Inkompetent und Man(n)/Frau merkt es nicht

miltonOliver Wrede hat einen spannenden Hinweis auf die Probleme in Zusammenhang mit der Selbstwahrnehmung und vor allem der Wahrnehmung von eigenen Schwächen in seinem blog (NEIN! Das Bild rechts hat nichts mit Ihm zu tun, sondern stammt aus dem Blog, das er zitiert!). Die Essenz von seinem Hinweis kann etwas metaphorisch umschrieben wie folgt wiedergegeben werden: „Bring den Menschen, die sich selbst nicht richtig einschätzen können, bei, dass man in einem Spiegel sich selbst sehen kann.“

Mir würden da glaube ich problemlos ein paar „interessante“ Fälle einfallen, denen ein ganzer Spiegelsaal mal richtig gut täte (politik, Wirtschaft, Wissenschaft, … das fällt nicht schwer). Viele darunter sind zudem noch in der Lage, dass sie der Liga angehören: „Wer A sagt muss auch B sagen.“, obwohl doch schon lange klar ist, dass man auch „erkennen kann, dass A falsch war“!

Ich wette, dass es da auch die eine oder andere gute Indianerweisheit zu gibt. Wie wäre es z.B. mit: „Der Mensch erblickt sein Spiegelbild nicht in fließendem Gewässer, in ruhigem bzw. still stehendem Gewässer erblickt er es.“

Neuregelung für Gastronomiedienstleistungen der Universität Bremen

Die Universität Bremen (seit Beginn des Jahres Anwärter auf einen Platz als Exzellenz-Universität) führt beginnend ab kommender Woche ein neues System ein, um die Mensa und die Cafés auf dem Campus bei Ihrer Dienstleistung für den Wissenschaftsbetrieb zu optimieren.

Im Rahmen der Umstrukturierungspläne des Hochschulentwicklungsplans 5 (kurz: HEP5) wurden jetzt Teilregelungen aktiv, die nachträglich für alle Studenten und Mitarbeiter die Teilnahme an einem Intelligenztest (nach A.P. Rilton) möglich macht. Künftig sollen Personen mit IQ über 120 Punkten generell das Recht haben sich in Schlangen ganz vorne anzustellen.

Diese Massnahme stellt laut Pressestelle der Universität einerseits eine Fortentwicklung des bereits vor einigen Jahren durchgeführten Projekts „Intelligent Queueing (iQ)“ dar, andererseites so wird auf dem Campusgelände kolportiert, habe der HEP5-Ausschuss ein weiteres Zeichen für die Bemühung um Exzellenz in allen Bereichen der Universität setzen wollen.

Die Teilnahme an dem Test ist natürlich freiwillig, wie uns ein Pressesprecher der Universität versicherte, um nicht in die Persönlichkeitsrechte des Einzelnen einzugreifen. Die Regelung, 120er IQ’s in Schlangen künftig vorzulassen ist jedoch für alle Personen auf dem Campus nach Inkrafttreten der Regelung am heutigen Tag ab Montag verpflichtend. Nach erfolgter IQ-Auswertung wird eine neue „Card of Excellence“ an die betreffenden Studenten und Mitarbeiter ausgegeben, in der zusätzlich die exakte IQ-Information in Form eines neuen RFID-Chip (Radio Frequency Identification) hinterlegt ist. Mit dieser durch technische Weitsicht geprägten Entscheidung sollen künftig weitere Dienste für Exzellenz optimiert werden (z.B. Zugang zu Uniparkplätzen, Bibliotheksdienstleistungen, Lehrveranstaltungsraumvergabe, Kopierernutzung, usw.).

Das Konzept schliesst Personen unter 120 IQ-Punkten nicht aus, wie die Pressestelle betont: „Diese können gegen einen einmaligen Semesterbeitrag von 250 Euro jeweils 5 IQ-Punkte zum erzielten Testergebnis hinzukaufen.“

Erste Reaktionen auf die neue Regelung fallen positiv aus. Die Elite der Uni begrüßt die geschaffene Regelung als überfälligen Schritt hin zu mehr Effizienz auf dem Campus. Was Studentenprojekte wie „Intelligent Queueing“ nicht geschafft hätten, würde hier zukunftsweisend umgesetzt. Bremen werde damit ein weithin sichtbares Zeichen für Aufbruch setzen, das nicht nur ein Lippenbekenntnis zur Forschungsuniversität ist.

Für eine freiwillige Teilnahme an den IQ-Tests ist in jedem Fachbereich ein sogenanntes „Office of Excellence“ eingerichtet worden. Für den Fachbereich 12 ist dies z.B. der Raum GW 2 / A2280. Weitere Offices anderer Fachbereiche sind seit gestern im Suchsystem der Universität hinterlegt. Dort ist eine Anmeldung für den Test zwischen 10:00 und 12:00 an Werktagen möglich. Die Durchführung des Tests findet an regelmäßigen Terminen im Sportturm der Universität statt und wird durch einen externen Gutachter der Universität Heidelberg und einen Notar aus Hamburg begleitet, die gleiche Bedingungen für alle Teilnehmer sicherstellen werden.

Business Framework für E-Learning: OBELIX

Seit Dezember 2005 gibt es ein neues Projekt am E-learning-Himmel über Europa: PROLIX. Nach eigenen Angaben der Projektseitenbetreiber, verfolgt PROLIX das Ziel, Lernen mit den Geschäftsprozessen in Unternehmen zu verknüpfen, um schneller die Fachkompetenzen der Mitarbeiter an veränderte Geschäftsumfelder und -anforderungen anzupassen.

Die 19 verschiedenen Partner aus 9 europäischen Ländern wollen eine sogenannte „Open Business Enterprise Learning and Information Systems exchange Reference Architecture“ , kurz OBELIX erschaffen. Das who-is-who der Partner ist geprägt durch drei einflussreiche Business-Größen (Giunti Interactive, IMC und IDS Scheer AG). So ist für die IMC z.B. Dr. Volker Zimmermann vom Vorstand der imc AG Deutschland als ein Ansprechpartner benannt ebenso wie Dr. Fabrizio Giorgini von Giunti Interactive Labs, Italien.

Einen kurzen Überblick über das Projekt geben diese Folien. Leider ist nicht ersichtlich, welche Technologien und oder Sprachen für die Entwicklung zum Einsatz gelangen werden. Es wird sich also lohnen das im Auge zu behalten, z.B. auf den Wiki-Seiten des Projektes. Derzeit sucht übrigens die Wirtschaftsuniversität Wien am „Department of Information Systems, New Media“ dem Lehrstuhl von Prof. Dr. Neumann gerade einen neuen Mitarbeiter für dieses Projekt.