Pre-EduCamp-Rambling: Ideen für Graz

educamp-logo-rechtsIm November ist es soweit, das EduCamp in Österreich/Graz wird stattfinden. Da es bis um nächsten Camp bei uns um die Ecke (Hamburg) noch etwas dauert, bin ich am überlegen hinzufahren.

Was könnte ich beitragen?
Damit es lohnenswert ist würde ich natürlich selbst einen Beitrag bringen wollen und bin am überlegen, was sich da wohl eignen könnte. Spannend fänd ich, wenn Ideen aus dem EduHack’r Pow Wow Ende des Monats gleich weitergesponnen werden könnten und für das Pow Wow hab ich mir schon einige Gedanken gemacht.

Mobile digitale Dienste für bestimmte Lernszenarien
Durch die zunehmende Verfügbarkeit von Smartphones (ob nun Google oder Apple) stehen einige neue Möglichkeiten der „Digitalisierung der Welt“ zur Verfügung. U.a. Kameras zum Erzeugen von Video, Fotos und dem Registrieren von 2D und 3D-Barcodes. GPS-Systeme zur Ermittlung von Koordinaten und der elektronische Kompass für die Ausrichtung kommen zunehmend zum Einsatz. Eingebaute Mikrofone zum Aufnehmen von Audio z.B. für Interviews.

Die Möglichkeiten aktiv etwas mit diesen Geräten zu produzieren sind sehr groß geworden. Dies Möglichkeiten sollte man meiner Meinung nach einmal systhematisch ausloten. Das wäre ein Thema das mich interessiert.

WissensWert Blog Carnival Nr. 8
Im Vorfeld des EduCamp findet eine Blog Carnival statt so eine Art „Pre-Call-for-Papers“ (Details zu diesem Carnival hier., Weitere Details hier.) nur für Ideen und man schickt nichts ein sondern veröffentlicht gleich im eigenen Blog. Die Fragen des Carnival stehen unter der übergeordneten Frage „Sind Edu- oder BarCamps nur eine Modeerscheinung?“ Im Detail…

  • Brauchen wir diese neue Konferenzform überhaupt?
  • Welche Erfahrungen habt ihr gemacht? Was ist besser oder schlechter?
  • Wie unterscheiden sich BarCamps von üblichen wissenschaftlichen (Bildungs-) Konferenzen?
  • Wie könnte sich eine klassische wissenschaftliche Konferenz in Richtung eines Camps entwickeln oder soll sie das überhaupt?

Erste Frage: Ich denke wir brauchen solche „Konferenzformen“, ja, neu sind sie nicht. Bestehende Formate sind oft starr und unflexibel, können daher nur eingeschränkt oder viel zu langsam auf die Veränderungen eingehen. Zugleich halte ich sie für eine Veranstaltungsform, die es schon immer gab. Die Idee weitgehend informell Wissen auszutauschen ist ja jetzt nicht grade neu.

wocoalogo2Ich habe bereits seit 2002 an sogenannten Pow Wow’s teilgenommen, i.e. das Wocoa Geek Pow Wow (Gruß an Tomi an dieser Stelle, falls er das liest). Das war nahezu exakt das gleiche Veranstaltungsformat wie ein BarCamp heute (bloss nicht so formalisiert mit den Sessiontableaus, das war eher ein handgekritzelter DIN A4 Zettel). Die sogenannte „Netzgeneration“ denkt, sie hat das BarCamp erfunden… lassen wir sie in dem Glauben1. :-D

Hier mal ein Zitat zur Herkunft des BarCamp, das ich in einem Blogpost zum zweiten Hannover BarCamp gefunden habe:

Ein BarCamp ist eine kostenfreie sogenannte Unkonferenz mit Ursprung im Silicon Valley, die —inzwischen verteilt auf dem ganzen Globus — in Städten wie San Francisco, Shanghai, Paris, London, Berlin, München, Köln, Hamburg und Frankfurt stattgefunden hat. Ihr Ziel ist es, interessante Leute aus dem Technologiesektor zusammenzubringen und gemeinsam Ideen frei auszutauschen und zu entwickeln. Alle Teilnehmer sind zum Partizipieren angehalten. Spontane Vorträge — Sessions genannt — ersetzen vorgefertigte Präsentationen wie man es von traditionellen Konferenzen kennt.

Eine Vorversion des BarCamp oder vergleichbare Form ist das Prinzip des Pow Wow angelehnt an indianische Kulturen:

Ein Pow Wow ist ein Volksfest der nordamerikanischen Indianer und besteht hauptsächlich aus Musik und Tanz. Es dient aber auch dazu, soziale Kontakte zu pflegen, Ehrungen vorzunehmen und wichtige familiäre Ereignisse zu feiern. Deshalb sind Powwows mit ihrer über hundertjährigen Tradition in heutiger Zeit der wichtigste Aspekt indianischer Kultur und werden sowohl in kleinem Rahmen als auch als Weltmeisterschaften ausgetragen. Quelle: pow wow kalender

Das Pow Wow ist also primär eigentlich ein soziales Event. Die Adaption für Tech-Treffen von Geeks ist also stark sozial orientiert. Interessant zu lesen in diesem Zusammenhang sind die „Powwow general rules for first timers“ eines klassischen Pow Wow. Quellen des zweiten Wocoa’s gibt es noch im Netz zu finden. Wobei auch diese neue Idee damals zu teils heftigen Gegenreaktionen und Missverständnissen geführt hat.

Zweite Frage: Meine Erfahrungen sind positiv – vor allem auch mit vielen Pow Wow’s. Gerade in einer ungezwungenen Atmosphäre wie bei einem BarCamp/Pow Wow fällt der Austausch von Wissen viel leichter. Die doch oft auch ziemlich aufgesetzte „Hab Acht!“-Haltung auf klassischen Konferenzen ist hier nicht nötig und auch formelle Hürden jemanden anzusprechen sind deutlich geringer. Nachteil ist natürlich, die geringe Transparenz im Vorfeld, was einen dort wohl inhaltlich erwarten wird. Das kann man aber zu einem guten Teil ausgleichen, wenn man gut vernetzt ist und die Teilnehmerintentionen einschätzen kann. Inhaltlich langweilig war es jedenfalls nie und das soziale Event an sich hatte bereits seinen Wert.

Dritte Frage: Ein BarCamp unterscheidet sich dramatisch von klassischen „wissenschaftlichen Konferenzen“. Denn, klassischer Weise legt ein Expertenzirkel die Inhalte (Themen), die Personen (Vortragenden) und die zeitliche Struktur (Uhrzeiten) fest.

Das ist aus meiner Sicht ein deutlicher struktureller Unterschied, den ein BarCamp/Pow Wow zu klassischen Konferenzen aufweist. Hier passt sich das BarCamp den Erfordernissen an dem Konferenztag z.B. dynamisch an – also in gewisser Weise „atmet“ es organisch – die Vortragenden werden per „Abstimmung mit den Füßen“ der Teilnehmer auswählt – quasi per Volksentscheid der Teilnehmer – und auch die Themen werden nur durch eine unverbindliche Leitfrage oder eine provokative Überschrift vorgegeben. Die restliche Verantwortung für den thematischen Mix und das Gelingen wird an die Teilnehmer delegiert.

Vierte Frage:
Klassische Konferenzen haben eine kulturelle Tradition, die nicht einfach abgeschüttelt werden kann. Sie sind auch Karriereinstrumente und eingeübte Rituale der wissenschaftlichen Gemeinschaft. Bevor man nachdenkt, sie zu ändern würde ich eine Frage stellen wollen: Welchen Anlass gibt es sie zu ändern? Oder etwas andersherum mal aus der Werkzeugsicht gefragt: Warum sollte ich einen Hammer umschmieden zu einer Säge, wenn ich bereits eine Säge in meiner Werkstatt habe?

Why do I blog this? Ich bin heftig am überlegen nach Graz zu fahren. Ich suche Gleichgesinnte, die im Bereich mobiler Dienste Lust haben etwas zu machen. Ich denke konkret an Möglichkeiten des i-/SmartPhone im Bereich Campus Innovation.
1 = Ich werde immer wieder auf diese Tatsache hinweisen, dass eine Teilung der Welt in „Natives“ und „Immigrants“ betrieben wird – mit dem Zweck das Königsprinzip Königsmechanismus anzuwenden – bis der Begriff des „Digitalen Immigranten“ verschwunden ist. Bei anderen Generationen (z.B. Generation X) war es absolut unüblich für alle Nicht-Mitglieder einer Generation einen eigenen Begriff zu schaffen z.B. „Generation Nicht-X“.

LIFT09: How getting close, doubles your activity

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In February 2009 I will give a first time visit to the LIFT-Conference 2009 in Geneva/Switzerland. I closely followed the latest conferences and always wanted to visit one by my self. Now I have the money which allows me to afford visiting this hopefully inspiring event in the upcoming year. I registered in mid of November as an early bird.

I think that it is a very good idea to give guests of LIFT09 the choice to perhaps be part of a workshop around new ways of non-verbal communication on the WWW: Virtual Proxemics. So I setup a workshop offer for people who plan to visit LIFT09 and I would like to invite you all to have a look at the description of my workshop offer.

In the workshop I will ask „Are we all condemned to loneliness on the WWW?“ and at the same time I would like to offer some insight that „Providing context to feel closer to each other“ might be an improvement. „Discussing possible fields of application for virtual proxemics“ will be the creative and thought provoking part of this workshop with a goal to kick off a Proxemic Information Think Tank (PITT).

Workshop at LIFT09
Virtual Proxemics: How getting close, doubles your activity

More: See a list of all workshops the official program and all open stage talks. Even more information can be read in the virtual magazine shelfspace of issuu.com.

Let’s see, if we could figure where the future is!
I hope I catched your attention, see you all at Geneva 2009.

Helge
:-D

Stellenausschreibung / Ein Bremer geht zu den Bayern

Stellenausschreibung

An der Universität Bremen im Fachbereich 12 Erziehungs- und Bildungswissenschaften ist im Lehr- und Forschungsgebiet “Didaktische Gestaltung Multimedialer Lernumgebungen” (Prof. Dr. Karsten D. Wolf) unter dem Vorbehalt der Stellenfreigabe kurzfristig (frühestens ab 1.6.2008, Vertragslaufzeit bis zum 31.3.2011)

eine halbe Stelle als Wissenschaftliche Mitarbeiterin / wissenschaftlicher Mitarbeiter (Entgeltgruppe 13 TV-L)

mit der Möglichkeit zur Promotion zu besetzen. (Details anzeigen…)

Die Spatzen pfiffen es schon von den Dächern… nun ist es offiziell, zum Mai 2008 verlasse ich die Universität Bremen. Ich mache quasi den Miro Klose. Mein Vertrag endet und meine Dissertationsarbeiten sind weitgehend abgeschlossen. Ein innovatives IT-Unternehmen aus München wird für mich Teil meines kommenden beruflichen Lebensweges werden.

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Das bedeutet u.a. auch, dass ich Ende des Monats umziehen werde und es bedeutet, dass dieses Weblog von seiner Bestimmung her nicht mehr weitergeführt werden kann. Ich habe mehrfach beschrieben, dass das Weblog mir sehr wichtige und nützliche Dienste erwiesen hat. Ich habe es wie ein Kleinod gepflegt. Es wird auch weiterhin online bleiben (schon allein weil ich selber gerne darin stöbere), aber es wird wohl nichts Neues mehr hinzukommen, und das ist es ja eigentlich, was einen großen Wert des Blogs ausmacht.

Ich bedanke mich bereits jetzt für drei wunderbare Jahre in Bremen, vor allem bei folgenden Personen:

  • flagge_bremen_animiert.gifKarsten Wolf, für die Möglichkeit der Promotion zu dem so spannenden Thema der „Virtuellen proxemik“ und den Freiheiten bei der Forschung und Lehre zu Web 2.0-Themen und anderen spannenden Dingen.
  • Heidi Schelhowe, für das stets kritische und gute Feedback zu meiner Arbeit und die Einbeziehung in die Arbeit der DiMeB Gruppe
  • Der gesamten Arbeitsgruppe DiMeB für die gemeinsame Zeit und den regen Ideenaustausch, die Gelegenheit zur Präsentation von Ideen und das Gefühl irgendwie dazuzugehören
  • Der Gruppe von der Veranstaltung Promotion, was dann?, in der ein reger Austausch über die Fächergrenzen hinweg stattfand und einige bleibende Freundschaften entstanden sind
  • Horst Rippien, für’s Schnacken, Kaffee, Zigaretten, gemeinsames Heli-fliegen, Segeln, Ski fahren, Rauchen, DV-Troubleshooten, Dissertations-Support, und, und, und …
  • flagge_bayern_animiert.gifDer Uni Bremen, dafür, dass die IT so organisiert ist, dass es tatsächlich möglich ist, selbst ein Weblog aufzusetzen, und damit die Möglichkeiten für die Uni voll auszuschöpfen. Das ist ein echter Standortfaktor!
  • Den ganzen Leuten, die ich mittlerweile in München und Umgegend kenne, und die ich genervt habe wegen Ratschlägen zu einer Entscheidung, ob ein Nordlicht wie ich wirklich nach München gehen sollte.

Update 9.12.2008
Vorerst wird das Blog erstmal weitergeführt, solange bis die Uni mich vor die Tür setzt, oder irgendwas anderes Verrücktes passiert (z.B. Meteoriteneinschlag, oder jemand löscht das ganze Internet, …). :-D

Why do I blog this? Tja, wenn jemand geht bedeutet das natürlich auch Platz für Neues, daher auch gleich der Hinweis zur Stellenausschreibung. Ich wäre auch gerne in Bremen geblieben, warum das nicht möglich war wird dann Teil meines Abschiedspodcasts, den Karsten ja schon angekündigt hat. Die Anziehungskraft des „IT-Magneten“ München ist ziemlich stark gewesen, so dass ich mich auf neue Aufgaben in der IT Branche freue. Ich hoffe doch, dass Karsten schnell eine/n neue/n Mitarbeiter/in findet.