehr bieten von Kellogg’s und schmeissen die auch achtkantig raus. Nicht allein wegen der Preiserhöhung, auch wegen der tollen Mogelpackungen die Kellogg’s so unter das Volk bringt.
Dass wir uns da nicht falsch verstehen… ich habe ebensowenig Sympathien für die Firma Nestlé, deren Firmenchef es für selbstverständlich hält, dass Menschen KEIN GRUNDRECHT AUF Wasser haben und die zugleich als Firma massiv Lobbyarbeit bei unseren Politikern machen, damit sie bloss nicht die Wahrheit über den Zuckeranteil in den Produkten auf die Packung drucken müssen. Nestlé ist keinen Deut besser. Aber das ist eben noch ein ganz anderes Problem. Schön, dass Kellogg’s jetzt mal gezeigt bekommt wo die Grenzen des obigen Diagramms verlaufen.
Why do I blog this? Ich bin verärgert, wie Kellogg’s meine Lieblingsmarke die ohnehin nur einen kleinen Teil im Regal ausmachte verdrängt hat. Zudem halte ich die meisten der Kellogg’s Produkte auch für massiv überzuckert. Die Manipulation die jetzt stattfindet finde ich bemerkenswert, denn während es noch Konkurrenz im Regal gab, hat man sich das nicht getraut. Es zeigt wie die Regeln für den Cournotschen Punkt gnadenlos gelten. Der Kunde wird hinters Licht geführt und es schaut auf den ersten Blick so aus als hätte man Auswahl, aber die einzige Wahl die man hat besteht nur noch zwischen Kellogg’s Produkten die den Kunden versuchen zu überlisten und der Handelsmarke. Ich hoffe bloß, dass die Handelsmarke in ihrem derzeitigen Angebot bestehen bleibt.
Es ist Sommer. Das ist an und für sich eine schöne Sache. Mit dem Sommer einher geht, dass man bei längerem Aufenthalt in der Sonne für Sonnenschutz sorgen sollte. Die Haut der Menschen ist unterschiedlich, und nicht jeder kann Sonne gleich gut vertragen.
Kleidung
Der einfachste Weg für Sonnenschutz zu sorgen ist richtige Kleidung. Wenn ich z.B. dafür sorge dass die besonders gefährdeten Stellen der Haut (Schultern, Arme, Kopf, Füße) – dort wo die Sonne mit der größten intensität einfällt – mit Textil bedecke, dann ist das eine gute Lösung. zum Beispiel ein langes Kleid, ein Sonnenhut, langärmliges Shirt, etc. hier kommt es auch auf das Alter des Menschen an. Ein Säugling / Kleinkind sollte prinzipiell auf Sonnenschutz durch Textil setzen und aus der intensive Sonne ferngehalten werden. Die Haut der Kleinen ist extrem empfindlich und eine Sonnencreme wie die Sonne selbst kann schnell zu Irritationen führen.
Oft jedoch mag der erwachsene Mensch lieber leicht und luftig unterwegs sein und jedes Stück Kleidung fühlt sich wie ein wärmendes und überflüssiges Stück Stoff an. in einem solchen Fall greift man gerne zu Sonnencremes.
Sonnencreme
Auch die Industrie hat erkannt, dass eine Sonnencreme mittlerweile ein favorisierter Weg der Menschen ist sich zu schützen. Auch wenn das Aufbringen des Sonnenschutzes oft mühsam ist und auch die „Entsorgung“ durch Abwaschen später durchaus Probleme mit sich bringt für die Abwasseraufbereitung, hat sich Sonnencreme & -spray weit verbreitet.
Nun ist allerdings die Frage, wieviel Sonnencreme ist genug? Und vor allem wie nutzt man Sonnencreme richtig? Welche der tausend Angebote nutzt man? Welche Aspekte sollten im Vordergrund stehen?
Über diese Fragen habe ich lange Zeit nicht nachgedacht, bis ich eines Tages eine komische Hautreaktion am Bein und den Füßen hatte. Eine unerklärliche Rötung der Haut, die immer weiter zunahm, so dass ich es irgendwann mit der Angst bekam. Ich dachte erst es wäre Sonnenbrand und habe mehr Sonnenschutz auf diese Regionen aufgetragen.
Wie sich drei Jahre später herausstellen sollte, war es einen Allergie gegen die Sonnencreme. Ich war in meinem ganzen Leben nie allergisch gegen irgendwas. Und plötzlich bin ich von einer Allergie betroffen, ohne die Zeichen rechtzeitig richtig deuten zu können. Wer denkt schon bei einem Allerweltsprodukt wie Sonnencreme an eine allergische Reaktion? Immerhin wird das Zeug von Millionen Menschen benutzt.
Fängt man an sich näher mit der Materie Sonnenschutz durch Auftragen einer Schutzschicht auf die Haut zu beschäftigen, dann wird jedoch schnell klar, dass man hier unfreiwillig Teilnehmer an einem chemischen Experiment der Kosmetikindustrie wird.
Kosmetik
Während es anfangs der Industrie vielleicht noch gereicht hat einen funktionierenden Sonnenschutz bereitzustellen, so sind Sonnencremes und Sprays mittlerweile zu ausgefeilten und komplexen Kosmetikprodukten geworden. Eigentlich ist das Prinzip einfach:
Durch Experimente fand man heraus, dass Titandioxid, ein weißer Stoff UV-Strahlung gut blockiert
Titandioxid ist die Grundlage fast jedes Sonnenschutzproduktes
Das normalerweise weisse Pulver Titandioxid, wird Teil einer Creme, um das gleichmäßige Auftragen und die gleichmäßige Verteilung der Pulverpigmente sicherzustellen
Der Lichtschutzfaktor wird übrigens durch Tests ermittelt, die die gleichmäßige Verteiltheit der Pigmente überprüft, und damit die Blockadewirkung gegenüber UV-Einstrahlung
Neben Titandioxid befinden sich allerdings mittlerweile eine unüberschaubare Anzahl an Zusatzstoffen in den Cremes der Anbieter. Der komplette Irrsinn dieser Entwicklung wird augenfällig, wenn man von ein und dem gleichen Hersteller zwei Cremes mit gleichen Schutzeigenschaften erwerben kann, von dem ein Produkt eine sogenannte „Allergiker“-Variante ist. Das Produkt für Allergiker (die Schuld wird hier subversiv dem Anwender/Menschen zugeschoben) weist plötzlich nur noch einen Bruchteil der Inhaltsstoffe auf wie die „Normale“ Version des Produktes.
Produktchemie
Ich habe vier Produkte (Eucerin von Beiersdorf, todaysun von der today GmbH, elkos von EDEKA und Sun Ozon von Rossmann) unfreiwillig getestet, drei davon rufen eine Allergie bei mir hervor. Eine Allergie die nicht nötig sein müsste, die aber dank der ausgefeilten Produktchemie dem Kunden bewusst untergejubelt wird. An dieser Stelle möchte ich daher mal für das Thema Produktchemie sensibilisieren.
Zunächst möchte ich mit einem Rant eröffnen:<rant> Ich finde es ein absolute Frechheit, dass auf allen vier Produkten die Inhaltsangaben in viel zu kleiner Schrift aufgebracht werden. Es ist hier eine optische Vergrößerung notwendig, um den Text einfach und flüssig lesbar ohne optische Lesehilfen entziffern zu können. Hier besteht dringender Handlungsbedarf mit einer EU-weiten Regelung zur Angabe von Inhaltsstoffen auf Produktverpackungen.
Es wäre kein Problem, die nötigen Texte als kleines Beiheftchen an der Verpackung anzukleben, wenn man unbedingt auf eine Umverpackung mit Beipackzettel verzichten möchte. Doch die Industrie entscheidet sich hier dafür die Inhaltsstoffe in kleinster Schrift die gesetzlich gerade noch zulässig ist aufzubringen, und macht es dem Verbraucher damit schwer bis unmöglich das Produkt noch im Laden vor dem Kauf zu beurteilen.
Das macht leider auch die Auswertung und den vergleich der Produkte nahezu unmöglich ohne Hilfsmittel und einen enormen Zusatzaufwand, denn allein die Länge der Liste an Inhaltsstoffen ist beeindruckend. und dann kommen noch Symbole hinzu, deren Bedeutung der Gelegenheitsnutzer von Kosmetika gar nicht deuten kann, wenn er nicht darauf geschult wurde. </rant>
Allergieauslöser Eucerin Sun Lotion – Extra Leicht
Das Produkt Eucerin von Beiersdorf hat bei mir als erste Sonnencreme allergische Reaktionen hervorgerufen. Schaut man auf die Produktseite zu diesem Ding dann wird einem speiübel.
Folgende Inhaltsstoffe sind in einer Allergikervariante nämlich NICHT enthalten:
Hinweis: Die Liste ist nicht identisch mit der Liste hier drunter, die ich vor einigen Jahren runtergeladen habe, da war Titandioxid wie man sieht ein fester Bestandteil.
Besonders perfide ist bei der Eucerin Creme gewesen, dass diese in der Apotheke(!) verkauft wurde und eines der teuersten Sonnenschutzprodukte dort war. In diesem Fall ist also weder der Verkauf in der Apotheke ein Hinweis auf ein gesundes Produkt, noch ist es ratsam teures Geld für einen schädlichen Chemiecocktail auszugeben. Das Businessmodell der Apotheke hingegen hat das Produkt prima gefördert, denn ich wurde unmittelbar Kunde eines Antiallergie-Medikaments und einer Behandlungscreme. Schönen Dank auch!
Allergieauslöser todaysun sonnenmilch von der today GmbH und der Emil Kiessling GmbH für die ReWe Gruppe
Dieses Produkt hat bei mir nachgewiesener Maßen krasse Reaktionen vor allem im Nacken und an den Unterarmen hervorgerufen. Es fängt harmlos mit Juckreiz und kleiner pickelartiger Strukturierung der Haut an und geht dann über zu Bläschenbildung die schnell (innerhalb eines Tages) zu nässen beginnen. Dann hilft nur noch ein Antiallergikum.
Interessant ist auch, wie die Sonnencremeanbieter (hier EDEKA) offenbar erst vor zwei Jahren auf eine neue Kennzeichnung für Haltbarkeit des Produktes umgeschwenkt sind. Ich habe zufällig noch eine Creme mit Lichtschutzfaktor 20 gefunden, die bis 2016 haltbar war. Hier sieht man im direkten Vergleich was verändert wurde an der Aufschrift auf der Packung.
EDEKA Packungsvergleich alte und neue Packung
Hautverträgliches Sun Ozon MED Sonnenspray von Rossmann bzw. der Dirk Rossmann GmbH
Das Sonnenspray von Rossmann für allergische Haut und bei Sonnenallergie ohne Duftstoffe ist derzeit das einzige Sonnenschutzmittel, das mit meiner Haut kompatibel ist. Und vermutlich zu Recht. Denn Titandioxid fehlt in dieser Lösung. Zugleich fehlen zig Duftstoffe und andere komische Dinge. Was ebenfalls sehr sympathisch ist, Rossman schreibt eindeutig auf die Packung wie lange das Produkt haltbar ist, nämlich bis 08/2020. Die anderen Hersteller weichen hier auf eine Tarnung des Haltbarkeitsdatums aus, die sich sehen lassen kann. (Mehr dazu später ganz unten!)
Interessant ist zunächst, dass von den vier Produkten die ich probiert habe, drei Titandioxid enthalten. Das eine, das bei mir verträglich scheint jedoch kein Titandioxid enthält. Das ist schonmal ziemlich auffällig. Noch auffälliger ist allerdings, welche schiere Menge an Substanzen in den Sonnenschutzmitteln enthalten ist. Hier kann man nicht mehr auf einen Stoff rückführen, gegen den man allergisch ist es kann durchaus eine spezifische Kombination aus chemischen Substanzen sein.
Mein vorläufiges Fazit lautet: Sonnenschutz in chemischer Form nach Möglichkeit vermeiden und auf physischen Schutz durch Textilbedeckung umstellen wo es möglich ist. Wenn es ein chemischer Sonnenschutz sein muss, dann auf jeden Fall die Allergiker Produkte nehmen und darauf achten dass die Dinger kein Parfum enthalten (das ist überflüssig und nur ein Risikofaktor mehr).
Eine weitere Recherche ergab, dass Octocrylene derzeit ein neuer beliebter Stoff für UV-B-Blocking ist. Auf der Wikipediaseite steht dazu etwas Spannendes:
In den letzten Jahren wurde eine Häufung von Kontaktallergien bei Verwendung von Octocrilen in Sonnenschutzmitteln berichtet, die bei Erwachsenen anscheinend im Wesentlichen auf eine vorherige Photosensibilisierung durch die äußerliche Anwendung von Ketoprofen-Präparaten zurückzuführen ist.
So, und dann hab ich mal überlegt… und ich stellte fest, ja, Ketoprofen, damit bist du in Kontakt gekommen. Und zwar als ich mir mal den Knöchel verstaucht habe. Das Produkt das ich noch im Schrank hatte hieß Advel Schmerzgel und es enthält 25mg Ketoprofen auf 1 g Gel.
Die Wirksamkeit dieses Gels ist hoch, es wirkt sehr gut als Schmerzstiller. Allerdings habe ich damit vermutlich meine Haut insgesamt Photosensibilisiert, so dass ich jetzt in Verbindung mit Octocrylene und Titandioxid eine Kontaktallergie ausbilde.
Allergiereaktion
Wie sieht es aus wenn die chemische Industrie einen Versuch mit deiner Haut durchführt?
Ausschlag & Bläschen am Hals
Antiallergika
Antiallergika vom Arzt sind die einzige Hilfe in der Not. Konkret in meinem Fall Fexofenadin Hydroclorid. Das Schöne selbst in diesen Pillen ist Titandioxid enthalten.
Zur direkten Behandlung auf der Haut habe ich MomeGalen Fettcreme verwendet. Diese enthält Mometasonfuroat und wer hätte es gedacht E 171 (Titandioxid).
Links & Artikel
Warum unparfümierte Sonnencreme die bessere Wahl ist — Unreinheiten und dunkle Flecken ade
Franziska Grammes
4-5 minutes
So schön der Frühling ist – für unsere Haut birgt er auch Schattenseiten. Schon die ersten Sonnenstrahlen haben genug Kraft, unserer Haut zu schaden. Daher sollten wir uns schützen. Doch für viele hat Sonnenschutz – gerade im Gesicht – Unreinheiten, Rötungen, Juckreiz und sogar dunkle Flecken zur Folge. Das hat nicht selten mit den extensiv genutzten Duftstoffen und weiteren kritischen Stoffen in vielen Sonnencremes zu tun.
Viele Hersteller verwenden in Sonnenschutz Inhaltsstoffe wie Emulgatoren, minderwertige chemische Filter oder eben Duftstoffe.
Duftstoffe und andere kritische Stoffe in Sonnenschutz
Emulgatoren
Die berüchtigte Mallorca-Akne wird unter anderem durch Fette und Emulgatoren in Sonnenschutzmitteln ausgelöst. In Kombination mit UV-Licht bilden diese Substanzen nämlich bestimmte Reizstoffe in den Talgdrüsen, die Entzündungen verursachen – und das vor allem an Stellen, wo viele Talgdrüsen vorhanden sind: also im Gesicht und am Dekolleté. Um Emulgatoren wie Polyethylenglykolen zu meiden, solltest Du auf die Vorsilbe „PEG“ und die Buchstabenfolge „eth“ im Inhaltsstoffverzeichnis achten. Beispiele sind: Laureth 4, Ceteareth–15 oder PEG-8.
UV-Filter
Nicht alle chemischen Filter in Sonnenschutz sind schlecht, aber einige von ihnen können Allergien auslösen oder gar hormonell wirken. Wenn sie über die Haut ins Meer gelangen, können sie außerdem Schäden am Erbgut von Fischen und Korallen verursachen. Kritische chemische Filter erkennst Du unter anderem an den Bezeichnungen Benzophenone 3-5, Ethylhexyl Methoxycinnamate oder 4-Methylbenzylidene Camphor.
Nanopartikel
Mineralische Filter sind tendenziell besser verträglich, als chemische Filter. Wenn sie wie Titanium Dioxide (nano), Zinc Oxide (nano) oder Methylene Bis-Benzotriazolyl Tetramethylbutylphenol (nano) in Nanoform daher kommen, sorgen sie wegen ihrer geringen Größe für ein besseres Verstreichen der Creme und verringern so den Weißeffekt. Aber in Nanoform sind sie auch umstritten. Bei gesunder Haut gelten Nanopartikel als unbedenklich. Bei Sonnenbrand, sehr empfindlicher Haut und kleinen Kindern sollte hingegen auf Nanopartikel verzichtet und der „Geister-Effekt” in Kauf genommen werden.
Duftstoffe
Schon der Geruch von Sonnencreme weckt bei vielen Urlaubsgefühle. Doch gerade in Sonnenschutz können Duftstoffe dunkle Flecken und sogar allergische Reaktionen begünstigen. Duftstoffe erkennst Du an Namen wie Coumarin, Citral, Butylphenyl Methylpropional oder auch schlicht an der Bezeichnung „Parfum”.
Bei Duftstoffen in Sonnencremes solltest Du besonders Aufmerksam sein, denn unter hoher UV-Einstrahlung sind phototoxische Reaktionen möglich. Wenn die Haut nach der direkten Sonnenbestrahlung mit Rötungen, Quaddeln, Knötchen und Bläschen reagiert, spricht man von einer Lichtdermatose – auch Sonnenekzem oder eben „Mallorca-Akne” genannt.
Wenn der Ausschlag abgeheilt ist, können braune Flecken oder Linien zurückbleiben. Sie zeichnen die Parfumtropfen oder -streifen nach. In der Fachsprache heißt diese Hautveränderung Berloque-Dermatitis. Viele Parfumstoffe, etwa Bergamottöl, reagieren mit UV-Strahlen auf der Haut beziehungsweise in Hautzellen.
Weniger ist mehr
Klar ist es schön, wenn die Haut nach Urlaub duftet. Doch noch viel schöner, ist eine gesunde, schöne Haut, die ohne Ausschlag oder gar braune Flecken vor schädlichen UV-Strahlen geschützt wird. Checke daher die Inhaltsstoffe Deiner Sonnenpflege daher stets genauestens.
Wenn man mal schaut wieviele Sonnencremes Parfum einsetzen, dann wird klar, dass hier die Sicherheit für die Haut eine untergeordnete Rolle bei den Herstellern spielt, denn sogenannte Furocumarine werden offenbar gerne und viel eingesetzt. Diese können aber unter UV-Bestrahlung zu einer Berloque-Dermatitis werden. Also Hände weg von parfümierten Sonnencremes.
Stoffmix
Hier hab ich eine gute Übersicht der wichtigsten Stoffe gefunden:
Sunscreen lotions vary enormously with their active ingredients. The following list of active chemical compounds found in sunscreen formulas are approved by FDA legislation:
p-Aminobenzoic acid (PABA) – up to 15 %
Avobenzone – up to 3%
Cinoxate – up to 3%
Dioxybenzone – up to 3%
Homosalate – up to 15%
Methyl anthranilate – up to 5%
Octocrylene – up to 10%
Octyl methoxycinnamate (Octinoxate) – up to 7.5%
Octyl salicylate (Octisalate) – up to 5%
Oxybenzone – up to 6%
Padimate O – up to 8%
Phenylbenzimidazole sulfonic acid (Ensulizole) – up to 4%
Sulisobenzone – up to 10%
Titanium dioxide – up to 25%
Trolamine salicylate – up to 12 %
Zinc oxide – up to 25%
Mexoryl SX (Ecamsule) – UVA absorber
The following list, in addition to the above, is approved by the EU and other parts of world:
4-Methylbenzylidene camphor (Enzacamene)
Tinosorb M (Bisoctrizole)
Tinosorb S (Bemotrizinol)
Mexoryl XL (Drometrizole Trisiloxane)
Neo Heliopan AP (Bisdisulizole Disodium)
Uvinul A Plus (Diethylamino Hydroxybenzoyl Hexyl Benzoate)
Uvinul T 150 (Octyl Triazone)
Uvasorb HEB (Iscotrizinol)
Parsol SLX (Polysilicone-15)
Amiloxate (Isoamyl p-Methoxycinnamate)
References: Hanson Kerry M.; Gratton Enrico; Bardeen Christopher J. (2006). „Sunscreen enhancement of UV-induced reactive oxygen species in the skin“. Free Radical Biology and Medicine 41 (8): 1205-1212
Why do I blog this? Eine Allergie zu bekommen, obwohl man seine Haut gerade schützen wollte ist so ziemlich die unangenehmste Überraschung die es gibt. Und es kann einem den Urlaub gründlich verderben, wenn man die Allergie nicht schnell behandelt. Es gibt Antiallergika, die man umgehend einnehmen sollte. Auch eine spezielle Fettcreme hilft die irritierte Haut wieder auf Kurs zu bringen.
Was ich der Industrie vorwerfe ist der leichtfertige Umgang mit den Zutaten. Hier scheinen echte Künstler am Werk zu sein, die gerne zig Stoffe mischen, ohne Rücksicht darauf, dass das später mal auf der Haut landen wird von Millionen von Menschen. Um Titandioxid sollte man vermutlich einen großen Bogen machen. Frankreich hat den Stoff bereits im April 2019 verboten. Aber auch Octocrylene scheint nicht unproblematisch, insbesondere, wenn man zuvor einmal mit Ketoprofen-Produkten in Berührung gekommen ist.
Mein persönliches Fazit lautet: Man sollte extrem vorsichtig sein, was man überhaupt an seine Haut ranlässt. Einmal mit einem problematischen Stoff in Berührung gekommen, kann dies offenbar zu einer Sensibilisierung führen die einen das gesamte Leben hindurch begleiten kann. Daher ist hier Vorsicht die Mutter der Porzellankiste. Keine neuen Substanzen auf die Haut lassen wenn es nicht absolut notwendig ist. Gerade bei Cremes und Gels und klebrigen Materialien extreme Vorsicht walten lassen und im Zweifel darauf verzichten. Als Grundregel sollte man zudem JEDES Jahr die Sonnenschutzprodukte neu kaufen. Denn die Haltbarkeit nach Öffnung beträgt bei keinem der Produkte länger als 12 Monate.
Als Produktempfehlung für mich halte ich mich zunächst an das Rossmann Produkt und sonst werde ich mal Daylong Extreme ausprobieren, wenn es nötig sein sollte, denn das scheint weder Octocrylene noch Titandioxid zu enthalten.
Was ich übrigens ebenfalls eine Frechheit finde, ist, dass auf einem Teil der Sonnencremeprodukte ein ominöses Symbol prangt, dessen Bedeutung ich mir von meiner Freundin erklären lassen musste. Es ist eine Art symbolisierter Topf mit Deckel und einer Zahl mit Buchstabe daneben. Dieses Symbol bedeutet, dass das Produkt „12 Monate nach Öffnung“ haltbar ist. Welcher Politiker sich da von der Industrie hat über das Ohr hauen lassen, hier von gängiger Kennzeichnung abzuweichen, der hat sich seinen eigenen Deppen-Award verdient. Ich würde jede Wette eingehen, dass nichtmal jeder zweite Mann weiß was dieses Symbol bedeutet. Frauen die öfter mit Kosmetika hantieren wissen das vielleicht eher, ich wusste es definitiv nicht.