Genau mein Humor: Kanzleramt will an Rohrpost festhalten

GEHEIMDOKUMENTE: Kanzleramt will an Rohrpost festhalten

Die Rohrpostanlagen sind versteckt in den Vorzimmern, in rotbraunen Einbauschränken aus Holz. Kanzler Olaf Scholz (SPD) hat die Rohrpostnummer 1.

Die Rohrpostanlage im Kanzleramt soll anders als lange Zeit geplant weiter in Betrieb bleiben. Pro Monat würden heute noch rund 1.000 Sendungen darüber bewegt, sagte ein Regierungssprecher auf Anfrage der Süddeutschen Zeitung. „Dabei handelt es sich in der Regel um eilige Vorgänge, die nicht elektronisch oder per Hausbotendienst weitergeleitet werden können, zum Beispiel weil sie der Geheimhaltung unterliegen oder im Original unterschrieben werden müssen.“

Eine Ablösung des Systems sei wegen der beschriebenen Vorteile „derzeit nicht vorgesehen“. In den Vorjahren hieß es dagegen immer wieder, mit der vollständigen Einführung der elektronischen Akte solle das mit Druckluft betriebene Kommunikationssystem im Kanzleramt abgeschaltet werden. Die Rede war vom Jahr 2025. Für den Unterhalt der Anlage sind derzeit laut Kanzleramt nur rund 15.000 Euro im Jahr erforderlich.

Quelle: https://www.golem.de/news/geheimdokumente-kanzleramt-will-an-rohrpost-festhalten-2401-181054.html

Weitere Quellen:

  • https://www.heise.de/news/Rohrpost-im-Kanzleramt-bleibt-9593903.html
  • https://www.n-tv.de/politik/Kanzleramt-haelt-eisern-an-der-Rohrpost-fest-article24655213.html
  • https://www.spiegel.de/politik/deutschland/rohrpostanlage-im-kanzleramt-bleibt-im-betrieb-auch-aus-schutz-gegen-spionage-a-ebc4f43e-3a40-42a0-b9ea-43e3e64f8f8e
  • https://www.computerbild.de/artikel/cb-News-Internet-Kanzleramt-besteht-auf-Rohrpost-37845381.html
  • https://www.sueddeutsche.de/politik/scholz-kanzleramt-rohrpost-argumente-1.6330817
  • https://rohrpost.de/de/warum-das-kanzleramt-die-rohrpost-nutzt/
  • https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2024-01/61108710-geheimdokumente-kanzleramt-will-an-rohrpost-festhalten-003.htm
  • https://www.zeit.de/news/2024-01/11/kanzleramt-verschickt-geheime-dokumente-weiter-per-rohrpost
  • https://www.br.de/nachrichten/meldung/kanzleramt-will-laenger-als-geplant-an-rohrpost-festhalten,300622dc4
  • etc. pp.
3.2002.1040

Man findet das noch im Museum der Museumsstiftung Post und Telekommunikation, lol.

Reminds me of Seidenstrasse

Seidenstrasse the Pneumatic delivery system (WIRED). See also. Octo.

heise.de Kommentar

Folgenden sehr unterhaltsamen Kommentar eines heise.de Forum Nutzers habe ich dazu mal archiviert.

„Analogisierungsoffensive“ ?

Wie ein Regierungssprecher verlauten ließ, sei aufgrund der guten Erfahrungen eine Analogisierungsoffensive geplant.
„Wir sehen uns zunehmend Cyberangriffen von ausländischen Mächten ausgesetzt, denen wir mangels Digitalkompetenz leider nichts entgegen setzen können. Hinzu kommt, dass sich gezeigt hat, dass auch der Wissensstand unserer Beamten für dieses ‚Neuland‘ kaum verbesserbar ist“.

Die genauen Maßnahmen würden derzeit evaluiert. Zusätzliche Fax-Maschinen stehen oben auf der Liste, weil sich entsprechende Geräte noch günstig gebraucht auf diversen Kleinanzeigenportalen erwerben ließen. Telefone mit Wählscheiben scheinen dagegen kaum mehr erwerbbar -Gerüchten zufolgen verhandelt eine eigens gegründete Arbeitsgruppe des Bundesforschungsministeriums aber bereits mit der Industrie über eine Wiederaufnahme der Produktion.

Für gesetzt gilt auch die Wiedereinführung der Schreibmaschinen; hier durchgängig in der Form mechanischer Exemplare, da sich insbesondere die grünen Regierungsmitglieder unisono hierfür aussprachen: „Es ist nicht einzusehen, warum wir die Analogisierungsoffensive nicht auch gleichzeitig ökologisch ausgerichtet und klimafreundlich ausgestalten. Der Verzicht auf elektrischen Strom bei geschätzten 1’500’000 Schreibmaschinen im öffentlichen Dienst ist jedenfalls ein deutlicher Beitrag zur CO2-Einsparung!“.

Aus demselben Grund befürworteten die Grünen auch zunächst eine Umstellung auf Fackeln und Kerzenlicht; dies wurde aber aufgrund von Bedenken bezüglich der Umweltverträglichkeit zunächst an einen Ausschuss zur Klärung der Kompensation der möglichen Umweltschäden zurückverwiesen.

Ebenfalls noch in der Diskussion befinden sich die Vorschläge zur Analogisierung des Behördenverkehrs: Die Idee, bei der Deutschen Bahn zu Dampfloks zurückzukehren, stieß nicht nur auf heftigen Widerstand der Grünen; auch die Abschätzungen des Bahnvorstands, dass dies nicht vor 2099 auf ersten vereinzelten Probestrecken möglich wäre, führten dazu, dass dieser Vorschlag erst Mal verworfen wurde.

Der Einsatz pferdebetriebener Postkutschen erscheint dagegen bereits als gesetzt. Ob sich das durch die Abschaffung von EMail, Internet und sonstiger elektronischer Kommunikation vermehrte Briefaufkommen allerdings bewältigen lässt, darf bezweifelt werden. Immerhin hat die Ampel dieses potentielle Problem aber offensichtlich selber erkannt: Im Amtsblatt erschien bereits eine Ausschreibung über 5’000 Brieftaubenzüchter. Aufgrund der hohen Sicherheitsanforderungen sind die Stellen durchgängig als Beamte in Besoldungsgruppe A16 ausgeschrieben.

Die Finanzierung all dieser Maßnahmen steht allerdings noch auf wackligen Füßen. Aus dem Umfeld von Bundeskanzler Scholz war zu hören, dass die Regierung eine neuerliche formale Erklärung einer „Notlage“ erwägt, um die benötigten dreistelligen Milliardenbeträge als Kredite außerhalb des regulären Staatshaushaltes aufnehmen zu können.

„Die Analogisierungsoffensive ist nicht nur dringend erforderlich, um uns gegen Cyberangriffe von außen wehren zu können, sondern ist auch eine klare Absicherung gegen potentielle Gefahren im Inneren. Brieftauben, mechanische Schreibmaschinen und Kerzenlicht funktionieren eben auch noch, wenn unsere Stromnetze ausfallen. Die hohen Kosten für die Transformation hin zu mehr Analogtechnik werden auch verständlicher, wenn man überlegt, wieviele halbfertige Digitalisierungsprojekte dazu gestoppt und rückabgewickelt werden müssen.“

Die Regierung hat dafür ein neues Analogisierungsministerium eingerichtet. Als federführender Minister wurde Karl Lauterbach (SPD) berufen, der mit seinem kreativen Umgang mit Fakten und zahlreichen gescheiterten Digitalprojekten die besten Voraussetzungen mitbringt, analoge Projekte voranzutreiben und der Öffentlichkeit medienwirksam zu verkaufen.

Klingt bitter, geb ich zu. Ich sehe durchaus eine echte Berechtigung fuer Rohrpostsysteme. Es ist deutlich schwieriger eine Rohrpost abzufangen und die Nachricht darin zu manipulieren als bei digitalen Dingen die nicht ordentlich abgesichert sind. So gesehen ist das sogar vorausschauendes Verhalten, denn Spione haben es mit der Rohrpost schwerer als mit dem SS7 in unserem Mobilfunknetz (Vortrag vom 31c3). Auch kann man kleine physische Dinge eben bequem damit versenden innerhalb des Hauses. In Krankenhaeusern sind die Dinger auch weit verbreitet und machen einfach sehr viel Sinn.

Ich denke die Kosten waeren fuer eine vergleichbare Loesung – sollte man sie digital umsetzen wollen – hoeher und zwar deutlich hoeher. Von daher macht das oekonomisch und auch aus Spionage-Resilienz auch in diesem Fall Sinn. Angesichts knapper Kassen finde ich das ebenfalls gut.

Why do I blog this? Das ganze steht trotz seiner Sinnhaftigkeit in diesem Fall dennoch sinnbildlich fuer dieses Land und seine Bemuehungen in Sachen Digitalisierung und Verschluesselung. Denn, Dokumente mit gueltigen digitalen Unterschriften zu versehen, das haetten wir landesweit schon seit Jahren haben koennen. Auch die Wirtschaft braeuchte sowas mal.

37c3: unlocked

This year I did not visit Chaos Communication Congress. But I was watching the streams an the released recordings of the talks. I really liked some talks, so I now share with you which talks I can highly recommend.

Highly recommended talks

The Extremely Large Telescope (ELT): Building the biggest optical telescope on earth

https://media.ccc.de/v/37c3-12020-the_extremely_large_telescope_elt

Von Zebrastreifen, offenen Daten und verschlossenen Verwaltungen: Luxemburgs kreative Route zur Amtstransparenz

https://media.ccc.de/v/37c3-11983-von_zebrastreifen_offenen_daten_und_verschlossenen_verwaltungen

Synthetic Sentience: Can Artificial Intelligence become conscious?

https://media.ccc.de/v/37c3-12167-synthetic_sentience

How to build a submarine and survive: Wie wir mit begrenzten Mitteln ein U-Boot gebaut haben und was ihr draus lernen könnt.

https://media.ccc.de/v/37c3-11828-how_to_build_a_submarine_and_survive

Reconstructing game footage from a Game Boy’s memory bus: The GB Interceptor

https://media.ccc.de/v/37c3-11928-reconstructing_game_footage_from_a_game_boy_s_memory_bus

Recommended talks

Euclid – das neue Weltraumteleskop: Mit Milliarden leuchtenden Galaxien den dunklen Teil des Kosmos verstehen

https://media.ccc.de/v/37c3-12182-euclid_das_neue_weltraumteleskop

Operation Triangulation: What You Get When Attack iPhones of Researchers

https://media.ccc.de/v/37c3-11859-operation_triangulation_what_you_get_when_attack_iphones_of_researchers

Toniebox Reverse Engineering: Eine Musikbox für Kinder, Maker und Hacker

https://media.ccc.de/v/37c3-11993-toniebox_reverse_engineering

Hacking the Climate: Mit Climate Engineering raus aus der Klimakrise?

https://media.ccc.de/v/37c3-11870-hacking_the_climate

Apple’s iPhone 15 – Under the C: Hardware hacking tooling for the new iPhone generation

https://media.ccc.de/v/37c3-12074-apple_s_iphone_15_under_the_c

Bifröst: Apple’s Rainbow Bridge for Satellite Communication

https://media.ccc.de/v/37c3-11948-bifrost_apple_s_rainbow_bridge_for_satellite_communication

Somewhat recommended talks

„Was sind eigentlich Audio Interventionen?“ – Von Sound Grafitti und Protest-Jingles

https://media.ccc.de/v/37c3-12337-was_sind_eigentlich_audio_interventionen_-_von_sound_grafitti_und_protest-jingles

Demoscene now and then: The demoscene is an underground computer art culture.

https://media.ccc.de/v/37c3-11846-demoscene_now_and_then

My comments

I found the talks this year pretty good. Operation Triangulation is really the total collapse of the illusion you can have a safe mobile device that is still connected to the internet. It is a shame that this was not yet detected for so many years that a Font-functionality in PDF could be an entry vector for hacking your iDevice.

The Synthetic Sentience talk impressed me and gave me quite some food for thought. What if we can simulate a brain on submolecular level in the future on quantum computers? How can future AI’s and Humans coexist in peace?

The Zebrastreifen talk reflects my observations that governments i.e. politicians usually don’t care at all about the normal life issues. This is actualy what you would wish for every city in germany to happen in regard to digitalization efforts. pretty cool work guys!

The submarine talk kind a blew my mind, but then I thought also, what it would take to replicate this experience and I came to the conclusion, that the presentation was as much a lifestyle choice presentation as it was an engineering venture with lots and lots of time spent – nevertheless very impressive. You find also some more bits abouu this guy here: https://chrismon.de/artikel/52739/selbst-gebautes-u-boot-aus-leipzig and this article on golem. I liked especially the thinking out of the box to just build a pool of water (sandbox) around the submarine for testing. Also the underwater communication solution is really a nice hacking venture to learn a lot about water.

The Game Boy talk by Sebastian Staacks (he has a blog) is a marvel of reverse engineering. You should watch it because it is also a picture perfect template how to present stuff where you need to film your gadget to show to people while you present. Sebastian recommends this talk from 33c3. I would also recommend the video of Sebastian explaining how to create a wooden Game Boy hull.

Short interruption: I maybe should buy one of these games next year. Would resemble a lot of the real thing as a game. But let’s see…

I liked the Hacking the Climate talk a lot, because it made one aspect very clear to me: the only entity which was actively compensating atmospheric carbon dioxide levels in the past in significant amounts is the ocean with a potential of 37000 GtC (Gigatons of Carbon) bound already.

The Toniebox talk demonstrated to me in an astonishing way, how a community and 4 people can not just replicate but also rebuild a product as an open solution. They actually even rebuilt their own cloud, so the hacker community here demonstrated that we can adopt services for gadgets which suffer from retired-cloud-obsolescence.

I was rather disappointed by the Demoscene talk because there was way to much talking, then the demos themselves were obscured most of the time by weird text messages and I had the impression the guy was just happy to revive his memories of Spreadpoint in public. I will therefore add a list of demos below this post which resemble really excellent demos from the Amiga times and will represent my experience of that time better.

More Amiga

If you would like to have more Amiga stuff, search my blog for Amiga. Or check out the post Retro Computing – Spaß mit Klassikern für den Amiga or Amiga 500 mini: The missing (sane) manual. Have fun!

Best of Amiga demo scene

Spaceballs – 9 Fingers – Amiga Demo (HD 50fps)
I loved especially the digitization of real video movements which was astonishing at that time. And I liked the really nice techno track and the stroboscope effect in lime green at the end. I highly recommend the making of.

https://www.youtube.com/watch?v=n4M7e79XTYk

Amiga demo Paranoimia crack intro 1989
This sound track just burned into my brain and heart. I love this song. It is minimalism in perfection. Thx paranoimia.

https://www.youtube.com/watch?v=PSwgZ7wGus0

Unit A – Interceptor cracktro (amiga) 1988
This was kind of one of the most seen intro from me, because I was playing the Fighter Jet simulation game Interceptor a lot. No wonder I loved Top Gun as a movie too.

https://www.youtube.com/watch?v=NJjQM982S6s

Amiga Demo – Crack intro by Quartex – 1996
Quartex was omnipresent in cracktros. I just remember their name.

https://www.youtube.com/watch?v=0yJc6pEYcQM

Red Sector Inc – RSI Megademo – Amiga Demo (50 FPS)
Red Sector also had many trainers and cracktros. Usually in very fine quality.

https://www.youtube.com/watch?v=oTmpqBn4dfA

Megademo (Budbrain, 1990, Amiga ECS) HQ
This was one of the famous megademos. Those were pure demo disks (on 3.5″ diskette) which just contained all the assets to run the demo. This one was impressive at that time.

https://www.youtube.com/watch?v=KXV5-GkKUsk

Spaceballs – State of the Art – Amiga Demo (HD 50fps)
This was also one of those nice demo only contents in that time.

https://www.youtube.com/watch?v=89wq5EoXy-0

RED SECTOR (1990) Amiga Cracktro [ Letter Writer 2.0 ]

https://www.youtube.com/watch?v=DG5oqfvLZr0

But I’d also recommend heavily the Amiga Cracktro Marathon:
Part 1Part 2Part 3Part 4

And this Cracktro Playlist.

37C3 in the media

Why do I blog this? I really wasn’t yet in the mood to visit 37c3 after my Camp 2023 experience. Geheimorganisation expressed that perfectly with „Mein Kopf ist leer“. I loved the talks being streamed, even though I know they only represent a tiny, tiny piece of the c3xp. I was pretty much irritated a lot being addressed with „Sie“ the formal way of addressing people by several talking heads (1, 2, …). Neverthelesse… big thx to the team that made the talks and relive and releases work so smoothly.

Print ist tot? Nur die Hauptströmung. Suche im Abseits…

Vorwort

Ich bin durch Zufall über einige wunderbare Seiten gestolpert, die es sich zum Ziel gemacht haben, Presseprodukte zu begutachten und teilweise aufwändig zu rezensieren. Diese Seiten werden geführt oft im Sinne eines Blogs (Weblogs) mit fortlaufenden Einträgen und einem automatisch entstehenden Archiv, manchmal sind sie aber auch deutlich aufwändiger mit umfangreichem eigenem Bildmaterial gestaltet. Auf in den Kaninchenbau…

Der Kioskforscher

Der Kioskforscher (aka Markus Böhm) beschreibt seine Motivation wie folgt:

Ich liebe Zeitschriften und habe sie schon immer geliebt. Ob Micky Maus oder Men’s Health, ob Bravo oder brand eins, ob im Zug oder auf der Toilette, Hefte gehören zu meinem Leben.

Sein Untertitel lautet „Einer muss es ja lesen“, und damit trifft der Untertitel auch gleich den Kern seiner Publikation. Er selbst verlinkt auf zahlreiche weitere Zeitschriften-Begeisterte, die einem ähnlichen Motiv anhängen, z.B. die Indiemags. Der Forscher begrenzt sich nicht auf den schmalen und vermutlich auch eher langweiligen, spiessigen deutschen Raum, sondern liefert Einblicke deutlich über den Tellerrand hinaus.

Kostprobe gefällig?

Neues für Kiffer, Wildpinkler und Nudisten: Meinen Urlaub in New York habe ich auch in Magazinläden verbracht. Zehn Kurzbesprechungen – und zehn Zeitschriften, die nicht mehr in den Koffer passten. Weiterlesen…

Über derlei Weitsicht bis in die USA, erreichen einen dann so Premium Publikationen wie „Girls and Corpses: Tote, Models, Hitler“. Solche Publikationen führen dann schnell in einen Kaninchenbau aus Abgründen wie z.B. einem Werbeposter für Exorzismus im Flugzeug.

Wer mehr will, sollte dem Blog einen längeren Besuch abstatten.

Voll auf die Presse

Die Macher von „Voll auf die Presse“, Florian Tomaszweski & Sven Job, mit weiteren Zuarbeitern, beschreiben sich selbst so:

Wir, […] sind […] zwei leidenschaftliche Magazin-Leser aus Köln. Unser Hobby halten wir gerne auf Papier in den Händen und schreiben hier darüber. Unterstützung erhalten wir dabei von einem Team wechselnder freier Autoren aus u.a. Berlin, Leipzig und Mainz.

Eine Beispielrezension liest sich dann schonmal so:

Zielgruppe? Welche Zielgruppe?

Das Prolog wirft Fragen auf, anstatt sie zu beantworten. Was soll dieses geil kaputte Layout zwischen Pizza-Bringdienst und Bravo? Wer ist Madame Psychosis? Oder auch: Für wen ist das gemacht? Ist doch egal. Das kleine Zine macht Lust auf mehr, weil es so grundlegend anders ist als alles, was so auf unserem Schreibtisch landet. Und weil die verwendeten Stockfotos einem dem Kopf durchblasen, wie es lange schon nötig war. Eigentlich ganz geil. Weiterlesen…

Mir gefällt der feste Rezensionsblock „Warum soll ich das lesen?“, denn die Frage stellt sich angesichts permanenten Zeitmangels ohnehin schon VOR dem Klick.

Noch ne Kostprobe? Der WARUM-Satz von Kot & Köter:

Warum soll ich das lesen?
Der Wahnsinn kackt auf die Straße, hat Schaum vor dem Mund und riecht schlecht. Und liegt als Heft von nun auf Deiner Bettkommode.

Es empfiehlt sich trotz dem es hier auch um auf Papier gedruckte Werke geht, unbedingt online zu lesen.

Weitere Sekundärpresseerzeugnisse

Wer mehr möchte, der darf gerne die folgenden Publikationen im Anschluss besuchen gehen. Aber VORSICHT… SUCHTGEFAHR!

Nachwort

Also beim Magaziniac gefällt mir das Logo ja mal extragut. Allein der eingearbeitete Slogan „…für immer Print“, unsere öffentliche Hand und der ganze traurige Rest der nicht-digitalisierten Bundesregierungs-Baggage mit den Faxgeräten, würde da sofort Beifall anstimmen. ALLES muss auf toten Baum für immer, und warum spinnt der Drucker schon wieder..!?

Why do I blog this? Mich hat es fasziniert digitale Medien über tote Medien zu sehen. Ich meine jo, BILDblog, kannte ich, das ist nebenbei auch die angemessene Antwort auf deren digitalen Scheiss – KrautReporter hatte ich anfangs auch mal verfolgt. Aber hey, warum nichtmal etwas den Horizont erweitern. Und wer das Format der Review-Blog-Service-Community mag, und auf der Suche nach Rezensionen für Kirmesangebote ist, besucht doch mal CreepyKirmes, Creepyness garantiert. Wer die ECHTE Welt gern hat, der sollte sich im Terminkalender schonmal den Sep 01 – 03 2023 freihalten für die Indiecon am Oberhafen in Hamburg