Retro Computing – Spaß mit Klassikern für den Amiga

Unter Hipstern ist „RETRO“ ja sowieso seit Jahren im Trend. Wenn man sich die Computerspieleentwicklung so anguckt, dann kommt man aber auch ohne Trendgespür schnell zu dem Schluss „Da war schonmal irgendwie mehr Spaß am Gerät!“. Das aktuellste Computerspiel, dass ich mir gerne gekauft hätte ist Giana Sisters Twisted Dreams, nur leider kam dieses exzellente Spiel, bei dem eine innovative Idee des Kontextflip bzw. der Polarity Mechanic (ähnlich zu dem Game Cube Spiel IKARUGA) konsequent mit 8-Bit-Seele umgesetzt wurde, für die Steam-Platform Windows-only raus. Schade, denn Windows nutze ich nunmal nicht, und nur für ein Spiel tu ich mir die Windows-Qualen nicht an!

giana_sisters_twdr

Videovorschau des Spiels



Aber es gibt Abhilfe für diesen bedauerlichen Zustand. Die höchst erfolgreichen Rechner der 80er z.B. der Amiga Computer haben den Sprung geschafft in Systeme wie OS X Mountain Lion. Das Schlüsselwort heißt Emulator. Und wer hätte gedacht, dass eine Emulation soviel Spaß machen kann?
Amiga_Logo_1985

Die aktuellste Fassung des FS-UAE (Frode Solheim – Unified Amiga Emulator) ist eine der empfehlenswertesten Amiga Emulationen die ich seit langem gesehen habe. Zwar gibt es mittlerweile sogar den in Javascript implementierten Scripted AMIGA Emulator (z.B. mit der 9fingers demo), mit dem man doch tatsächlich LIVE und in Farbe im Browser einen ganzen Amiga Rechner hochfahren kann, aber für echten Game-Fun ist der FS-UAE unter OS X das Maß aller Dinge.

Der Weg zum Spaß

SPEEDLINK-COMPETITION-PRO-JoystickUm ruck zuck wieder Spaß am Spiel zu bekommen tut man Folgendes:

  1. Den FS-UAE in der aktuellsten Fassung downloaden
  2. Einen Competition Pro USB kaufen z.B. hier oder einen Adapter bestellen als Bausatz (siehe unten) und an den Rechner anschließen (Taucht als GamePad-Device auf)
  3. Die Kickstart ROMS des Amiga OS (v1.3, v2.0 und v3.0) irgendwoher besorgen (?-Torrent is your best friend)
  4. Webseiten besuchen, die sogenannte ADF-Disk-File-Images anbieten, z.B. www.theoldcomputer.com oder www.emuparadise.me, oder auch Amiga Open Game Database und massig Zeug runterladen nachdem man sich dort registriert hat
  5. Nun legt man im FS-UAE Konfigurationen für die Games an. Das macht Sinn für Spiele die z.B. nur mit bestimmtem Setup (Kickstart Rom + Amiga Rechner + Chip/Fast-RAM) vernünftig laufen. Die meisten Games laufen mit Kickrom v1.3 und einer softwareseitig aktivierten Fast-RAM-Erweiterung prima. Manchmal aber muss man Fastram deaktivieren und Kickrom 2.0 unter Amiga 500 nicht 500+ nutzen damit es klappt. Hier muss man ausprobieren, oft sind es lediglich die Demos der Cracker die inkompatibel sind zu bestimmten Setups, aber das lässt sich verschmerzen.
  6. Joystick in richtige Position mit festem Stand bringen und START des Emulators im Fullscreen Modus.

Diese Kombination dürfte für massig Spaß sorgen. Bei mir sah das Konfigurationsfenster des FS-UAE Launcher nach kürzester Zeit so aus:

fs_uae_gui
FS UAE Launcher Fenster mit Konfigurationen für Games


FS UAE Arcade Fenster mit allen meinen Games

Komische Tastenverrenkungen

Probleme mit dem FS-UAE hatte ich lediglich an drei kleinen Punkten:

  1. Wie erreicht/drückt man die Funktionstasten des Amiga auf einem Mac?
    Und das ist tatsächlich nicht so offensichtlich. Denn es ist das gleiche Problem wie wenn man eine Funktionstaste unter dem Mac drücken will. Der Mac hat aber ja seit längerem die F-Tasten mit Funktionen für Lautstärkeregelung und helligkeit usw. belegt. Will man also eine Funktionstaste drücken muss man einen Trick anwenden.
    Man muss für die F12-Taste z.B. die tasten cmd+fn+F12 drücken, also 3 Tasten. Warum die F12-Taste so wichtig ist erklärt sich aus dem FS-UAE-Funktionsumfang. Will man nämlich eine „Diskette“ im Emulator in der emulierten Floppy wechseln, dann muss man in den Kontrollscreen des Emulators rein. Den erreicht man aber nur mit cmd-fn-F12 und genauso verlässt man ihn auch wieder.
  2. Einige Spiele benötigen in den durch einige Cracker vorgeschalteten „Trainern“ die Funktionstasten 1 bis 5 um fortfahren zu können. Die Kombination cmd+F5 ist aber auf Macs per default für die Aktivierung von VoiceOver vorgesehen für sehbehinderte Menschen und leider springt diese Aktivierung auch bei Befehlskombinationen für F5 sofort an. Das kann man aber deaktivieren in den Systemeinstellungen unter Tastatur > Tastaturkurzbefehle > Bedienungshilfen indem man das entsprechende Häkchen dort einfach entfernt.
  3. Wie verlasse ich das Gamefenster des FS-UAE?
    Die Maus wird nämlich sofort von diesem Fenster „gefangen“ damit man darin spielen kann, aber wie kommt man wieder raus? Der Trick ist die mittlere Maustaste bzw. wenn vorhanden den Scrollrad-Klick auszuführen. Ein anderer Weg ist einfach mit cmd+TAB das Programm zu wechseln.

Hat man diese Hürden übersprungen steht dem Retro-Spielspaß nichts mehr im Weg. Ich persönlich mag ganz besonders die Liebe zum Detail, die der Emulator-Entwickler für die Lesevorgänge der Floppy aufgewendet hat. Die Floppygeräusche werden so perfekt emuliert, dass wirklich großartiges Retrofeeling aufkommt und man nach kürzester Zeit vergessen hat, dass man eigentlich an einem State-of-the-Art Mac Rechner sitzt. Wie also wäre es mit einer Version „The Great Giana Sisters“ aus dem Jahre 1987 um mal wieder echtes Retrofeeling aufkommen zu lassen? Der klassische Platformer mit seiner tollen Musik von Chris Hülsbeck (siehe ebenso Turrican 1 + 2) hat absolut nichts von seiner Eleganz verloren.

screen_2_giana

Mein liebster Favorit ist nach wie vor Dyna Blaster, das man prima mit 4 Personen spielen konnte (über Parallelport-Adapter). Es macht auch jetzt noch Monsterspaß!

Übrigens, wer nach den ganzen coolen Demos von damals Ausschau hält wird hier bei ada.untergrund.net fündig. Und wer sich von Beginn an Arbeit sparen will, der kann an dem beta Test der Amiga Open Game Database mitmachen und mithelfen diese zu verbessern. Zum Beispiel den Eintrag von Wizball. Schön ist auch zwei tolle Interviews mit Entwicklern von damals zu lesen, z.B. Andreas Axelsson (Pinball Series) und Martyn Brown (TEAM17).

Blogs & Foren

retropoly_logo

Natürlich gibt es tausende Retrofans da draußen. Ein nettes RETRO-Blog das ich gefunden habe ist RETROPOLY. Dort gibt eine Menge Zeug das interessant ist, von Wallpapers, über Terminankündigungen für Retrogaming Events und, und, und…
Bei der Gelegenheit bin ich dann noch über AMIGA.org, den Amiga History Guide, den Macintosh Garden und die Betaworld gestolpert.

Selber ADF Disk Images herstellen

kryoflux_logo

Wer selber seine alte Diskettensammlung noch retten möchte der kann auf ein speziell dafür geschaffenes USB-Laufwerk zurückgreifen von der Firma Kryoflux. Diese bietet eine Laufwerk inkl. Software an, um Amiga, Atari und viele andere historische Formate zu lesen und in ein Image-File zu verwandeln. Geschafen wurde diese Lösung gemeinsam mit der Software Preservation Society (auf twitter), die zuvor Classic Amiga Preservation Society hieß. Andere erwähnenswerte Organisationen in diesem Umfeld sind z.B. folgende:

Amiga Musik mit MOD-Files

amp_playerWer selber noch eine Sammlung von sogenannten MOD’s (ein spezielles Musikformat unter Amiga) hat, der kann sich die Klänge von damals auf dem iPhone wieder zurückholen. Denn es gibt den kostenfreien AMP Player im AppStore, der sich mit Webseiten wie z.B. http://amp.dascene.net und http://modp3.mikendezign.com verbindet und Musik downloaden kann zum Abspielen.

Amiga Emulator unter iOS & Android

Da die Apfelfirma sich ja ziemlich anstellt in Sachen Emulatoren und so… und solche Emulatoren nie durch das Review lässt (ganz im Gegensatz zu z.B. Omega 500 für Android im Google Play Store), bleibt zumindest den iOS Entwicklern der Weg den iAmiga als Developer zu compilen und zu installieren. Derzeit gibt es nur vereinzelte Spiele vom Amiga als Portierung mit Hilfe dieses Emulators im AppStore, diese haben aber gräßliche Bewertungen bekommen, weil das Gameplay keinen Spaß macht ohne Joystick.

Es gibt übrigens auch den berühmten Multiple Arcade Machine Emulator aka MAME für iOS (und andere OS’s). Und den Quellcode gibts da auch gleich mit dazu. Sehr schön!

Amiga Joystick Adapter SUB-D-9-zu-USB im Selbstbau

adapter_joystickWer noch einen alten Amiga-, Atari-, C64-, Commodore 128- oder ähnlichen Joystick rumliegen hat, der kann diesen weiterbenutzen mit einem Adapter. Kaufen kann man den z.B. bei Retro Donald. Details dazu und die direkte Bestellseite findet man hier. Gefunden hab ich auch eine tolle Anleitung mit einem Video-Podcast auf Youtube, die den Adapter und den Bausatz vorstellt. Übrigens mal ein ein erfrischen angenehmer Podcast, wo es gleich zu Sache geht und nicht ewige, gähnen lange Intros kommen und der Sprecher sich einen abwürgt, sondern fix und auf den Punkt.


Quelle: Retro Review: USB-Joystickadapter für Atari/Amiga im Eigenbau (YouTube)

radioparalaxDanke an dieser Stelle für die Leute von Radio Paralax, die tolle Videopodcasts machen und ganz nebenbei einen schönen Radiosender mit Retromucke und einen Videokanal für RETRO im Internet haben ähnlich wie Radio NECTARINE und auch bei der Amiga Immortal CD Collection. Dieser Adapter, der da vorgestellt wird, ist unbedingt zu empfehlen, ich habe zwar irgendwann mal den Speedlink Joystick USB gekauft, aber der hat wie im Podcast erwähnt wird nur 10 Abfragen pro Sekunde, der Adapter hingegen schafft 100 Abfragen pro Sekunde, was bei schnellen Spielen wie z.B. Pacman absolut notwendig ist. Also kauft Euch lieber einen Adapter für die richtige Hardware als diesen Möchtegern-Competition Pro und ersteigert Euch vielleicht auf e-Bay einen richtigen alten Joystick der noch was taugt.
murks_nein_dankeGanz nebenbei ist dieser Speedlink Joystick in der Retro-Version echt qualitativ nur ein müder Abklatsch von dem echten Competition Pro. Zum einen sind die Mikroschalter nicht verschraubt, sondern mit komischen Plastikhalterungen gesteckt, dann sind die Mikroschalter nicht zu öffnen (und damit auch nicht zu reparieren), weil die vernietet sind und nicht verschraubt, die Feuerknöpfe sind mit Sollbruchstellen versehen und die Liste geht endlos weiter, ein Musterbeispiel an geplanter Obsoleszenz, wenn man den alten Joystick gegen dieses ärmliche Ding mal Teil für Teil vergleicht kann man schön sehen wie wir unseren Planeten mit Müllprodukten kaputt machen durch Murks. Eigentlich ein klarer Fall für Murks nein Danke!.

Der kommerzielle Weg lautet iCade

icadeMan kann sich natürlich auch alles das was ich oben beschrieben habe sparen und einfach das iCade bei ThinkGeek kaufen. Da gibt es dann allerdings nur Ataris Greatest Hits und nicht Amiga, die man dann als App aus dem AppStore installieren muss.

Zum iCade gibt’s sogar einen eigenen Wikipedia Eintrag, wer hätte das gedacht. Darin sind die verfügbaren Games alle aufgelistet und so einige weitere nützliche Infos zum Thema Retro Gaming.

Oh und ich sehe grade es gibt für das iCade ein Open Source SDK bei github… und eine offizielle Dokumentation für Entwickler als PDF… ich muss weg…

Der Geek-Faktor des iCade ist natürlich schon wahnsinnig hoch. Zum Geburtstag würde ich mir das locker schenken lassen. :-)

pacman_philosophyEs sei an dieser Stelle übrigens nochmal auf das 8-Bit Museum verwiesen. Für alle Fälle… und alle weiteren Retrosüchtigen…

Update 10.7.2013

shift_restore_escape

Heute hat heise.de einen schönen Artikel zum Thema „Welche Zukunft haben Computermuseen?“. Neben weiteren interessanten Links enthält der Beitrag auch gleich eine Antwort auf die selbst gestellte Frage:

Was bleibt zu tun, kennt eine deutschlandtypische Antwort: Einen Verein gründen, der auf vielen Ebenen das Erbe der gerade vergangenen Zeit pflegt. Mit dem deutschlandweit agierenden Verein zum Erhalt klassischer Computer gibt es eine Anlaufstelle für alle Interessierte. Auf seine Weise setzt der Verein die Vortragsreihe fort: Am 20. und 21. September zeigt er im Rahmen des Classical Computing 2013 im Berliner Pergamon-Palais seine Schätze.

Erwähnt werden noch: Shift Restore Escape, das Oldenburger Computermuseum, Nerd Dreams, Startnext (in heise Artikel) und das EU-Projekt KEEP.

Update 14.3.2014
Es gibt mittlerweile auch einige Klassiker als HTML5-Games neu aufgelegt. Die Webseite Photonstorm ist da ein guter Einstieg ins Thema.

Update 20.3.2014
Ich habe eine ganz tolle Webseite entdeckt: .handheldmuseum.com und da gibts so tolle Sachen zu sehen wie das hier:


Quelle: TOMYTRONIC TRON von 1980 bei Handheld Museum

Amiga-Emulator als Konsole mit echtem Diskettenlaufwerk

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Ein Amiga als echte Konsole mit HDMI-Anschluss, der auch die alte Softwaresammlung liest – das soll per Indiegogo finanziert werden. Kern ist ein Controller für ein Diskettenlaufwerk, die Emulation des restlichen Amiga läuft auf einem ARM-System, bisher dem Raspberry Pi.

Quelle: Golem

Klingt interessant dieses Armiga Project, falls das Ding nicht vor der Fertigstellung von Facebook gekauft wird.

Mac G4 to Amiga

morph_os_logoWer noch einen alten G4 herumstehen hat, kann ihn mit MorphOS wiederbeleben. In der aktuellen Version 3.5.1 wird eine ganze Reihe von weiteren Macs unterstützt. eMac mit 1,25 und 1,42 GHz, ein iBook G4, ein Mac Mini G4, ein Cube, ein PowerBook G4 oder ein PowerMac G4, all diese Rechner erlauben es, die aktuelle Version 3.5.1 des von AmigaOS fortgeführten MorphOS zu nutzen. (Quelle: heise.de)
Hier kann man eine Boot-CD bekommen. Feine Sache, da ich auch noch einen G4 mein eigen nennen kann, und noch einen Mac mini habe… wunderbare Sache.

Eine Vorschau des AmigaOS Nachfolgers(?) kann man in diesem Screenshot hier gut sehen.

morphos_amiga_550

warmup_logoEine lebhafte Community rund um MorphOS gibt es dann hier zu sehen. Bei meta-morphos.org bzw. WArMUp (World Association of MorphOS Users).

Deren Aufgaben sind:
The WArMUp association is a non-profit association whose objectives are:

  • Promote the MorphOS operating system and its dedicated software
  • Support the MorphOS Team and the developers of MorphOS software
  • Organize user events
  • Recycle MorphOS compatible hardware.

Amiga 500 im Chrome Browser

Grade entdeckt… und gleich mal die DynaBlaster Diskette eingelegt. Sehr schön!


amiga_500_emu_chrome_550

Hier gehts zu dem In-Browser-Emulator.

An dieser Stelle ebenfalls erwähnenswert, der RetroPi.
retropieprojectlogofinish
Das ist Folgendes:

The RetroPie Project is a collection of works that all have the overall goal to turn the Raspberry Pi into a dedicated retro-gaming console. The project uses Raspbian as OS at the bottom and integrates a large set of emulators for a wide variety of computer systems from the past decades. Besides the emulators, also a graphical front end and a lot of other software features are part of the project to let your nostalgic memories revive.

Unterstützt/Emuliert folgende Systeme:

  • Amiga (UAE4All)
  • Apple II (LinApple)
  • Apple Macintosh (Basilisk II)
  • Armstrad CPC (CPC4RPi)
  • Arcade (PiFBA, Mame4All-RPi)
  • Atari 800
  • Atari 2600 (RetroArch)
  • Atari ST/STE/TT/Falcon
  • C64 (VICE)
  • CaveStory (NXEngine)
  • Doom (RetroArch)
  • Duke Nukem 3D
  • Final Burn Alpha (RetroArch)
  • Game Boy Advance (gpSP)
  • Game Boy Color (RetroArch)
  • Game Gear (Osmose)
  • Intellivision (RetroArch)
  • MAME (RetroArch)
  • MAME (AdvMAME)
  • NeoGeo (GnGeo)
  • NeoGeo (Genesis-GX, RetroArch)
  • Sega Master System (Osmose)
  • Sega Megadrive/Genesis (DGEN, Picodrive)
  • Sega Mega-CD (Picodrive)
  • Sega 32X (Picodrive)
  • Nintendo Entertainment System (RetroArch)
  • N64 (Mupen64Plus-RPi)
  • PC Engine / Turbo Grafx 16 (RetroArch)
  • Playstation 1 (RetroArch)
  • ScummVM
  • Super Nintendo Entertainment System (RetroArch, PiSNES, SNES-Rpi)
  • Sinclair ZX Spectrum (Fuse)
  • PC / x86 (rpix86)
  • Z Machine emulator (Frotz)

Commodore Gallery

CGlogo

Es gibt eine schöne Seit mit allen Commodore (i.e auch Amiga) Modellen. Sehr schön, dass sich da mal wer die Arbeit gemacht hat.

An dieser Stelle auch nochmal der Verweis auf einen Fund wie man Retro auf den iDevices (iPhone, iPad etc.) leben kann.

bbsdocEbenfalls ganz interessant, es gibt eine schöne Doku zu den Bulletin Board Systemen (BBS) oder bei uns in Germany auch einfach Mailboxen genannt. Die Episoden dieser Doku gibt es mittlerweile im Internet Archiv.

Wer sich mal alte Computer Werbung aus der Zeit anschauen möchte ist bei digitize.textfiles.com richtig. Nostalgie und Retrofeeling sind garantiert.

Internet Archive mit noch mehr Spielen online

Erstaunlich ist, dass es mittlerweile eine reine Javascript-basierende Simulationsumgebung für den Browser gibt (JMESS), die eine Vielzahl an Games wieder spielbar macht, ohne weitere Zusatzinstallationen. Lediglich ein Gamepad-ähnliches Eingabegerät wie z.B. USB-Joysticks ist nötig, vieles geht aber auch per Tastatur zu spielen. Hier gehts zu den Spielen des Internetarchive.

games_internetarchive_jmess

From Bedrooms to Billions: The Amiga Years!

There is an initiative to create a documentation about the Amiga years & history right now on kickstarter.

Movie Snapshot

This movie is all about:

How the Commodore Amiga helped influence a generation of Developers to take Video Gaming to a whole new level!

The movie will be created by Nicola Caulfield & Anthony Caulfield. It sucessfully launched on 27th of February 2015. Read more about the whole project on

http://www.gamesyouloved.com/

FPGA (Field Programmable Gate Array) Computer MiST

Logo MIST FPGAEs gibt eine neue Hardware zum Retrogames spielen, den MiST. Manchmal muss man sich schon fragen, warum Dinge so komische Namen bekommen. Deshalb hier mal die Erklärung der Entwickler dazu:

In reference to the Minimig which stands for Mini Amiga, the MIST was supposed to be the Mini ST. But one of the first things that actually ran on the MIST board was the Minimig core. So MIST now stands for AMIga/ST.

Steht also kurz gesagt für eine Abkürzung von „MIni Amiga“ und „Atari ST„. Nun denn! Was war jetzt nochmal ein FPGA? Das hier! Eigentlich nur ein hardware-Chip, den man so umprogrammieren kann, dass er sich wie eine beliebige Hardware verhält… also genau das was man für die Emulation alter Hardware bzw. der fremden Chips des Amiga und Atari benötigt. Hier gibts mal eine kleine Videovorschau.


Videovorschau der Hardware mit Anschlüssen und Funktionen im gehäuse und wie sie die Geräte emuliert werden (ca. 20 Minuten Dauer)

Bei heise.de gibt es dazu eine schöne Video Vorführung + einen Artikel.

Hardware basteln

Auf ein weiteres Forum zum Basteln namens a1k.org rund um den Amiga 1000 (den ich leider nie besaß) bin ich heute dank Nick gestossen, der gerade an einem Lesegerät für Amiga Floppy Disks bastelt. (Mehr…)

Update 9.1.2017

Schöne Webseite zu historischen Computermodellen: http://oldcomputers.net/. Mir gefällt vor allem der Kaypro II sehr gut.

Dokumentation zum Amiga

Es gibt eine neue Video-Dokumentation zum Amiga Computer, schreibt Boing Boing.

Viva Amiga is a wonderful look at the the history of the platform, the people who built it, and the users who loved it. The opening title says it all: „One Amazing Computer. One chance to save the company. One chance to win the PC wars.“ This message sets the stage nicely for a dramatic and passionate tale.


Quelle: https://youtu.be/NHCxvZJW1S8

Update 15.4.2024: Videodokumentationen zum AMIGA

Mehr Links:

Why do I blog this? Ich mag die ganzen 3D Spiele nicht, von denen ich Motion Sickness bekomme. Gefühlt gibt es aber nur noch diese Spiele. Daher hab ich einen Ausweg gesucht und gefunden. Spiele, bei denen die Idee und der Spaß und nicht die Anzahl der Frames per Second (FPS) und die Anzahl der Polygone und Shadertechniken zählt sowie die Floatingpoint-Leistung des Prozessors und die neuste Grafikkarte. Retrogames zeigen sehr schön, wie man mit wenig Technik großen Spaß haben kann, sie stellen quasi die Essenz der Computerspiele dar, ohne das das jemals so gedacht gewesen wäre. Ich meine immerhin ist Pong auf einem Oszilloskop von einem Menschen namens William Higinbotham entworfen worden, da weiß man dass der Spieltrieb die Mutter aller Videogames war. Nun ja, wer bei Maniac Manson nicht weiterkommt, hier die komplette Lösung. Und wer unbedingt PONG auf dem Oszilloskop spielen will, hier das Pong-on-an-Oscilloscope-Tutorial dazu.

29c3 Hamburg – where the rocket comes down (Fairy Dust)

Der 29c3 ist vorbei. EOF. :-(

Momentan befinde ich mich grade im Post-29c3-Blues wie vermutlich viele der Besucher und höre aber parallel zum Schreiben dieses Beitrags den Wikigeeks Podcast – WGS006: #29c3.

Das Wichtigste zuerst, das war der großartigste Congress bei dem ich je selber mitmachen durfte. Als ich hörte dass der Congress nach Hamburg kommt, war ich schon das erste Mal geflasht, denn einen so konsequenten Move hatte ich so schnell einfach nicht erwartet. Damit der Umzug auf jeden Fall funktioniert und nicht an zu wenig Engeln scheitert, hatte ich mich vorsorglich als „Engel“ gemeldet und wenn es notwendig geworden wäre, hätte ich meine Anwesenheit auch auf das „Engeln“ konzentriert/reduziert, um das Gelingen auf jeden Fall sicherzustellen, denn für mich ist der Congress mittlerweile eine unverzichtbare, wertvolle kulturelle Errungenschaft.

BarfBag

Ich hab‘ keine Ahnung mit was ich beginnen soll, vielleicht damit, dass für mich der Congress schon 14 Tage vor Beginn eine Menge Arbeit erzeugt hatte durch die Entwicklung von BarfBag. Da viele, viele Besucher sich auf den Congressen (z.B. auch easterhegg, SIGINT, usw.) immer orientieren müssen, ist Information darüber, wo, wann, was angeboten wird eines der wichtigsten Dinge während der 4 Tage sowie vor und nach dem Congress zum Vor- und eventuellen Nachbereiten. Kern dieser Orientierung war und ist bislang der Fahrplan. Doch das hat sich dieses Jahr deutlich erweitert, denn neben dem „offiziellen“ Fahrplan für die Talks, Lectures und weitere tolle Sachen kamen dieses Mal noch die Events rund um die Assemblies und Workshops hinzu. Es gab also noch mehr Dinge zum auswählen, vormerken und verpassen.

Da ich mich primär immer lieber auf meinem Smartphone informiere (in diesem Fall ein iPhone), denn das hab ich im Zweifel immer dabei, wollte ich unbedingt wieder eine App haben für das im Bild bleiben. Die Details dazu kann man auf der BarfBag Seite nachlesen. Kurz und knapp: Ich hatte 14 Nächte mächtig Arbeit und habe mit Hilfe von ein paar weiteren Personen die App gerade noch rechtzeitig zum Congress fertig bekommen. Mir persönlich war die App eine echte Hilfe, da ich auch meine Wunschworkshops und Assemblies vorgemerkt hatte.

OpenStreetMap

Ganz besonders habe ich mich beim Congress gefreut auch erstmalig Anschluss gefunden zu haben zu mir thematisch sehr nahe stehenden anderen intergalaktischen Datenreisenden. Bisher habe ich eigentlich den Congress immer als vollkommener „Floatie“ für mich gestaltet. Sprich ich hab mich treiben lassen von meinem Interesse, von den Elektrobeats oder vom lecker Qualm, der mir als Schwade vor die Nase kam oder bin einfach anderen Datenreisenden gefolgt, die mich bei der Hand nahmen (Hi to Richie+Missi). Ich bekam bisher noch jedes Mal 4 Tage lang deutlich zuwenig Schlaf, das hat sich auch diesmal nicht geändert. Dieses Mal habe ich mir jedoch eine gewisse Stickiness selbst verordnet, indem ich mich bei der OpenStreetMap Assembly verankert habe (Danke an meine neu gewonnenen OSM Buddies an dieser Stelle und die besonders wichtige Bekanntschaft mit _Rahra_!).

Durch dieses begrenzte „Floating“ und mehr „Sticking“ hab ich eine völlig neue Perspektive kennengelernt. Für die Assembly hatte ich extra meinen iPad-Presenter mitgeschleppt (wegen dessen Gewicht ich auch bei der Anreise prompt den ICE verpasste), weil ich von der boot Messe wusste, das das super mit Kartenmaterial funktioniert, um Laufpublikum im positiven Sinne „einzufangen“. Und so war es dann auch.

Ich hab das Ding mit einem iPad 3 und der OpenSeaMap App aufmunitioniert und strategisch in den Laufweg gestellt. Und *zack* war schon nach kürzester Zeit der erste da, der die Karte ausprobierte. So kam man schnell mit unzähligen Besuchern in Kontakt, die mehr über die OpenStreetMap und zu einem erstaunlichen Teil auch die OpenSeaMap erfahren wollten. Für mich war das ein Erfolg auf ganzer Linie, der auch nur möglich war dank der exzellenten Orga und dem fucking gut funktionierenden WLAN. Wenn es mir zuviel wurde hab ich mich zum „Floatie“ gemacht und mich nach Zehn Vorne treiben lassen, oder mit einer Club Mate und meinen Zigaretten bewaffnet in die Lounge begeben.

OpenSeaMap AR – stroke by a lightning

Am letzten Tag #4 hab ich dann meinen ersten gut vorbereiteten Lightning Talk gehalten mit dem Titel „OpenSeaMap AR – Augmented Seamark Sights using OpenStreetMap Data“ (Vortrag als PDF). Durch den akkumulierten Schlafentzug hatte ich zu dem Zeitpunkt an dem ich den Talk halten wollte bereits eine gewisse Verpeiltheit erreicht. Das machte sich unmittelbar VOR dem Talk bemerkbar…

…denn ich fand meinen MacBook-2-VGA-Adapter nicht, so dass ich den frisch aktualisierten Vortrag auf das iPad übertragen musste (für das ich ebenfalls ’nen Adapter hatte)… per USB-Sync schlug das über iTunes völlig fehl (Bug Radar ist in Arbeit eingetragen). Dann hab ich DropBox probiert… und hatte fetteste Netzprobleme (20 Minuten vor dem Beginn des Vortrags). 10 Minuten vorher war der Dropbox Sync dann endlich fertig. Dann hab ich das Ding auf dem iPad geöffnet und war erstmal erleichtert, hatte aber gut 120% Adrenalinsättigung.

Geht noch weiter… DANN sagt mir Nick Farr, er brauche die Folien auf SEINEM Rechner während ich mit dem iPad 100% ready for presentation bin. Sag ich: kein Problem und sende ihm den DropBox-Link. DAS widerum hat dann der Nick verpeilt und nicht geregelt bekommen. Am Rednerpult stehend will er die alten Folien aufrufen… Fuck! Und dann endlich hat er ein Einsehen und lässt mich mein Gerät anschließen.

Adrenalinsättigung zu diesem Zeitpunkt ist bei 150%. Den Lightning Talk selbst erlebe ich als Adrenalinrausch und Profi zugleich und kann die 5 Minuten vollkommen genießen. Ich kenne mich und meine Performance, weiß dass ich den Vortrag vollkommen easy in der Zeit schaffe. Muss aber doch bissel schneller reden als sonst was dank Adrenalin nicht schwer fällt, denn einfach ALLES funktioniert da vorne am Rednerpult schneller.

Nach 290 Sekunden zählt mir das Publikum den Countdown der letzten 10 Sekunden. Perfekt on the Spot – Punktlandung! Die Rakete ist da runtergekommen wo sie einschlagen sollte: Im Hirn des Publikums. GEIL! Vollkommen überdreht durch mittlerweile 200% Adrenalinsättigung und durch eine Megaausschüttung an Glückshormonen springe ich von der Bühne und suche mir erstmal einen Platz zum sitzen. Jede Zelle vibriert… um wenige Minuten später dringend allein eine Rauchen zu gehen, obwohl ich mir fest vorgenommen hatte den frab-Vortrag persönlich zu sehen. Fazit des Tages: Fast besser als Sex! :-)

[Einwurf: Ich höre mittlerweile den Loungemitschnitt von _Tasmo im Browser, während ich hier den post schreibe. Exzellenter Shit!]
Wer den Vortrag sehen will, hier gibt es die Aufzeichnung des Talks im Katalog 1 und Katalog 2 oder Katalog 3 (ab Zeit 1:33:00 gucken) zum selber anschauen, inklusive einem nostalgischen Sound einer umfallenden Mate Flasche mitten im Vortrag. Hach-hoch-drei!

Intergalaktische Datenreisende United

Den Rest des Congress habe ich im Free-Floatie-Mode verbracht. Ich hab mit Buddies Club Mate oral zugeführt als gäbe es kein Morgen mehr, habe tausend neue Leute kennengelernt, z.B. aus USA/New York, Österreich, Schweiz, Mannheim, Hamburg, Frankreich, Litauen, Russland, Bremen, Starwars und vielem anderen mehr. Ich hab jetzt z.B. einen Eindruck davon wie sich Studium in der amerikanischen Mittelschicht anfühlen muss, ich weiß welche abgefahrenen Technofeste in Litauen so laufen, bewundere und beneide die Franzosen um La Quadrature du Net noch mehr, habe mich mit den Leuten vom FIfF über das Problem des automatisierten und zunehmend industrialisierten Fließbandkriegs (durch Drohnen und andere autonome Kampfeinheiten) unterhalten. Ich starte mit einem Hacker des Hackerspace in Bremen (der Embassy of Nerdistan) ein völlig neues, cooles Projekt dieses Jahr. Ich hab das erste Mal einen Throwie gefunden und die Liebenswürdigkeit dieser kleinen LED erkannt. Ich hab mich bestens informiert gefühlt durch die eigene App (kein Wunder, ich hatte schließlich auch als Einziger die 100% buggefixte Version). Ich hab die Sternschanze besser kennengelernt zu verschiedenen Tages- und Nachtzeiten und weiß jetzt wo ich mein Frühstück bekomme. Ich habe einen Taxifahrer getroffen der selbst morgends um 5 ganz schön hamburgerisch drauf war! Ich habe einmal mit „Hummel, hummel!“ gegrüßt. Ich habe ein Matetag aus einem 3D-Drucker des Stratum 0 Hackerspace bekommen (many, many thx). Ich habe vom Raumzeitlabor meinen Nick auf den Konferenzhoodie nähen lassen, was mal ein extrem geiles Angebot von einem der Hacker dort war, der mir anbot das Alternativlos Logo draufzusticken, meinen nick fand ich dann aber doch dezenter (hab ein Video von der Aktion mal sehen wann ich das verlinken kann).

Ich habe den HoloClaus aus dem HoloVersum getroffen, der vermutlich in Deutschland der einzige Mensch ist, der Holographie und die Eigenschaften von Licht aus dem Bauchgefühl heraus 100% versteht (ein eindeutig verkanntes Genie!!!). Was noch besser ist, ich habe das erste Mal verstanden wie Hologramme funktionieren. Eat that Physiklehrer! In diesem Zusammenhang habe ich beschlossen das Buch „QED: The Strange Theory of Light and Matter“ mal zu kaufen und zu lesen. Ich hab einen Smileybauzaun gesehen. Ich habe einen ersten Sticker auf meinen neuen Rechner appliziert UND ein Hologramm vom HoloClaus (ein UFO in 3D) und ordentlich Sticker gesammelt, bei denen ich jetzt wählen muss, welcher drauf kommt und welcher nicht.

Where the rocket came down

Meinen persönlichen Abschluss fand das Uberevent in der After Party. Aber über die decke ich den Mantel des Schweigens, denn „What happens at After Party, stays at After party.“, aber es war schon cool mal sagen zu können „Ich bin mal mit Dr. Motte zusammen im Taxi gefahren“, grins. Und ich kann nur sagen, solange der Mate Basisgehalt des Cocktails stimmt, gibt es keine Kopfschmerzen am nächsten Tag. Nur am Schlafdefizit ändert das halt leider auch nix. An dieser Stelle Grüße nach Wellignton/Neuseeland und den Troll aus Hamburg, der sich im Dialog mit meinem Kumpel durch einen erste Klasse Nazivergleich seinen ersten Reallife Godwin Point geholt hat (Lern mal Toleranz du komischer Troll).

29c3, Leider geil!*

* = bloss mein Hostel hat mich viel zu selten gesehen in der Zeit. Ach ja, und im Übrigen, DAS was fefe sagt, also „Diese Karten sind kein Kommunikationsmittel, sondern ein Kommunikationsbeendigungsmittel.“.