Who put the ‚Micro‘ in Learning?

Das hab ich mich heute gefragt, als ich die Bekanntgabe zur Microlearning2006 erhielt, die am 8. und 9. Juno 2006 in Innsbruck (Österreich) stattfindet. Es war für mich auch Anlass eine neue Kategorie zu schaffen: Buzzword-Alarm!

Ich kann mir unter Microlearning derzeit recht wenig vorstellen. Ich fand schon Rapidlearning ein sehr lustiges Wort. Offenbar legt man bei dieser Konferenz auf eindrucksvolle Worte großen Wert. Es findet auf der Webseite zumindest eine Art Heldenverehrung bzw. Vergötterung statt, indem man Stephen Downes den Godfather of eLearning 2.0 nennt. Zur Erinnerung: Der Godfather of eLearning (Anmk. d. Verf.: beta bzw. 1.0) ist nach dieser Quelle bereits Elliott Masie.

Die Webseite zur Microlearning2005 gibt hier ein wenig mehr Aufschluss, was genau das Thema ist. Die About-page gibt einige Informationen/Buzzwords preis: „Web 2.0, eLearning 2.0, Education 2.0“. Es gibt MicroPapers und ein MicroWiki. Weitere nette Buzzwords sind: „Nanolearning, Micromedia, InfoCloud, KnowledgePills, MicroKnowledge“ und die Kombination mit den Wörtern „Didactics, Pedagogic, Educational, Mobile, Corporate und Digital“, also z.B. „Mobile Micromedia“, oder „Corporate Mobile Nanolearning“. Hei, was für ein Spass! :-)

Aber Spass beiseite, die Themen werde ich mir genauer ansehen. Besonders interessant erscheint mir derzeit die Übersicht, wer alles kommt, das Programm als PDF und eine kleine Lektüre von dem Vergötterten, um zumindest Licht ins Dunkel des Agenda Setting Buzzword E-Learning 2.0 zu bekommen.. In der Zwischenzeit ist man ganz sicher gut bedient mit der Lektüre der Proceedings von 2005. Die gibt es als PDF zum runterladen (via weiterbildungsblog.de).

6 Gedanken zu „Who put the ‚Micro‘ in Learning?“

  1. @Moe: Danke für den Hinweis. Das wirft tatsächlich ein wenig mehr Licht auf den Begriff. Hätte ich auch schon längst selbst drauf kommen sollen. Finde das folgende Zitat darin auch ganz passend:

    In a wider sense, microlearning is a term that can be used to describe the way more and more people are actually doing informal learning…

    Mehr oder weniger informelles Lernen, das nicht in institutionellen Kontexten stattfindet. Ich hab mir jetzt noch den Reim drauf gemacht, das es auch viel um portable Inhalte geht. Aber da kommt dann bei mir schnell die Frage auf, warum nennt niemand das Lesen der ersten drei Absätze eine klassischen Physiklehrbuch „Microlearning“?

    Für mich am besten vorstellbar ist das Ganze noch, wenn ich z.B. was bei http://dict.leo.org nachschlage. Aber ist das Lernen? Finde den Begriff etwas wirr, warum spricht man nicht von informellem Lernen, wenn man das meint? Oder von Lernen mit vielen Unterbrechungen, wenn man das meint?

    Na ja, ich behalte das auf jeden Fall im Blick.

  2. Da fällt mir folgendes zu ein: Bau einer Phrasendreschmaschine für E-Learning Buzzwörter!

    Ich habe eine low-tech Variante solch einer „Phrasendreschmaschine“. Man kann sich das so vorstellen: drei Pappkreisel, auf denen jeweils als Radius Wörter stehen, werden nebeneinander gelegt. Diese Kreisel sind mit zusammensetzbaren Wörtern beschriftet, z.B. der erste Kreisel mit Adjektiven, der zweite Kreisel mit Wörtern vom ersten Teil eines zusammengesetzten Substantivs und der dritte Kreisel mit Wörtern, die den zweiten Teil des zusammengesetzten Substantivs bilden. Der Papprahmen, der die drei Kreisel überdeckt und auch festhält, enthält dann drei Sichtlöcher (jeweils auf etwa 9 Uhr der Kreisel). Und so konnte man sich durch Drehen der Kreisel, die oben und unten aus dem Papprahmen rausguckten, eine schöne Phrase basteln, z.B. „sukzessive Integrationskonzeption“ oder „imaginäre Substitutionsiteration“.

    Nun stelle ich mir vor, dass man ein „Shuffle-Programm“ schreiben könnte, was solche Buzzwörter für E-Learning erzeugt. Zum Beispiel fällt mir da ein „microblogdidactics“. Leider kann ich das nicht programmieren, aber ich gebe die Idee gern weiter :-D .

  3. für das buzzword bin ja ich verantwortlich, und für die vollmundige rhetorik auch.

    der reflexartige „iih ein buzzword“-affekt nervt mich zugegebenermaßen: sie sind sehr nützlich, wenn man konkrete ideen damit kurzschlussartig verknüpfen kann.

    es geht gar nicht anders unter den bedingungen der digitalen aufmerksamkeits-knappheit.

    also bitte erst den ideen-knoten dahinter reviewen, dann beschweren, wenn das buzzword immer noch leer erscheint.

    solche leeren buzzwords gibt es natürlich, zugegeben, mehr als genug. auch und gerade im „e-learning“. das war seinerzeit übrigens auch ein buzzword (von Jay Cross, einem guten), und es hat sogar ein, zwei jahre wirklich etwas bedeutet.

  4. @martin: Na so ein ganz dolles „Ihh“ war das von mir nicht. Ich kann schon nachvollziehen, dass man sich auch irgendwie positionieren muss und digitale Aufmerksamkeits-Knappheit herrscht.

    Ich schau mir den Inhalt auf jeden Fall genauer an. Ist bloss manchmal ein wenig mühsam, wenn man sich quasi erst eine eigene Übersetzungstabelle schaffen muss, um rauszufinden, was genau gemeint ist und was einen erwartet.

    Ich denke, wenn die Inhalte stimmen, dann kann einem das auch vollkommen egal sein, ob es ein wenig buzzword-lastig ist. Wenn der Effekt/Resonanz stimmt tritt das sicher in den Hintergrund.

    Recht herzlichen Dank für die mutige Stellungnahme und den hilfreichen Link auf weitere Definitionen!

    Und: Hinsichtlich dem Ziel „Aufmerksamkeit zu schaffen“ hat es offenbar wunderbar bei mir funktioniert! ;-)

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