Die Steckdose für Strom mal neu gedacht

Mehrere Menschen (Suhyun Yoo, Eunah Kim and Jinwoo Chae) haben mal ein wenig über Steckdosen nachgedacht. Und ganz offenbar gründlich, denn rausgekommen ist die Donut-Steckdose.

‘DONUT’ consent has a donut-shaped hole in the middle instead of two small holes. This makes life a lot easier because you can plug in all directions. You are not being constrained by just two holes.­­­­­ Even if this outlet is placed in out of sight. You can plug your sockets easily

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Hilflose Versuche der Rumoptimierung auf dem letzten Prozent

Dagegen sehen die 25 kreativsten Ideen zur Verbesserung von Steckdosen irgendwie alle aus wie ein Fail. Oder diese 19 hilflosen Versuche der Verschlimmbesserung. Warum nur denke ich dabei an so Usability Fails wie den Lichtschalter 2.0?

Und gerade wenn man sich mal den ganzen internationalen Wahnsinn in Sachen Steckdosen anschaut… fragt man sich was wir uns da eigentlich angetan haben mit der Einführung der Steckdose.

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Kurzschluss in der Dose?

Ich für meinen Teil habe das Funktionsprinzip der neuen Steckdose wie folgt verstanden, so haben es die Designer sich aber nicht gedacht gehabt.

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Quelle: Eigener Entwurf der einen Vollrund-Stecker zeigt.

Man könnte diesen Entwurf sogar noch weiter verbessern, indem man in der Steckdose die beiden stromführenden Schichten (rot/blau) erst dann mit Strom versorgt, wenn der Stecker ganz drinnen steckt. Also wenn er quasi beim Einstecken noch mechanisch die Zuführung des Stroms erst aktiv schaltet. So wäre die Steckdose sogar völlig ungefährlich für Kinder. Realisieren könnte man das, indem man durch den mechanisch ausgeübten Druck auf den Stecker am Steckdosenboden über eine Wippe überhaupt erst die stromführenden Schichten mit Strom versorgen lässt. Sobald der Stecker also vollends eingesteckt ist sorgt die Wippe für eine Unterstromsetzung der Dosenkontakte. Kinder könnten so ruhig in der Dose mit Stricknadeln rumhantieren, sofern die Wippe nicht ausgelöst wird passiert nichts.

Letztlich kann man auch einfach gucken, was andere schon entwickelt haben. Da wäre z.B. der Cinch-Stecker, der aber durch den freiliegenden Außenkontakt nicht für 220 Volt geeignet erscheint.
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Weiterer Ansatz „Multi-prise(s)“

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Original Story dazu.

Weitere Verbesserung für Stecker.

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Why do I blog this? Dieses Konzept sieht mal wirklich überzeugend aus, geradezu genial einfach! Jetzt müssen wir nur noch von den gefährlichen 220 Volt lebensgefährlicher Spannung weg und dann wäre das auch für den urbanen Lebensraum des Menschen geeignet.

Innovation. Print. Respekt.

bild_plus_logoDass es noch mal soweit kommt, dass ich den Axel Springer Verlag in meinem Blog löblich erwähne hätte ich mir nicht träumen lassen. Aber es bleibt mir nichts anderes übrig als zu sagen „Respekt, da hat endlich jemand Eier in der Hose.“ denn was da grade angeschoben wird ist keine Kleinigkeit. [BILDplus Logo: Axel Springer Verlag]

Der Verlag hat auf seiner Seite mit Pressemitteilungen bekanntgegeben ein Produkt namens BILDplus zu starten und damit ein neues Bezahl- und Zugangsmodell für Inhalte im Internet vorgestellt.

Na und?

Warum halte ich das für erwähnenswert? Ganz einfach, Teil dieses neuen Produkts ist eine wirkliche Innovation und wird meiner Ansicht nach wegweisend für andere Printprodukte sein, der „Tagespass“ von gekauften Zeitungen. Der Verlag stellt diese Funktion so vor:

Eine besondere Verbindung von Print und Online ermöglicht BILD außerdem durch einen in jeder Zeitung eingedruckten „Tagespass“. Mit diesem erhalten Kioskkäufer am jeweiligen Tag kompletten Zugriff auf alle digitalen BILDplus-Inhalte. Der „Tagespass“ wird durch ein neuartiges Druckverfahren realisiert, bei dem erstmals in jede einzelne Zeitung ein individueller Code eingedruckt wird. Dafür stattete Axel Springer in 13 Druckereien insgesamt 33 Rotations-Druckmaschinen mit einer neuen Hochleistungs-Inkjet-Technologie von Kodak aus.

Analog kaufen, digital konsumieren!

Die Innovation – auch wenn man das finale Produkt noch nicht in Händen hält – besteht hier in der Brücke die zwischen Analog und Digital gebaut wird. Ich kann eine Zeitung Print kaufen in der analogen Welt (z.B. am Kiosk) und erhalte einen Tagespass der mir vollen Zugriff auf Digital gibt. Das ist eine echte Neuerung für die Printwelt. Ich gehe jede Wette ein, dass alle namhaften Verlage, diesem Beispiel folgen werden. Denn das ist eines der ärgerlichsten Dinge momentan für Printkunden: Man kauft das Papier und wird Digital nicht reingelassen oder nur mit komplexen Prozeduren, Zusatzapps und nervigen Anmeldungen wo wieder Passwörter und Abrechnungsdaten benötigt werden.

Vorbild für Fair Use?

Überlegt man diesen angesagten Tagespass ein bissel weiter, dann wird schnell klar, dass man so auch ein Feature gewinnt, das alle anderen im digitalen Business bisher ablehnen: Sharing. Wenn ich jetzt eine Zeitung kaufe (PRINT) und die mit in den Zug nehme, kann ein Mitreisender entweder die Papierseiten lesen die ich grade nicht verwende, oder aber er nimmt gleich den Tagespass (DIGITAL), der beiliegt. Hier liegt es dann an der technischen Gestaltung, dieser Tagespass sollte sinnvollerweise Familienpass heißen und für bis zu vier Personen gleichzeitig nutzbar sein bzw. fair use erlauben; ähnlich wie in einer ICE Tischgruppe sollte der DIGITAL Kunde nicht schlechter gestellt werden als der PRINT-Kunde dann wird das garantiert ein Erfolg.

Der Baum brennt im Zeitungswald!

Ein Zitat von meedia bringt es auf den Punkt:

Bild-Chef Kai Diekmann hat just in einem Handelsblatt-Interview gesagt, die Bild-Macher müssten „alle journalistischen Herangehensweisen, Konzepte, Überzeugungen und Vorstellungen überprüfen“. Geschichten müssten so gedacht werden, dass sie auf Smartphones funktionieren. Die digitale Transformation müsse „noch viel entschiedener“ vorangetrieben werden. Die Süddeutsche Zeitung schrieb vergangene Woche: „Aus Bild soll eine multimediale Unterhaltungswelt werden – aus Nachrichten, Fußball, Filmen, Meinungen, Produkten und Kontakten. Eine Welt, die man eigentlich für nichts mehr verlassen muss.“

Drei-Farben-Zukunft

spectra_e_ink_3_colorsFalls das alles nicht klappen sollte bleibt ja immer noch die Bild als e-Ink-Paper als nächste Headline. Die Firma Spectra hat eine neue e-Ink-Technologie vorgestellt die energieeffizient 3-Farb-Darstellung kann.

E Ink Spectra is the first three pigment electronic ink offered in mass production. EPDs using Spectra offer the same high-contrast, sunlight readable, low-power performance attributes of our other display types – now with a pop of color. The first generation of Spectra will feature black, white and red pigments, and we expect to release additional colors in the future. […] Spectra works similiarly to our other inks, in that we apply a charge to our pigments, and to a top and bottom electrode to facilitate movement. However, Spectra is utilizing a microcup ink structure, rather than the microcapsules we are known for.

Und so funktioniert die Technik hinter dem 3-Farb-Gerät:

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Quelle: Spectra E-Ink Webseite

Weitere Beiträge zu dem Thema:

Update 30.5.2013
Hier hab ich dann noch folgendes denkwürdige Zitat gelesen:

Wir werden so lange basteln, bis es klappt.

Das erinnert mich an den Vortrag von Richard St John mit dem Titel „Why do people succeed?“, den ich hier schonmal erwähnte. Hier nochmal das Video dazu:

Transkript

Dies ist eigentlich eine zweistündige Präsentation für Schüler, auf drei Minuten gekürzt. Es begann auf einem Flugzeug unterwegs zu TED vor sieben Jahren. Und im Sitz neben mir war eine Schülerin, ein Teenager aus einer sehr armen Familie. Sie wollte etwas aus ihrem Leben machen und stellte mir eine einfache Frage. Sie sagte: „Was führt zum Erfolg?“ Und mir tat es richtig Leid, dass ich keine gute Antwort geben konnte. Ich verlasse also das Flugzeug, gehe zu TED und denke: Ich bin in einem Raum voller erfolgreicher Menschen! Vielleicht frage ich sie, was ihnen half Erfolg zu haben und leite das an Kinder weiter? Hier sind wir also, sieben Jahre und 500 Interviews später, und ich werde ihnen sagen was wirklich Erfolg bringt und TED-sters antreibt. Und das Erste ist Leidenschaft. Freeman Thomas sagt: „Meine Leidenschaft treibt mich an.“ TED-sters tun es aus Liebe, nicht für Geld. Carol Coletta sagt: „Ich würde zahlen um das zu tun was ich tue.“ Und das Interessante ist: Wenn man es aus Liebe macht kommt das Geld dennoch. Arbeit! Rupert Murdoch sagte mir: „Es ist alles harte Arbeit. Nichts kommt einfach. Aber ich habe viel Spaß.“ Sagte er Spaß? Rupert? Ja! TED-sters haben an der Arbeit Spaß. Und sie arbeiten hart. Sie sind wohl keine Workaholics, eher Workafrolics. Gut! Alex Garden sagt: „Für den Erfolg muss man wirklich in etwas einsteigen und verdammt gut darin sein.” Es gibt keine Magie, es ist Übung, Übung, Übung. Und es ist Fokus. Norman Jewison sagte mir: „Ich glaube es hat damit zu tun, sich auf eine Sache zu fokussieren.“ Und Drang! David Gallo sagt: „Treib Dich. Physisch und mental muss man drängen, drängen, drängen.” Man muss sich drängen — durch Schüchternheit und Selbstzweifel. Goldie Hawn sagt: „Ich hatte immer Selbstzweifel. Ich war nicht gut, nicht klug genug. Ich dachte ich würde es nicht schaffen.“ Nun, es nicht immer einfach sich anzutreiben aber deshalb haben sie Mütter erfunden. (Gelächter) Frank Gehry sagte mir „Meine Mutter hat mich getrieben.“ Diene! Sherwin Nuland sagt: „Es war eine Ehre als Doktor zu dienen.“ Viele Kinder sagen mir, dass sie Millionäre werden wollen. Und die erste Sache, die ich sage ist: „OK, du kannst Dir nicht selbst dienen, Du musst anderen etwas Wertvolles geben. So werden Leute nämlich wirklich reich.“ Ideen! TED-ster Bill Gates sagt: „Ich hatte die Idee die erste Mikrocomputer Softwarefirma zu gründen.” Das war wohl eine recht gute Idee. Und bei Kreativität und neuen Ideen gibt es keine Magie, man muss nur einige sehr einfache Sachen machen. Und ich gebe viele Beweise. Durchhalten! Joe Kraus sagt: „Das Durchhalten ist der Hauptgrund unseres Erfolgs.“ Man muss das Scheitern überwinden, man muss Dreck überwinden! Und Dreck bedeutet hier Kritik, Ablehnung, Druck und Arschlöcher. (Gelächter) Also die Antwort auf die Frage ist einfach: Zahle 4.000 Dollar und komme zu TED. Oder, ansonsten, mach diese acht Sachen – und glaube mir, dies sind die acht Sachen die zum Erfolg führen. Danke an Euch TED-sters für all die Interviews!

Why do I blog this? Ich bin überzeugt, dass man nur durch eingehen von ein wenig Risiko einen neuen Weg findet, wie journalistische Produkte ihr Geschäftsmodell im digitalen Zeitalter gestalten können. Hier traut sich jemand Veränderung zu! Und das in Deutschland! Mit höchst konservativen Kunden (nur Bankkunden sind vermutlich noch konservativer)! Das ist fast schon zu schön um wahr zu sein! Deshalb mache ich eine Ausnahme und erwähne die hier den Axel Springer Verlag explizit. Denn für so einen strategischen Move sollte man Respekt zollen. Es sei den anderen Printmedien eine deutliche Warnung, kriegt endlich den Arsch hoch, eure halbherzig zusammengeklöppelten PDF-Viewer-Apps mit kompliziertem Paywall-Brimborium an jeder Ecke will niemand haben! Und ohne den im PRINT üblichen Fair Use gibt’s meiner Ansicht nach GAR KEINEN USE!

Star Trek auf arte.tv

Es läuft Star Trek auf arte.

ARTE ehrt die Saga in der sich alles um spitze Ohren und menschliche Werte dreht mit sieben Spielfilmen und zwei Dokumentarfilmen. Teletransportieren Sie sich an die Seite von Spock, Kirk und dem Rest des Teams mit unserem Internetangebot Star Trek.

[cycloneslider id=“star-trek-woche-auf-arte“]

Why do I blog this? Eigentlich nur, um die tollen und mit viel Aufwand erstellten Übersichtscollagen vor Depublizierung zu retten.