WP Proximo: beta 21 im Test


Das Wochenende habe ich genutzt, um WP Proximo – das WordPress Plugin das man unten links sieht – ein Stück voran zu bringen.

Es läuft jetzt in der beta 21, was einen ziemlichen Schritt bedeutet. Mit Hilfe einer Topologie des Blogs (eine Art digitaler Karte aller Postings) kann das Proximeter (Anzeige unten links) die Position der Personen in absolutem Bezu zueinander bestimmen.

Personen die ältere Posts lesen, oder in statischen Seiten unterwegs sind, sieht man links im Proximeter, je aktueller das gelesene Post, desto weiter rechts finden sich die Besucher.

Das war NICHT trivial zu bauen! Damit PHP performant bleibt bei der Suche in der Karte für jede einzelne Person, habe ich mit einigen Tricks die Karte gecached, so dass diese nicht bei jeder Anfrage neu ermittelt werden muss. Jetzt bin ich mal gespannt, ob das Blog das aushält…

Why do I blog this? Das war ziemlich aufwändig! Eine komplette Tree-Structure für eine Karte zu implementieren und die Distanzfunktion einzubauen. Derzeit ist die Distanzfunktion noch nicht optimal, da werde ich noch einiges optimieren müssen. Aber für’s Erste schon ganz cool. :-D

Die magische Lese- und Lernbrille

brille_4Soeben habe ich einen Film gefunden, der die Vorstellungskraft in Sachen Zukunft mal wieder beflügelt und die Dinge so herrlich einfach erscheinen lässt. In bester Tradition von Filmen wie „Knowledge Navigator“ zeigt der folgende Film die Vorstellung, wie man die Welt um Informationen die der Rechner liefert bereichern könnte.


Visionsfilm zur Augmented Reality (Quelle: „Education in augmented reality“)

Augmented Reality scheint seit die Smartphones mit eingebauter Kamera geliefert werden greifbarer denn je, aber wer näher hinterfragt, was es dafür alles braucht, der weiß genau, das was diese Filme zeigen ist derzeit reine Science Fiction mit mehr Fiction als Science. Folgende Dinge z.B. verhindern, dass diese Vision recht bald Wirklichkeit werden dürfte:

  • brille_1Energieleistung/Stromversorgung: Die Brille in dem Spot benötigt Strom, doch die Stromquelle ist nirgendwo sichtbar. Fazit: Fiktion
  • Rechnerleistung: Die gezeigten Einblendungen die die Brille als Overlay über die Realität erzeugt sind 3D-Formen, die aufwändige 3D Bildverarbeitung benötigen. Diese Art der Bildverarbeitung braucht allerdings besonders viel Rechnerleistung und Energie. Fazit: Fiktion
  • Bildschirmleistung/Brillendisplay: Tragbare Displays guter Qualität haben heute eine maximale Auflösung von guten 17 Zoll Bildschirmen, mit ärmlichen Kontrasten und noch ärmeren Farben. Sie sind oft klobig und schwer und benötigen extra Gurte, Clips oder Halterungen, um am Kopf befestigt zu werden, daher heißen sie auch oft HMD oder Head-Mouted-Display. Die gezeigte Brille scheint all dies überwunden zu haben. Fazit: Fiktion
  • Positionierungsleistung/Einblendungen: Die Augmentation selbst, die in dem Film in das Bild der Brille eingeblendet wird, benötigt eine exakte Positionierung. Doch wie will die Brille feststellen wo das Buch liegt und wo der rechte Rand des Buches endet, ohne eine eingebaute Kamera? Eine Kamera an der Brille ist nicht zu entdecken. Fazit: Fiktion
  • Netz-/Datenleistung: Die Informationen die die Brille in dem Spot liefert, scheint mühelos aus dem Nichts zu erscheinen. Es scheint völlig klar, dass das Buch eine 3D Zeichnung zeigt und die 3D Pläne sind natürlich gleich verfügbar. Doch wo holt diese magische Brille ihre Daten her? Welche Gebäudedatenbank liefert die 3D Darstellung eines Gebäudeplanes? Und wie findet die Brille so schnell die richtige Datenbank aus der diese Information (auch die Filme) so schnell abgerufen werden können? Diese Datenbank gibt es nicht! Genausowenig wie die drahtlose Datenübertragung in eine Brille ohne jegliche Antenne und ohne einen permanenten Internetanschluss mit den benötigten Breitbandleistungen. Fazit: Fiktion

brille_3Zusammengefasst sieht man hier also eine ziemlich „magische Brille“, die vielerlei Funktionen in sich vereint, die es heute einzeln zwar gibt, aber die in dieser Kombination derzeit nicht möglich sind. Am kritischsten ist wohl das Brillendisplay und die Energieversorgung, andere Dinge könnte man schon jetzt ganz gut realisieren. Was wir sehen ist dennoch Augmented Fiction oder Star Trek Technologie. Doch schon oft wurde Science Fiction von der Wirklichkeit eingeholt, so würde die Crew des Raumschiffs Enterprise ganz sicher beeindruckt sein durch die Smartphones mit Touchscreen die wir haben.

Update 6.8.2009
Ich bin natürlich nicht der einzige, dem gerade auffällt, dass Augmented Reality auf dem Vormarsch ist. Markus Breuer schreibt in seinem posting „Augmented Reality wird Mainstream!“, davon wie AR eigentlich schon die ganze Zeit über in den Startlöchern stand.

Ein weiterer Beitrag von Ihm hat ebenfalls einen Verweis auf einen Filmbeitrag zur AR.

Update 25.9.2009
Mittlerweile gibt es auch ein Making of zu dem tollen Film.

Update 11.10.2009
Und hier noch ein Film mit magischer Brille, diesmal von Nokia. Wenn es nach diesen ganzen Visionen geht, laufen wir also all bald mit Brillen auf der Nase herum, die aussehen wie Fensterglas, aber Telefon, Wecker, Mailprogramm, Tageszeitung und TV-Gerät in einem sind – mindestens.


Nokia präsentiert seine Vision von der Mobilen Zukunft (via Martin Ebner)

Why do I blog this? Ich habe den Eindruck, wir werden noch einige Augmented Reality Applikationen dieses Jahr zu sehen bekommen für Smartphones. Da freue ich mich drauf. Ich schätze jedoch, dass wir noch eher das Holodeck aus Star Trek bekommen werden als diese magische Brille, so schön sie als Lese- und Lernbrille auch wäre. ;-) Nimmt man allerdings in Kauf ein etwas schwereres gerät mit sich herumzutragen, z.B. ein iPhone, dann sieht die Sache schon wieder etwas anders aus. Kamera, Bildschirm, Internetstandleitung, Positionierungssensor, 3D-Datenverarbeitung und Zugriff auf alle Datenbanken des Internet. Fazit: Realität!

Hacking WordPress: Das WP Proximo Projekt

Vor etwa drei Wochen habe ich einen Entschluss gefasst: Ich wollte meine Arbeit, die ich zur Virtuellen Proxemik geleistet habe nicht länger in der Schublade liegen lassen. Zur Virtuellen Proxemik habe ich hier schon einige Beiträge geschrieben. Ich hoffe es werden demnächst noch weit umfangreichere und spannendere Beiträge hinzukommen.

proximo_frontend

Frontend Bild 3 anzeigen Frontend Bild 2 anzeigen Frontend Bild 1 anzeigen

Das Frontend des WP Proximo Plugins:
Hier wird kommuniziert und die „Nachbarschaft“ als Visualisierung dargestellt.

Hacking WordPress: Erste Schritte in WP/PHP

prox_notificationAls Konsequenz meines Entschlusses von vor drei Wochen habe ich mich hingesetzt und begonnen mich mit dem Inneren von WordPress zu beschäftigen, also das Softwaresystem, das WordPress ausmacht (Eine mysql-Datenbank eine Menge PHP-Dateien und viele bunte Grafiken und Stylesheets).

Und dann habe ich einfach begonnen PHP zu lernen, denn das habe ich vorher nie benutzt – zugegebener Maßen weil ich auch ein wenig zu Stolz war auf meine objektorientierten Software Engineering Kenntnisse in Java, so dass ich PHP als billige Scriptsprache ohne Struktur abgetan habe. Nunja, was hilft einem Stolz, wenn das erfolgreichste Bloggingsystem damit realisiert ist und dieser einem im Weg steht? Nichts! Also hab ich einfach angefangen und ich muss sagen… es ist einfach. Viel einfacher als gedacht.

Just do it: Das WP Proximo Plugin entsteht

prox_messengerIch habe begonnen eine Softwareerweiterung für WordPress zu entwickeln, mit dem Zweck Virtuelle Proxemik in die Praxis zu bringen. Natürlich mit dem Hintergedanken, aus der Praxis widerum Forschungsmaterial zu generieren. Sagen wir einfach es ist mein nächstes kleines wissenschaftliches Experiment, diesmal als weltweiter Feldversuch angelegt.

Seit drei Wochen habe ich nun deutlich mehr Zeit am Rechner verbracht, als ich wollte, der regnerische Sommer 2009 hat es mir allerdings leicht gemacht. Das Ergebnis meiner Bemühungen kann man unten links in der Ecke sehen. Es ist ein Plugin, das jeder WordPress-Blogger installieren kann. Derzeit ist es allerdings noch in einer closed beta Phase in der nur ausgewählte Personen dieses testen.

Ergebnisse bisher: Frontend & Backend

prox_autopilotEntstanden ist ein bislang schon mächtiges Plugin, das sich deutlich von anderen Plugins unterscheidet. Es ermöglicht die direkte Kommunikation im Blog (Instant Messenger) aber was viel wichtiger ist, es zeigt auf jeder Seite, wer noch online ist zu diesem Zeitpunkt und wo. Neben Funktionen wie dem Messenger habe ich nach und nach einige weitere Dinge eingebaut. U.a. einen Autopiloten, mit dem man geführte Blogtouren machen kann.

Seit etwa einer Woche scheint jedoch Stillstand zu herrschen. Dem ist nicht so! Ich hatte mich nocheinmal richtig angestrengt und wollte das Plugin eigentlich bei der WordPress Plugin Competition einreichen. Nachdem ich aber eine Schlüsselbedingung nicht mehr rechtzeitig geschafft hätte, habe ich davon abgesehen teilzunehmen und stattdessen weiterentwickelt was das Zeug hält.

Virtuelle Proxemik: A Network-of-Neighbourhood

Was mir seit Jahr und Tag eigentlich schon immer in WordPress gefehlt hat, war die Vernetzung der Blogs untereinander nach dem Schema, wie das bei Facebook und anderen Plattformen möglich ist, nämlich mit der Funktion „Freunde werden“. Klar, es gibt die Blogroll, aber jeder fügt manuell URL’s hinzu und die Hinzugefügten bekommen das meist gar nicht oder erst recht spät mit. Das muss ja nicht sein!

Ursache ist letztlich eine eng begrenzte Wahrnehmung, man müßte schon alle in Frage kommenden Blogs nach und nach abklappern um zu sehen, wo man auf der Blogroll steht. Also habe ich in der letzten Woche eine mächtige Basisinfrastruktur für die automatische Vernetzung von WordPress-Blogs entwickelt.

Ich nenne diese Funktion Network-of-Neighbourhood (NoN), weil sie erlaubt ein Netzwerk aufzubauen durch „Nachbarschaften“. Man kann also mit dem Plugin befreundete Weblogs ganz einfach in ein Nachbarschaftsnetz integrieren und eine Nachbarschaftsanfrage losschicken.

proximo_backend

Das Backend im Administrationsbereich:
Hier kann man als Blogbesitzer die notwendigen Einstellungen vornehmen und sein Netzwerk pflegen.

Nächste Schritte: API, Public Beta und Testing

Die Umsetzung dieser Funktion ist bereits sehr weit fortgeschritten. Derzeit überarbeite ich ein langfristig erweiterbares Protokoll/API für die Nachbarschaftskommunikation zwischen Blogs. Meine Idee ist jedoch etwas weitergehend, denn die Nachbarschaftsbeziehung zu anderen Blogs soll eine erweiterte Wahrnehmung ermöglichen. Besucher sollen künftig ein „Gefühl für die Nähe“ zu anderen Besuchern in anderen Blogs erhalten können. Dafür wird über das Kommunikationsprotokoll ein steter Austausch von Präsenz- bzw. Kopräsenzdaten der Besucher ermöglicht.

Ich hoffe in diesem Monat die Public Beta Phase einläuten zu können, so dass jeder sich selbst ein Bild von der Erweiterung machen kann. Dafür muss ich allerdings noch die Metrikfunktionen einbauen, die Besucher in einen Kontext zueinander bringen. Noch eine Menge Arbeit wartet…

Update:
Wer möchte kann übrigens auf dem Laufenden bleiben über den Twitteruser @virtualproxemic und diesem folgen.
vp_tweeter

Why do I blog this? In Kürze habe ich vor einen umfangreicheren Test zu starten. Sobald das API einigermaßen stabil ist, werde ich das Plugin für einige Personen zum download und testen freigeben. Derzeit arbeite ich aber noch am API, der Metrik zur stabilen Abbildung der Besucher auf der Anzeigefläche unten links (derzeit ist die Anordnung Zufall) und einem Widget für die Sidebar zur Anzeige eine Blogroll 2.0, much work to be done… :-D

Falls das Plugin übrigens erfolgreich werden sollte, steht mein nächstes Plugin-Projekt schon fest: Eine Verwaltung für eigene wissenschaftliche Publikationen im Blog als kostenpflichtiges Plugin plus eventuell ein Literatursharing-Plugin, das auch mit DOI’s und ISBN’s usw. umgehen kann. Dann noch einige Widgets und ein neues WordPress Template das Widget-fähig ist. Generation C64 greift in die Tasten… yess!