Neue Ideen und Anstösse zur Bildung werden in Deutschland lange nicht so oft erwähnt wie z.B. schön dramatische und dekonstruktive Schlagzeilen mit dem Titel „Computerspiele: Töten lernen per Software“ (Überblick hier). Deshalb muss man auch aktiv nach den guten Dingen, die offenbar keine Schlagzeilen machen, suchen.
Per Zufall bin ich über zumindest eine Initiative gestolpert, die ganz offensichtlich mit Mut zu Neuem etwas wagt und ganz sicher etwas gewinnen wird. Die Initiative des Club of Rome mit dem Projekt Club of Rome Schule. Dort werden neue Ansätze des ganzheitlichen Unterrichts in die Tat umgesetzt. Interessierte sollten einmal den Text zum Konzept der CoR-Schulen (PDF) herunterladen und lesen.
Zitat aus dem Konzept: CoR-Schulen verpflichten sich, im Rahmen ihrer im Schulprogramm verankerten Leitvorstellungen für die pädagogisch-unterrichtliche Arbeit der Persönlichkeitsbildung besondere Bedeutung zuzuerkennen und sich dabei an den folgenden Leitzielen des Club of Rome zu orientieren:
- auf Gerechtigkeit bezogenes Denken und Handeln
- kulturelle Sensibilität und Offenheit, internationales, globales und holistisches Entwicklungsbewusstsein
- ökonomisches und zugleich ökologisches, auf Nachhaltigkeit angelegtes Entwicklungsdenken
- Partnerschaftliches Denken, Handeln und Verhalten (Partnership Education)
- soziale Solidarität
- Zivilcourage und demokratisch-politisches Engagement für die Bürgergesellschaft
Aus meiner Sicht ein Projekt, das man definitiv im Auge und nicht für sich behalten sollte. Ein Projekt, das mehr Aufmerksamkeit verdient hat. Ebenfalls im Auge behalten werde ich den Think Tank 30 ein Netzwerk junger Leute um die 30, die sich mit Zukunftsfragen auseinandersetzen und mit dem Club of Rome assoziiert sind. Hier wird sichtbar an der Zukunft gearbeitet.
Update 7.12.2006
Angesichts der erneut durch die Medien angeheizten Diskussion um sogenannte „Killerspiele“ möchte ich zumindest ganz kurz eine Vermutung äussern: Ich denke, dass die Wut und Aggression von Gewalttätern sich ganz einfach einen Weg sucht. Wenn jemand aggressiv eingestellt ist, dann übt er vermutlich Aggression in allen Formen aus, also z.B. gegen Sachen in der realten Welt wie gegen virtuelle Dinge in einer Computerwelt. Aus meiner Sicht vermute ich da die Aggression als die primäre Ursache des Problems. Wenn ich Software die geeignet ist Aggression auszuüben verbiete, dann müsste man auch Autofahren verbieten, denn dort ist das Ausleben von Aggression ebenfalls möglich. Für mich geht das auf den grundlegenden Fehler zurück, dass versucht wird die Welt in „gut“ und „böse“ aufteilen zu wollen. Aber gerade dieses binäre Weltsichtmodell funktioniert überhaupt nicht!
Why do I blog this? Ich mag Agenda-Setting für konstruktive, neue Ideen. Daher wird dieser Beitrag auch für die kommenden 7 Tage der einzige neue Beitrag im Weblog bleiben! Eine gute Gelegenheit für Besucher im Archiv ein wenig zu „wühlen“ und vielleicht ein paar Kommentare an den bestehenden Beiträgen zu hinterlassen, die ich auch regelmäßig weiter aktualisiere. :-D